Er war dreifacher Formel-1-Weltmeister, überlebte mit schwersten Verbrennungen einen Horrorcrash, 2019 verstarb die Legende Niki Lauda im Alter von 70 Jahren nach einer schweren Lungenkrankheit. Sein Vermächtnis ist gross, doch noch grösser dürfte wohl sein Erbe sein – um das es nun Streit gibt.
Vor dem Wiener Landesgericht für Zivilrecht steht Niki Laudas Witwe Birgit Lauda (44) im Kampf um sein Erbe, beziehungsweise ihren Pflichtanteil. Die beiden waren seit 2004 ein Paar, sie spendete ihm eine Niere, als er diese dringend benötigte und sie bekamen 2009, ein Jahr nach ihrer Hochzeit, die Zwillinge Mia und Max zur Welt. Drei Kinder hatte Niki Lauda zu diesem Zeitpunkt bereits drei Kinder, die Söhne Lukas und Mathias aus seiner ersten Ehe mit Marlene Knaus und den unehelichen Sohn Christoph aus einer weiteren Beziehung.
Es geht um Immobilien, Autos und viel Geld
Als Lauda 2019 verstarb, hinterliess er somit nicht nur seine Frau und seine fünf Kinder, sondern auch ein Vermögen, das auf 200 bis 500 Millionen Franken geschätzt wird, wie der «Blick» schreibt. Es soll stets Niki Laudas Wunsch gewesen sein, dass in seiner Familie kein Erbstreit ausbricht, weshalb er einen Millionenbetrag im dreistelligen Bereich in eine Privatstiftung investierte, aus der seine Ehefrau monatlich rund 20'000 Franken erhält und womit die die laufenden Kosten für die Immobilien in Wien und auf Ibiza, Autos, das Personal und das Schulgeld für die Zwillinge gedeckt werden. Auf ihren Pflichtteil von 30 Millionen Franken musste Birgit Lauda bisher allerdings verzichten.
Und wenn es nach Hais Asenbauer, Niki Laudas einstigem Anwalt geht, soll dies auch so bleiben. Er wirft der Witwe nämlich vor, Vermögen in Form von Gemälden und Schmuck unterschlagen zu haben und will sie für erbunfähig erklären lassen. Asenbauer ist der Vorstand der Privatstiftung und behauptet, sie habe eine rund 50-teilige Kunstsammlung verschwiegen. Birgit Lauda bestreitet die Vorwürfe und erklärt, dass sie vieles dieser Sammlung aus eigener Tasche bezahlt habe – damit wäre es nicht Teil von Niki Laudas Erbe. Sollte Asenbauer allerdings vor Gericht Recht bekommen, könnte es für Birgit Lauda schlecht aussehen und sie würde leer ausgehen und keinen Rappen ihres Pflichtteils erhalten.
Der Streit um das Erbe, den Niki Lauda immer vermeiden wollte, soll seine Witwe inzwischen schon 30'000 Franken Gerichtskosten abverlangt haben. Ihre Hoffnung auf Verfahrenshilfe wurde ebenfalls zunichte gemacht und abgelehnt.
Noch heute sollen die zwei älteren Söhne Laudas, Lukas und Mathias, die ebenfalls von der Stiftung begünstigt werden, aussagen. Doch mit einem Urteil dürfte nicht vor Sommer gerechnet werden.