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  4. Stürmische Zeiten für Traumschiff-Kapitän Florian Silbereisen
5 Dinge, die für Kritik sorgen

Silbereisens «Traumschiff» hat vor dem Start Schlagseite

Ende Januar wurde bekannt, dass Florian Silbereisen das Steuer auf dem ZDF-Dampfer «Traumschiff» übernimmt. Wie er sich als Kapitän schlägt, sehen die TV-Zuschauer heute Abend. Dann wird klar, ob die monatelange Kritik berechtigt war oder nicht. Was im Vorfeld zu reden gab.

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Florian Silbereisen in seiner Rolle als Kapitaen Max Parger

Bevor die erste Folge mit Florian Silbereisen als «Traumschiff»-Kapitän ausgestrahlt wird, musste er sich einiges anhören.

ZDF

«Die Rolle ist für mich eine Herzensangelegenheit», sagte Florian Silbereisen, 38, anfangs Jahr. Damals wurde bekannt, dass er den neuen Kapitän auf dem «Traumschiff» verkörpern wird. Das «Traumschiff» habe einen Kapitän verdient, der diese Rolle auch lebe und voll hinter der Serie stehe, «einen Kapitän, der das Schiff durch alle Stürme manövrieren möchte», sagte der Schlagerstar. Dafür werde er alles geben. 

Florian war also top-motiviert. Doch dem neuen Kapitän wehte schon Gegenwind entgegen, bevor er das Schiff überhaupt betrat. Kurz vor der Ausstrahlung seines Seemanns-Debüts, heute Abend um 20.15 Uhr im ZDF, fassen wir nochmals die bereits geäusserten Kritikpunkte zum neuen «Traumschiff» und seines Kapitäns zusammen.

Heide Keller

«Traumschiff»-Legende Heide Keller äusserte ihre Kritik an Silbereisen besonders lautstark.

ullstein bild via Getty Images
1. Silbereisen ist eine Fehlbesetzung

Die Kritik war vorhersehbar. Wird etwas an einer Traditions-Sendung geändert, wird das meistens skeptisch beäugt. Interessant ist, von welcher Seite die Kritik an Florian als Kapitän geäussert wurde. Besonders lautstark machte Heide Keller, 78, ihren Unmut kund. Die ehemalige «Chef-Stewardess Beatrice» sagte klipp und klar: «Ich halte Florian Silbereisen für eine Fehlbesetzung.» Die 61-jährige Schauspielerin Katerina Jacob bezeichnete es als «Schlag ins Gesicht», dass Silbereisen nun den Traumschiff-Kapitän mimt.

Dieser konterte im Interview mit der «Bild»: «Ich frage mich immer wieder: Will und kann ich in solche Fussstapfen treten? Ich bin ganz ehrlich: Nein, das kann ich nicht! Und das möchte ich auch nicht! Ich verspüre überhaupt kein Bedürfnis, Schauspieler zu werden. Ich möchte Traumschiff-Kapitän werden.» Und gegenüber der «Bunte» sagte Silbereisen gelassen: «Ich bin es gewohnt, ohne Vorschuss-Lorbeeren an den Start zu gehen.»

2. Der Rollen-Name ist verwirrend

Angekündigt wurde der neue Kapitän als «Max Prager». Nun heisst er plötzlich «Max Parger». Ein Grund für den Namenswechsel könnte sein, dass es tatsächlich mal einen Kapitän Max Prager gab, der von 1854 bis 1910 lebte. Der Name ist negativ konnotiert, da besagter Max Prager beteiligt war, als ein Aufstand der ostafrikanischen Küstenbewohner im 19. Jahrhundert niedergeschlagen wurde. 

Das ZDF sagt jedoch, der neue Traumschiff-Kapitän hätte schon immer Parger heissen sollen – allerdings sei ihnen bei einer Medienmitteilung ein Tippfehler unterlaufen.

Sarah Lombardi

Dass mit Sarah Lombardi ein weiterer Show-Star auf dem «Traumschiff» anheuert, passt der alten Garde überhaupt nicht.

imago/Sven Simon
3. Die Co-Stars gehören nicht aufs Traumschiff

Nicht nur Silbereisen selber, auch seine Co-Stars müssen – hauptsächlich von der alten Garde – «Vorschuss-Kritik» einstecken. Betroffen davon sind etwa Sängerin Sarah Lombardi, 27, und Moderator Joko Winterscheidt, 40, die auf dem «Traumschiff» für frischen Wind sorgen sollen. Heide Keller meint zur neuen Crew: «Es ist mir ein Rätsel, warum man Schauspieler, die sich einen Namen erarbeitet haben, nicht mehr bevorzugt, sondern sich nun der Prominenz der Yellow Presse bedient.» 

Kapitän Silbereisen meint dazu: «Es gab immer wieder Entertainer wie Peter Alexander, Rudi Carrell, Roy Black oder Thomas Gottschalk, die in Filmen und Serien unterhalten haben.»

Florian Silbereisen Traumschiff ZDF

Der ehemalige «Traumschiff»-Kapitän Sascha Hehn rechnet mit der Produktion ab.

ZDF/Dirk Bartling
4. Auf dem Traumschiff wird Fliessband-Arbeit betrieben

«Der Charme ging verloren», urteilt Sascha Hehn, 65, über das «Traumschiff». Er spielte von 2014 bis 2018 Kapitän Victor Burger – und lässt nach seinem Abgang kein gutes Haar an der Sendung. Für ihn stand das «Traumschiff» in den letzten Jahren für Fliessbandarbeit. So hätten sich Geschichten wiederholt und dramaturgische Fehler eingeschlichen. Und auch er kann sich einen Seitenhieb gegen die neue Crew nicht verkneifen: «Es waren früher sehr gute, namhafte Schauspieler dabei, die aus ihren Rollen was gemacht haben.»

5. Ein Anker-Tattoo macht noch keinen Kapitän

Für Spott sorgte auch die Tätowierung, die sich Florian Silbereisen zu Ehren seines neuen Engagements stechen liess. Katerina Jacob sagte dazu etwa: «Wenn er sagt: ‹Ich habe mir einen Anker tätowiert, um mich in die Rolle einzuführen›, dann kann ich nur sagen: Ich hätte meinen ganzen Körper voller Tattoos, so viele Rollen wie ich gespielt habe.» 

Leider war Jacob da nicht gut informiert: Flori hat sich keinen Anker, sondern einen Kompass und eine Landkarte auf den linken Oberarm tätowieren lassen – direkt neben das Portrait seiner Verflossenen, Helene Fischer.

Fabienne Eichelberger von Schweizer Illustrierte
Fabienne EichelbergerMehr erfahren
Von Fabienne Eichelberger am 26. Dezember 2019 - 15:28 Uhr