Sie kommen planmässig voran: Nach einer Woche Segelreise haben Klimaschützerin Greta Thunberg, 16, Monaco-Royal und Co-Skipper Pierre Casiraghi, 31, sowie Skipper Boris Herrmann, 38, rund die Hälfte der Strecke von Plymouth an Englands Südküste nach New York hinter sich gebracht.
«Wir segeln in angenehmen Winden um 13 Knoten, die Sonne scheint», so Kapitän Herrmann zur Deutschen Presseagentur. «Wir sind happy mit dem Wetter und den weiteren Aussichten.» Die Stimmung an Bord sei gut.
Auch bei Thunberg. Greta mache sich «hervorragend», lobt Herrmann in einem Interview gegenüber dem TV-Sender ARD. «Ich glaube, sie geniesst die Reise, hat Freude daran, aufs Meer zu schauen.» Die Schwedin selbst schreibt auf Instagram, der Trip sei wie «Campieren auf einer Achterbahn». Das scheint sie nicht aus dem Konzept zu bringen. «Ich esse gut, ich schlafe gut und bin bislang nicht seekrank», ergänzt sie.
Wie sich die prominenten Passagiere an Bord sonst noch die Zeit vertreiben, ist unter anderem auf Instagram zu sehen. So etwa mit «Zeichnen und Spielen». Darunter scheint sich auch das beliebte Partyspiel «Wer bin ich?» zu befinden, wie ein Post von Skipper Hermann mit Pierre Casiraghi zeigt. Der Monegasse versucht, den Namen auf dem Post-it, das an seiner Stirn klebt, herauszufinden. Einen allzu grossen Plan scheint er aber nicht zu haben.
Ein weiteres Insta-Foto des deutschen Segelsportlers beweist, wie sportlich der Sohn von Monaco-Prinzessin Caroline, 62, ist: Casiraghi versucht sich an Bord mit «Surfen Richtung USA», wie es neben dem Schnappschuss heisst.
Für Gesprächsstoff dürfte an Bord die Kritik gesorgt haben, die es für den Segeltrip der schwedischen Klimaaktivistin hagelt – weil er mehrere Flüge zurück über den Atlantik nach sich zieht. So fliegen Hermann und Casiraghi zurück nach Europa. Und das Segelteam, welches das Schiff wieder zurück nach Grossbritannien bringen soll, muss ebenfalls zunächst per Flieger an die US-Ostküste anreisen.
Skipper Hermann sagt, man finde es «grundsätzlich positiv», dass man sich mit dem Fliegen auseinandersetze und als Problem erkenne. «Das ist es ja, was wir wollen.» Doch dann kanzelt er die Kritik mit den Worten ab, man könne nicht alle Verantwortung auf individueller Ebene lösen.
«Die Diskussion um unsere Reise ist sehr kurzfristig, wenn man darüber nachdenkt, was die Intention ist: Es muss sich politisch was verändern. Unsere Flüge ändern nichts daran, dass Greta emissionsfrei nach New York kommt. Wir selbst sind ohnehin ein Rennteam und würden sonst in dieser Zeit trainieren und auch fliegen.»
Das Segelteam konzentriert sich deshalb lieber auf einen weiterhin problemlosen Verlauf der Reise. Die Crew um Thunberg, Casiraghi und Co. hat nun noch rund etwa 1700 Seemeilen zu absolvieren. Die Ankunft in New York ist nach aktueller Prognose für in einer Woche vorgesehen.
Die Crewmitglieder hätten Wetten abgeschlossen, wann sie ankommen würden, twittert Hermann. Casiraghi etwa ist sicher, dass sie New York bereits am 26. August um 12 Uhr erreichen würden. Thunberg wettet dagegen. Die Aktivistin glaubt an den 28. August.