Am Montag (12. Juni) verstarb Silvio Berlusconi im Alter von 86 Jahren im Mailänder Krankenhaus San Raffaele im Beisein seiner Kinder. In den Wochen zuvor hatte Italiens umstrittener Ex-Premierminister unter anderem mit Leukämie und einer Lungenentzündung zu kämpfen gehabt. Nach seinem Tod stellt sich nun die Frage: Wird es zu einem Erbstreit kommen? Immerhin besass Berlusconi laut «Blick» ein beachtliches Vermögen (um die 6,1 Milliarden Franken) sowie zahlreiche Immobilien und hinterlässt fünf Kinder aus zwei Ehen: Mit Veronica Lario (66) hatte er Barbara (38), Eleonora (37) und Luigi (34). Mit Carla Elvira Lucia dall'Oglio (82) hatte der "Cavaliere" Marina (56) und Pier Silvio (54). Das schreit förmlich nach einem Erbstreit.
Entbrennt ein Erbstreit unter Berlusconis Kindern?
Vor allem, da Berlusconi seine beiden ältesten Kinder aus erster Ehe bereits noch zu seinen Lebzeiten in zentralen Positionen seines Imperiums eingesetzt hatte. Marina wurde schon 1998 Präsidentin der Familienholding Fininvest. Pier bekleidet die Chef-Position des TV-Konzerns Mediaset, an dem Fininvest 61,21 Prozent der Anteile hält. Den drei Kindern aus zweiter Ehe hingegen gab Berlusconi keine derartig wichtigen Positionen im operativen Geschäft seines Imperiums. Das könnten nun zum Problem werden. Immerhin müssten die Anteile der Familienholding an Mediaset gleich unter den fünf Geschwistern aufgeteilt werden – ganz egal, wer wo auf dem Chefsessel sitzt. Da scheint ein Streit vorprogrammiert.
Seine letzte Frau war den Kindern nicht genehm
Und auch Berlusconis Witwe, seine Lebenspartnerin Marta Fascina (33), wird etwas vom Vermögenskuchen abhaben wollen. Das könnte zu Streit mit ihren Stiefkindern führen – zumal diese immer gegen die Beziehung ihres Vaters und Fascina waren. Das italienische Gesetz sieht vor, dass Berlusconis Kinder zwei Dritte seines Vermögens zu gleichen Teilen erhalten. Beim letzten Drittel konnte der Verstorbene frei nach seinen Wünschen verteilen. Wie er das getan hat, wird erst die Testamentseröffnung zeigen. Fascinas Anteil an seinem Erbe soll Berlusconi noch vor seinem Tod vertraglich festgelegt haben.
Am Mittwoch (15. Juni) wurde Silvio Berlusconi um im Mailänder Dom mit einem Staatsakt beigesetzt.