Es sind dramatische Szenen, die sich während den Dreharbeiten zum Film «Rust» auf der Bonanza Creek Ranch im US-Bundesstaat New Mexico abspielen. Hollywood-Star Alec Baldwin, 63, bekommt auf dem Filmset eine mit scharfer Munition geladene Waffe von einem Regieassistenten ausgehändigt und erschiesst versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins. Regisseur Joel Souza, 48, der hinter ihr stand, wurde verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Nun äusserst sich der Schauspieler erstmals zu der fatalen Schussabgabe. «Es gibt keine Worte, die meinen Schock und Traurigkeit nach dem tragischen Unfall, bei dem Halyna Hutchins, eine Ehefrau und Mutter und hoch geschätzten Kollegin, ums Leben kam, ausdrücken könnten», schreibt Baldwin auf Instagram. Er werde vollkommen mit den polizeilichen Ermittlungen kooperieren, um den Vorfall aufzuklären.
Ausserdem stünde er im Kontakt mit Hutchins' Ehemann und biete ihm und der Familie seine Unterstützung an. «Es bricht mir das Herz, für ihren Mann, ihren Sohn und alle, die Halyna kannten und liebten.»
Matthew Hutchins reagierte prompt auf die Worte von Baldwin. «Ich habe mit Alec Baldwin gesprochen und er ist sehr hilfsbereit», sagt der Mann der verstorbenen Kamerafrau der Zeitung «Daily Mail». Zuvor hatte der 38-Jährige der Online-Plattform «Insider» gesagt: «Ich glaube, da gibt es keine Worte, welche die Situation beschreiben könnten.» Er brauche ein wenig Zeit bevor er das Leben seiner verstorbenen Frau in einer angemessenen Weise zusammenfassen und darüber sprechen könne. «Ich kann im Moment nichts darüber sagen, was wir gerade durchmachen, aber ich schätze, dass alle sehr mitfühlend sind», so der Vater eines 8-jährigen Sohnes.
Baldwin selbst konnte das Geschehene kaum glauben. Bilder zeigen, wie der Schauspieler kurz nach der Schussabgabe fassungslos und geschockt am Filmset steht. «Er hatte keine Ahnung, wie schwer sie verletzt sind oder dass Halyna tot war», zitiert Die Plattform «Showbiz 411» einen Augenzeugen. «Wieso hat man mir eine Waffe mit echter Munition gegeben?», soll er immer wieder gefragt haben. «In all den Jahren hat man mir nie eine scharfe Waffe gegeben.»
Inzwischen werden die Vorwürfe immer lauter, viele fragen sich, ob die Tragödie nicht hätte verhindert werden können. Wie die «Los Angeles Times» vermeldet, habe es am Set bereits vor dem tragischen Unfall massive Sicherheitsmängel gegeben. Insgesamt hätten sechs Kameraleute und Assistenten einige Stunden vor dem tödlichen Schuss das Set aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen verlassen.
Unter anderem sei ein Grund dieses Streiks gewesen, dass Sicherheitsprotokolle, einschliesslich die der Waffeninspektionen, nicht ordnungsgemäss geführt worden seien. Mindestens einer dieser Kameraleute habe sich in der vergangenen Woche bei einem Produktionsleiter darüber beschwert, dass die Sicherheit der Waffen am Set nicht gewährleistet sei.
Dem Bericht zufolge habe es bereits zwei irrtümliche Entladungen von Requisiten-Waffen gegeben. Ein Stunt-Double von Baldwin habe versehentlich zwei scharfe Schüsse abgegeben, obwohl ihm zuvor gesagt worden wäre, dass die Waffe «kalt» war.