Das ist doch völlig egal. Ich habe hart dafür gearbeitet, Sharon Stone zu sein.» Schwer zu sagen, wer in diesem Moment an der Vernissage ihrer Ausstellung «Totem» perplexer ist – die Künstlerin über die Frage, ob sie glaube, dass die Leute ihre Kunst nur kaufen, weil sie Sharon Stone ist, oder der Fragesteller über ihre Antwort. «Ich bin sicher, dass viele Menschen auch nur deswegen einen Picasso kaufen, weil Pablo Picasso das Bild gemalt hat – aber die ansonsten keine Ahnung von Kunst haben», führt sie in einem nachfolgenden Interview mit der deutschen «Bild»-Zeitung aus.
Die Erarbeitung ihres Ikonen-Status beginnt Stone, als sie mit 19 vom US-Bundesstaat Pennsylvania nach New York zieht und beginnt, als Model zu arbeiten. Es folgen erste Schauspieljobs. Sie interessiert sich da bereits für Kunst. «Aber Frauen hat man zu dieser Zeit nicht viel zugetraut. Wenn ich damals den Wunsch geäussert hätte, dass ich gern Malerin wäre, hätte man mich ausgelacht.»
Sharon Stone ist klüger als 99,9 Prozent der Menschen
Stattdessen trifft sie einen mutigen Entscheid. Sie nimmt eine Rolle an, die vorher zwölf Kolleginnen – von Michelle Pfeiffer bis Kim Basinger – abgelehnt haben: die der kühlen Verführerin im Erotik-Thriller «Basic Instinct». Der Film wird Kult und Sharon Stone zu einem der gefragtesten Filmstars der Zeit. Sie erhält einen Oscar- und vier Golden-Globe-Nominationen, 1996 gewinnt sie den Golden Globe für «Casino». Sie heiratet zweimal und adoptiert drei Söhne.
2001 erleidet die Frau mit einem IQ von 154 (was höher ist als bei 99,9 Prozent der Bevölkerung) eine massive Hirnblutung. Zwei Jahre lang lernt sie wieder gehen, sprechen, sehen, lesen. Nachvollziehbar, dass sie Menschen, die ein Problem mit dem Älterwerden haben, «dumm und undankbar» nennt. Ihr Leben sei im Übrigen nicht so verrückt, wie man denken würde: «Ich besitze ein einziges Haus, in dem ich seit 30 Jahren lebe, fahre seit 15 Jahren das gleiche Auto und bin Single.» Böse Zungen, die behaupten, sie stelle ihre Bilder aus, weil sie mit 65 zu alt dafür sei, als Sexsymbol durchs Leben zu gehen, kontert sie: «Ich orientiere mich an meinem Erfolg – nicht an Gerede.»