Es sind heftige Vorwürfe, die gegen den Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60) erhoben werden. Es geht um Drogen, sexuellen Missbrauch und Gewalt. Dein Stein ins Rollen brachte die Irin Shelby Lynn (24), die an einem Konzert der Band in der litauischen Hauptstadt Vilnius hinter die Bühne gebracht worden sei, um dort Sex mit Till Lindemann zu haben. Als sie ablehnte, habe man ihr K.O.-Tropfen verabreicht, woraufhin sie sich an den weiteren Verlauf des Abends nicht mehr erinnern könne. Zurück im Hotel bemerkte sie an ihrem Körper tiefblaue Hämatome und behauptet nun, misshandelt worden zu sein.
Gegenüber dem deutschen TV-Sender NDR und der «Süddeutscher Zeitung» geben zwei weitere Frauen an, gegen ihren Willen sexuellen Kontakt mit Till Lindemann gehabt zu haben. Rammstein äusserte sich am Wochenende zu den Anschuldigungen und schreibt in einem Statement auf Instagram, dass die Band die Sache sehr ernst nehme und Übergriffigkeiten verurteile. Gleichzeitig warnt Rammstein vor öffentlichen Vorverurteilungen – darauf hätten die Betroffenen, aber auch die Band ein Recht.
Die Rammstein-Konzerte finde wie geplant statt
Rammstein ist derzeit auf grosser Stadion-Tour durch Europa und wird auch in der Schweiz Halt machen. Am 17. und 18. Juni spielen die Deutschen im ausverkauften Wankdorf-Stadion in Bern. Nun stellt sich die Frage, ob die Tour wegen den Kontroversen unterbrochen wird und die Schweizer Konzerte überhaupt stattfinden werden.
Auf Nachfrage von «Blick» antwortet der Konzertveranstalter Gadget schriftlich: «Die zwei Rammstein-Stadionshows in Bern finden wie geplant statt. Wir verfolgen die laufenden Geschehnisse. Auf erhobene Anschuldigungen können wir keine Stellung beziehen.»
Buchverlag trennt sich von Till Lindemann
Als erste Reaktion auf die Vorwürfe der Frauen, trennt sich Kiepenheuer & Witsch von Till Lindemann. Der Sänger veröffentlichte beim Buchverlag mehrere Bücher, unter anderem 2020 den Gedichtband «100 Gedichte», in dem das Werk «Wenn du schläfst» zu finden ist. Darin beschreibt Lindemann den Vorgang, wie ein Mann eine Frau mit Rohypnol im Wein betäubt.
Kiepenheuer & Witsch zeigt sich «erschüttert» und das Verhältnis zwischen dem Verlag und Till Lindemann sei «unheilbar zerrüttet». «Unser Mitgefühl und unser Respekt gilt den betroffenen Frauen», schreibt der Verlag in einem Statement.