Es heisst, dass jeder Mensch mindestens einen Doppelgänger hat. Wie praktisch, wenn der eigene Doppelgänger ein grosser Weltstar ist. Denn sieht man aus wie beispielsweise Britney Spears (42), kann das sehr lukrativ sein. Die US-Amerikanerin Allegra DuVal (35) kann davon ein Lied singen. Sie ist nicht nur grosser Fan von Britney Spears, sondern sieht ihr auch fast zum Verwechseln ähnlich. Eine Tatsache, die sie sich zu nutzen machte und nun erfolgreich auf Events, Festivals und in Bars auftritt – immer schön als Britney verkleidet. Dadurch konnte sie nicht nur schon mit Stars wie David Guetta (56) auf der Bühne stehen, sie verdient nach eigener Aussage auch noch bis zu 3000 Dollar pro Auftritt, wie «RTL» berichtet. Eine beachtliche Summe – und für beide Seiten profitabel, denn während Allegra sich etwas dazu verdient und die Hoffnung hat, eines Tages ihr Idol persönlich zu treffen, können die Eventveranstalter ihren Gästen ein Britney-Lookalike präsentieren, ohne das Original bezahlen zu müssen, was sicherlich eine höhere Gage verlangen würde.
DuVal ist nicht die einzige, die durch ihr Aussehen beziehungsweise ihre Ähnlichkeit mit einem Star abräumt. Eines der erfolgreichsten Lookalikes ist Heidi Agan. Die Britin sieht nämlich ziemlich genau aus wie Prinzessin Kate (42). 2011 arbeitete sie als Kellnerin, als vielen Gästen auffiel, dass man sie glatt mit der damaligen Verlobten von Prinz William verwechseln könnte. So sendete sie einige Headshots an Agenturen – und konnte kurze Zeit später ihren Job in der Gastronomie an den Nagel hängen. Heute ist Heidi hauptberuflich Prinzessin. Also fast. Denn ihren Lebensunterhalt verdient sie inzwischen rein mit ihrer Ähnlichkeit zur dreifachen Mutter. Regelmässig wird sie für Events gebucht, tritt in TV-Shows auf und ist in Magazinen abgebildet.
Apropos Prinzessin Kate: Kürzlich sorgte ihr neuer Privatsekretär für Aufsehen, da die Fans davon überzeugt sind, dass dieser ebenfalls ein Doppelgänger ist. Von wem? Roger Federer (42) höchstpersönlich.
«Eine Diva kann ich nicht gebrauchen»
Im Fall von Allegra DuVal hat diese zwar nicht das gleiche Gesangstalent wie ihr Vorbild, doch überzeugt sie mit ihren Tanzeinlagen und die sehen aus, als ob Britney selbst vor einem steht. Was aber braucht es, um als Double erfolgreich zu sein? Das Aussehen ist sicher ein Vorteil, aber reicht das? Wir haben mit Irene Zwahlen gesprochen, Inhaberin der Künstleragentur Aareagentur und auch selbst als Künstlerin tätig. Sie hat Lookalikes von Elvis (†42), Marilyn Monroe (†36) und Madonna (65) unter Vertrag. Doch warum sollte man überhaupt als Double arbeiten? Irene Zwahlen ist der Meinung, dass wenn man jemandem schon ähnlich sieht und Talent hat, man es durchaus versuchen sollte, als Double zu arbeiten. Denn wieso sollte man mit diesen Attributen nicht auch noch Geld verdienen?
Irene Zwahlen sagt, dass ihr Authentizität bei ihren Doubles am Wichtigsten sei. «Karikaturen möchte ich keine haben. Ich nehme nur Doubles unter Vertrag, die ihre Rolle beherrschen und sich gut verkaufen können.» Wenn die Leute an sie herantreten und sich als Double bewerben, lädt sie diese zu einem Interview ein – einerseits, um sie persönlich im Charakter zu sehen, andererseits, um eruieren zu können, wie diese den Kundinnen und Kunden gegenüber auftreten. «Eine Diva kann ich nicht gebrauchen», sagt Irene Zwahlen.
Bella Farny ist in der Rolle als Marilyn Monroe eines der meistgebuchten Doubles von Irene Zwahlen. Dabei findet die Agenturmanagerin, dass Bella Farny Madonna ähnlicher sieht. Die Schauspielerin verkörpert nämlich beide Charaktere in der Aareagentur und wurde 2008 zur offiziellen Swiss Madonna gekürt. Sie beschränkt sich jedoch auf die Madonna aus den 1980er und 1990er Jahren. «Die heutige Madonna findet sie nicht mehr so cool», gibt Irene Zwahlen zu. «Wenn Bella Farny als Madonna auftritt, tanzt sie zwar wie Madonna, singt allerdings nicht selbst. Der Ton kommt vom Playback», erklärt die Inhaberin der Agentur. Dabei könne Bella Farny auch selbst singen und komponieren, studierte Gesang und Musik und ist im richtigen Leben als Musikerin und Tanzlehrerin.
René Wettstein ist als RenElvis unter Vertrag bei Irene Zwahlen. «René singt bei seinen Auftritten auch selbst», betont Zwahlen. Er würde als Elvis jedes Mal eine tolle Show hinlegen, doch sei das Double-Leben nicht sein Hauptberuf. Ein netter Nebenverdienst bringt diese Tätigkeit dennoch ein. «Man kann pro Auftritt ab 1500 Franken aufwärts verdienen – nach oben kann es theoretisch bis ins Unendliche gehen», so die Fachfrau. Was auch sehr gefragt sei, seien Doubles von Michael Jackson, erklärt Irene Zwahlen. «Ich habe allerdings kein Michael-Jackson-Double in der Kartei – da hat mich bisher niemand so richtig überzeugt.» Könnte Irene Zwahlen, die selbst auch als Künstlerin tätig ist – 2004 sogar in der Vorauswahl zu ESC stand – ebenfalls als Double auftreten? «Stimmlich wäre ich sicher gut als Tina Turner oder Amy Winehouse», sagt sie selbst.