Seit ihren Zwanzigern leidet Tennisspielerin Serena Williams, 38, unter periodischen Migräne-Attacken. Bis vor Kurzem plagten die 23-fache Grand-Slam-Gewinnerin die Kopfschmerzen nur selten. Während des Corona-Lockdowns aber trat ihre Migräne plötzlich nahezu täglich auf, wie die US-Amerikanerin gegenüber dem Portal «People» offenbart.
«Ich habe mich daran gewöhnt, mit Schmerzen zu spielen»
In ihrer Vergangenheit hatte Williams auch auf dem Court immer wieder mit Migräne-Attacken zu kämpfen. «Ich habe mich daran gewöhnt, mit Schmerzen zu spielen», sagt sie. Gerade in solchen Situationen fiel es der Profi-Sportlerin schwer, ihre Schmerzen in Worte zufassen. So war es für Williams überhaupt nicht leicht, gegenüber ihrem Vater Richard, der bis 2012 ihr Trainer war, zuzugeben, weshalb sie etwa bei starker Sonnenstrahlung manchmal mehr Mühe mit Trainieren hatte.
«Migräne ist keine Knieverletzung – du kannst sie nicht wirklich sehen», erklärt sie. «Man kann nicht wirklich sagen: ‹Oh, Dad, ich habe eine Migräne. Ich werde aufhören zu spielen.› Die Leute sagen dann immer: ‹Ich sehe keine Schwellung. Ich sehe keine Blutergüsse. Halte durch›», erinnert sie sich.
Die Migräne machte ihr nicht nur beim Training einen Strich durch die Rechnung, sie brachte sie auch um Erfolge bei Turnieren, ist Williams überzeugt. Die heute 38-Jährige erinnert sich an «so viele Spiele», in denen sie mit Migräne-Anfällen zu kämpfen hatte wie etwa 2001 beim Match gegen die Schweizerin Martina Hingis, 39, in Sydney.
Wenn Williams nach Turnier-Niederlagen bei Medienkonferenzen begründen musste, weshalb sie verloren hatte, war die Antwort jeweils nicht schnell gefunden. Man könne nicht einfach vor den Journalisten stehen und sagen: «Nun, ich hatte einen Migräneanfall.»
Heute aber bringt Williams die Stärke auf, öffentlich über ihre Kopfschmerzen zu sprechen. Wohl auch, weil die Migräne-Attacken zuletzt häufiger und damit drängender geworden waren. Im März, als sich das Tennis-Ass gemeinsam mit Ehemann Alexis Ohanian, 37, und der bald dreijährigen Tochter Olympia in Corona-Isolation begab, traten ihre Migräne-Anfälle fast täglich auf.
Die Corona-Pandemie erlebt sie als unglaublich stressig. «Ich hatte mit viel Stress und unbekannten Faktoren und Dingen zu tun, an die ich nicht gewöhnt war, und ich denke, das hat zu meinen Migräne-Attacken beigetragen und sie häufiger gemacht», so Williams. Aufgrund dessen hat sie sich in Behandlung begeben. Ein Arzt hat ihr ein Medikament verschrieben, dass die Symptome zu lindern vermag. Weil es bei ihr so grossen Erfolg gezeigt hat, promotet Williams den Wirkstoff nun sogar.