Das war sogar für Roger Federer (41) aussergewöhnlich: An der Paris Fashion Week trifft die Tennislegende auf das K-Pop-Phänomen Blackpink. Daraufhin lässt er sich mit den koreanischen Superstars ablichten und veröffentlicht das Foto auf Instagram. Dazu schreibt er: «Meine Kinder sagten, das sei definitiv einen Post wert.» Seine Zwillinge Myla und Charlene, beide 13, und Leo und Lennart, beide 8, hatten so was von recht – denn für das Foto gab es über eine Million Likes. So viel hat selbst der Maestro nur selten. Die Federer-Kids dürften nicht die einzigen Schweizer Fans sein. Lalisa Manobals Stiefvater ist der Thurgauer Küchenchef Marco Brüschweiler, der schon seit Jahren in Thailand lebt. Einen kurzen Auftritt hatte er vor fünf Jahren zusammen mit der Mutter von Lalisa in einer Blackpink-Dokumentation auf Youtube.
Der Hype um die vier jungen Frauen ist vor allem im asiatischen Raum, aber zunehmend auch weltweit riesig. Sie singen, tanzen und rappen – und brechen damit in der K-Pop-Welt einen Rekord nach dem anderen: Lalisa Manobal (25), Jisoo (28) Jennie Kim (27) und Rosé (25) sind damit zur momentan beliebtesten Girlgroup geworden. Ihre Musik wurde im vergangenen Jahr über zwei Milliarden Mal gehört – und das lediglich auf der Streamingplattform Spotify. Auf Youtube hat die Band rund 84 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Das sind mehr als Stars wie Justin Bieber oder Ed Sheeran.
Für diesen Erfolg mussten die vier alles aufgeben. Das Plattenlabel YG Entertainment hat die Gruppe nach streng kommerziellen Prinzipien ausgewählt. Um passende Bandmitglieder zu finden, wurden Castings für Mädchen im Vorschul- und Teenageralter in der ganzen Welt organisiert.
Das bekannteste Bandmitglied, Lalisa Manobal, nahm an einem Casting in Thailand teil. Um ihre Chancen zu erhöhen, liess sie auf Anraten einer Wahrsagerin ihren Namen legal ändern – und das im Alter von 13 Jahren. Aus dem Vornamen Pranpriya wurde Lalisa. Sie kam als einzige der 4000 anderen Kandidatinnen aus Thailand weiter.
Mit 14 Jahren zog sie nach Süd- korea. Dort wurde sie mit zwölf anderen Mädchen fünf Jahre lang intensiv trainiert. Täglich wurde geübt, gerackert, geschwitzt – und Koreanisch gelernt. Bis zu 14 Stunden lang. Einen freien Tag gab es nur alle zwei Wochen. Erfüllte eines der Mädchen die Anforderungen nicht, wurde es zurück in seine Heimat geschickt. Zum Schluss schafften es neben Lalisa Manobal nur noch Jisoo und Jennie Kim aus Südkorea und Rosé aus Neuseeland, das knallharte Training durchzuziehen. Ihr offizielles Debüt als Blackpink hatten sie im Jahr 2016. Wer Blackpink live erleben möchte, muss sich gedulden.
Bisher ist die K-Pop-Gruppe noch nie in der Schweiz aufgetreten, und sie scheint es demnächst auch nicht vorzuhaben. Aber wer weiss, vielleicht hat Roger Federer ja ein gutes Wort für seine Kinder und alle anderen Schweizer Fans eingelegt?