Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Ich war mit meiner damaligen Freundin beim Arzt und habe darauf gewartet, dass sie aus dem Behandlungszimmer kommt. Über eine Stunde war sie da drin, und ich habe mich gefragt: Was, wenn sie nie mehr zurückkehrt und für immer verschwunden bleibt? Das hat mich schliesslich zu meinem allerersten Thriller «Die Therapie» inspiriert und für eine grosse Wendung in meinem Leben gesorgt.
Was wären Sie als Kind gern geworden?
Ich habe wirklich davon geträumt, Tennisspieler zu werden. Es war immer mein Ziel, eines Tages in Wimbledon zu spielen. Ich habe live vor dem Fernseher gesessen, als Boris Becker als 17-Jähriger gewonnen und meinen Traum gelebt hat. Ich musste mir aber eingestehen, dass ich nicht gut genug spielte für eine Weltkarriere. Dann stand Schlagzeuger hoch im Kurs – aber auch für die grosse Musikkarriere hat es nicht ganz gereicht.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Dass unser Kind, Moritz, gesund zur Welt kommt. Er musste per Kaiserschnitt geholt werden, da er nicht richtig lag. Zum Glück wurden meine Gebete erhört. Moritz ist gesund und munter und meine Frau auch.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Nachdem ich «Angel Heart» gesehen hatte, schwärmte ich für den Schauspieler Mickey Rourke. Sein Thriller hat mich massgeblich fasziniert, und er war der einzige Prominente, von dem ich ein Poster im Zimmer hatte.
Was haben Sie für einen Spitznamen?
In der Grundschule wurde ich immer Fitzi genannt. Mit dem Wechsel in die Oberschule änderte sich dies, und alle nannten mich Fitzek. Ich hatte eine Schülerband. Als wir nach einem Bandnamen gesucht haben, kamen wir auf Fitzekk – mit Doppel-K, warum auch immer. Mir hat das nie so gut gefallen, ehrlich gesagt, weil ich den Namen nicht so toll fand, aber ich wurde von kaum jemandem mit Vornamen angesprochen. Später, als ich beim Radio war, haben sie alle Seb zu mir gesagt. Das hält sich heute noch.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Das liegt schon sehr lange zurück. Auch wenn ich ein sehr emotionaler Mensch bin, fliessen bei mir die Tränen nicht sehr schnell. Es war wohl erst beim Verlust meiner Mutter und später dem meines Vaters. Ansonsten bin ich eher einer, der nach innen trauert. Spannend, ich merke gerade, dass ich Tränen vor allem mit Trauer verbinde.
Wie möchten Sie sterben?
Wie mein Vater. Er ist tatsächlich einfach eingeschlafen. Mein Bruder, der Arzt ist, hat ihn im Bett liegend vorgefunden. Er hat nicht mal die Decke heruntergestrampelt, wie es häufig der Fall ist, wenn sich Tote verkrampfen oder panisch werden. Also ist er wirklich friedlich und zufrieden mit sich selbst im Schlaf verstorben. Ich glaube, das ist die allerbeste Art und Weise.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Darüber habe ich mir mehrfach Gedanken gemacht. Ich will, dass meine Telefonnummer vermerkt ist und man beim Anrufen die Ansage hört: «Ich weiss nicht genau, wo ich bin. Doch sobald ich die Möglichkeit habe, melde ich mich.» Die Nachrichten, die auf die Combox gesprochen werden, sollen wiederum im Internet abrufbar sein.
Haben Sie einen Tick?
Als passionierter Schlagzeuger trommle ich sehr, sehr viel auf Gegenständen und Oberflächen herum.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit vermeintlichen Blödsinnseinkäufen, von denen ich glaube, dass sie grossen Sinn ergeben. Das jüngste Beispiel ist, dass ich in unserer neuen Küche auf zwei Geschirrspüler bestanden habe. Wenn der eine am Werk ist, kann ich den anderen einräumen – und so im Kreis, ohne jemals den Geschirrspüler dringend ausräumen zu müssen.
Wofür soll es Bussen geben?
Für Menschen, die aus Trotz gute Ideen blockieren oder abschmettern. Eigentlich für alle, die nicht aus ihrer Komfortzone ausbrechen.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Zum Glück gibt es da unglaublich viele Tage in meinem Leben, aber in der jüngeren Vergangenheit würde ich gern nochmals den Tag erleben, an dem ich meine Frau während einer Zugfahrt kennengelernt habe.
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