Shakira (45) könnte offenbar wirklich eine Haftstrafe drohen: Die Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre und zwei Monate Gefängnis für die kolumbianische Sängerin, wie die spanische Tageszeitung «El País» unter Berufung auf die Anklageschrift berichtet. Sechs Vergehen «gegen die Staatskasse» sind darin aufgeführt, heisst es weiter. Shakira soll 14,5 Millionen Euro hinterzogen haben, indem sie Einkommens- und Vermögenssteuern in Spanien angeblich nicht gezahlt hat.
Neben der Haft- fordert die Staatsanwaltschaft demnach auch eine Geldstrafe in Höhe von 23,7 Millionen Euro. Sie hat zudem beantragt, Shakira und 37 Zeugen in dem Prozess zu befragen, einige davon auch per Videoschalte.
Shakira beteuert ihre Unschuld
Anstatt einen Deal über eine aussergerichtliche Einigung anzunehmen, hatte Shakira zuvor entschieden, vor Gericht zu gehen. Shakira sei «unschuldig» und habe beschlossen, «die Angelegenheit in die Hände des Gesetzes zu legen», zitierten spanische Medien wie «Marca» aus einer Erklärung des Teams des Popstars. Shakiras Team sagte laut Medienberichten, die Sängerin habe den Betrag, den sie angeblich schulde, bei der spanischen Steuerbehörde hinterlegt und habe keine ausstehenden Steuerschulden.
Die Wiedergutmachung des Schadens würdigt die Staatsanwaltschaft nun auch in ihrer Anklageschrift: Sie werte dies laut «El País» als mildernden Umstand, der es ermöglicht hat, die Haftstrafe zu reduzieren. Demnach soll Shakira dem Gericht 17,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt haben, um sich einer möglichen Verantwortung zu stellen.
Wie geht es nach der Anklageschrift weiter?
Die Staatsanwaltschaft hat ihre Anklageschrift am Freitag, 29. Juli, vorgelegt. Nun ist das Gericht in Esplugues de Llobregat in der Provinz Barcelona am Zug: In den kommenden Wochen wird es laut «El País» einen Beschluss zur Eröffnung des Verfahrens erlassen.
Die Vorwürfe gegen die Sängerin stammen bereits aus dem Jahr 2018. Damals wurde sie von den Behörden beschuldigt, 14,5 Millionen Euro an Steuern auf Einkünfte aus den Jahren 2012 bis 2014 nicht gezahlt zu haben. Nun muss geklärt werden, wo die 45-Jährige in dieser Zeit hauptsächlich lebte. Die Ermittlungsbehörden behaupten, das sei in Spanien gewesen, obwohl Shakiras offizieller Wohnsitz damals auf den Bahamas war. Die Sängerin bestreitet das, erst später habe sie hauptsächlich in Barcelona gelebt.
Das spanische Steuergesetz besagt, dass jeder, der sich mindestens sechs Monate und einen Tag – oder 183 Tage – in einem bestimmten Jahr in Spanien aufhält, dort Steuern zahlen müsse, erklärte eine Madrider Steuerberaterin der CNN.
Shakira hat zwei Kinder mit dem Barcelona-Star Gerard Piqué (35). Anfang 2013 kam ihr erster gemeinsamer Sohn Milan zur Welt, der zweite Sohn Sasha folgte Anfang 2015. Die Künstlerin und der Fussballprofi beendeten Anfang Juni 2022 nach über zehn gemeinsamen Jahren ihre Beziehung.