Die Reporter der «Schweizer Illustrierten» in Davos haben wirklich alles probiert, um Prinz William für ein paar Worte zu erwischen. Doch der britische Royal huschte jedes Mal an ihnen vorbei. Abgeschirmt von seiner grossen Entourage.
Das Programm des 36-Jährigen am Weltwirtschaftsforum (WEF) war stressig: Öffentliche Auftritte, diplomatische Gespräche und Essen mit wichtigen Wirtschafts- und Politikvertreter - da darf man keine Zeit verlieren. Trotzdem ging William zu all seinen Terminen zu Fuss. Vom Hotel ins Kongresszentrum, ins Restaurant, zurück ins Hotel. Immer über das eisige Trottoir. Immer in zackigem Schritt.
Ein heikles Unterfangen. Denn die Strassen und Gehwege in Davos waren aalglatt. Gesprächspartner, die der Prinz treffen wollte, für die aber kein Termin mehr frei war, mussten ihr Anliegen mit ihm im Gehen besprechen. Bei einem seiner Spaziergänge vom Kongresszentrum zum Hotel Steigenberger Belvédère begleitete ihn etwa der ehemalige Schweizer Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand, 55.
Was die beiden Männer so konzentriert besprachen, würde zwar interessieren … doch schon suchte einer der royalen Sicherheitsleute freundlich, aber bestimmt den Schulterschluss – und betonte, der Prinz sei «in conversation». So blieb nur der kurze Blick auf den Blaublüter, bevor dieser in seinem Hotel verschwand.
Prinz William: Sein Leben in Bildern
An seinem ersten Tag in Davos interviewte William den Naturfilmer Sir David Attenborough, 92. Die Engländer sprachen vor vollem Haus über den Umweltschutz, den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Gletscher. Einen Tag später war er Gast an einer Podiumsdiskussion zur psychischen Gesundheit. Ein Thema, das dem Royal am Herzen liegt.
«Es ist schwer für mich»
Gemeinsam mit seiner Frau, Herzogin Kate, 37, und seinem Bruder, Prinz Harry, 34, setzt sich William seit Jahren für Menschen mit psychischen Problemen ein. Die Royals wollen eine Lanze brechen für eine bessere Wahrnehmung von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft.
In Davos erzählte William, wie ihn seine Zeit als Rettungspilot traumatisiert habe. «Es ist schwer und emotional für mich, darüber zu sprechen, weil ich dabei an meine Kinder denken muss», sagte der dreifache Vater. «Man fühlt bei den Einsätzen den Schmerz der Person.»
Pizza und Rioja
Neben seinen Auftritten vor Publikum traf der Brite noch den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten und Klimaschützer Al Gore, 70, sass mit der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern, 38, zusammen und sprach mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, 64, und Königin Maxima, 47.
Am Abend übrigens gönnte sich der Prinz meist etwas Ruhe, zum Beispiel beim Essen im Restaurant «Alte Post». Dabei soll William eine Pizza Prosciutto e Funghi mit extra viel Oliven gegessen und eine Flasche Rioja bestellt haben. Drei Stunden lang hätten sich William und seine Begleitpersonen angeregt unterhalten, so die Wirtin gegenüber «Blick». Sie schwärmt: «Er war ein sehr angenehmer Gast.»