Am Festival-Tag Nummer neun ist es soweit: endlich hält ein bisschen Hollywood-Glanz in Zürich Einzug! Nicht dass dieser in den vergangenen Tagen vermisst wurde – Juliette Binoche, Shania Twain und Moritz Bleibtreu brachten auch viel Glanz – aber ja ... was wäre ein Zurich Film Festival ohne eben ein bisschen Hollywood. Und wenn es nur für wenige Minuten ist.
Obwohl, den Glanz müssen wir korrigieren, denn Johnny Depp bringt eher Rock'n'Roll auf den Grünen Teppich – und das schon zum zweiten Mal nach 2018 am ZFF. Der «Jack Sparrow»- und «Edward mit den Scherenhänden»-Darsteller hat dieses Jahr vorbeigeschaut, um den Film «Crock of Gold - A Few Rounds with Shane MacGowan» zu präsentierten. Beim Werk über die irische Folk-Punk-Band The Pogues amtierte der 57-jährige Depp für einmal als Produzent.
Im Dokumentarfilm setzte sich Depp selber mit seinem Freund Shane MacGowan hin, der – stets mit einem Drink in der Hand – über seine Karriere spricht. Der für seinen exzessiven Lebensstil berüchtigte Frontman, der gerne mit antibritischen Aussagen provozierte, steht im Fokus des Dok-Films. Seine Band landete 1987 mit dem anrührenden Song «Fairytale of New York» einen Welthit und schaffte den Sprung von den Pubs in die grossen Konzerthallen.
Nur drei Stunden nach Johnny Depp zeigte sich auch Til Schweiger, 56. Die beiden Kinostars teilen also nicht nur den gleichen Jahrgang '63, sondern an diesem Abend auch den Grünen Teppich. Der deutsche Filmemacher kam mit seinem neusten Film: «Gott, du kannst ein Arsch sein!». Dabei handelt es sich um ein humorvolles und emotionales Coming-of-Age-Drama.
Der vierfache Vater Schweiger spielt darin den Papa Frank von Steffi. Sie ist jung, hat den Schulabschluss in der Tasche und eine Ausbildung in Aussicht. Mit ihren Mitschülern und Freund Fabi möchte sie die Schulzeit in Paris ausklingen lassen. Doch unmittelbar vor der Abreise erhält sie eine niederschmetternde Diagnose: Die 16-Jährige hat Krebs, und es bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Von dieser Erkenntnis erschüttert, wollen die Eltern ihre Tochter nicht nach Frankreich lassen.