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Von Dating-Apps verbannt

Jetzt will der Tinder-Schwindler seine eigene Dating-Show

Erst wollte er das grosse Geld, jetzt sucht er die grosse Liebe. Der Tinder-Schwindler plant bereits seinen nächsten Coup – diesmal aber in einer Herzensangelegenheit, die ganz legal vonstatten gehen soll.

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Tinder-Schwindler Shimon Hayut

Der Tinder-Schwindler Shimon Hayut, alias Simon Leviev, gab sich als Milliardärssohn aus und ergaunerte Millionen von Franken von seinen Opfern.

siimon_leviiev_official/Instagram

Shimon Hayut, alias Simon Leviev (31) ergaunerte Millionen von Franken, indem er Frauen finanzielle Probleme auf der Dating-App Tinder vorgaukelte. Sie suchten die grosse Liebe, er suchte das schnelle Geld. Das fand er auch, bis er zur Rechenschaft gezogen wurde und im Gefängnis landete. Ein Betrug im grossen Stil? Das schreit nach Hollywood. Und Hollywood hat zugehört. Der Streaming-Riese Netflix hat die Geschichte des sogenannten «Tinder-Schwindlers» verfilmt und dem Gauner damit grössere Bekanntheit verschafft, als er es sich jemals hätte erhoffen können. 

Das geht nun sogar soweit, dass er einen Vertrag mit der Hollywood-Managerin Gina Rodriguez unterschrieben hat, mit der er jetzt grosse Pläne schmiedet. Der Gauner Shimon Hayut, der sich auf Tinder als Simon Leviev ausgab, will jetzt sein eigenes Reality-TV-Programm aufziehen – und es soll ausgerechnet eine Dating-Show werden. Ganz im Stil vom Bachelor will Hayut Frauen um seine Zuneigung kämpfen lassen und so die grosse Liebe finden. Während es ihm bei seinem Schwindel auf Tinder ausschliesslich um Geld ging, soll es ihm mit dem Plan einer eigenen TV-Karriere nun um die Liebe gehen – der Geldwunsch spielt dabei aber sicher auch keine unwesentliche Rolle. 

Tinder-Schwindler schwindelt sich reich

Aber von Anfang an: Shimon Hayut wurde in Israel geboren, trat einige Jahre später aber als Simon Leviev auf Tinder auf – er soll seinen Namen sogar offiziell geändert haben, damit seine Kreditwürdigkeit aufgrund seines Nachnamens erhöhen konnte. Er sollte einer der grössten Hochstapler unserer Zeit werden. Hayut gab sich als Sohn des israelischen Diamanten-Moguls Lev Leviev aus, machte mit vielen Frauen Bekanntschaft über die Dating-App, lud sie auf teure Rendez-Vous ein und erschlich sich ihr Vertrauen. Gut aussehend, charmant und steinreich? Klingt fast zu gut, um wahr zu sein – im Fall von Simon Leviev traf das zu: er war zu gut um wahr zu sein, denn er war es nicht. 

Nachdem er eine romantische Beziehung zu den betroffenen Damen aufgebaut und sie verführt hatte, sie emotional an sich gebunden hatte, schlug er zu. Er behauptete mit einem Mal, dass seine «Feinde» hinter ihm her seien, dass er untertauchen müsste und dafür grosse Summen Geld benötigte. Erst sollten sie ihm Kreditkarten in ihren Namen ausstellen, die er benutzen könne. Dann stieg er auf Bargeld um – das sei nicht nach zu verfolgen. Die Summen variierten, von 25'000 bis zum Teil bis zu 140'000 Franken. Zögerten die Opfer, die ihm in die Falle gegangen waren, schickte er zunächst Bilder seines angeblich blutverschmierten Bodyguards.

Stellten sich die Frauen immer noch quer, begann er, Sprachnachrichten auf WhatsApp zu schicken und den Frauen zu drohen. Waren sie in der Lage zu zahlen, willigten sie nach langem Überlegen ein – sie waren schliesslich seine Partnerinnen. Ging es ihm schlecht, ging es ihnen schlecht – sie wollten ihm helfen. In seiner aktiven Zeit wird gesagt, dass er bis zu 10 Millionen Franken ergaunerte.

Der Fall des Tinder-Schwindlers

Einige Male wurde Shimon Hayut wegen Betrugs angezeigt, in Finnland sass er sogar einige Zeit im Gefängnis. Auch in seiner Heimat Israel wurde er angeklagt und verurteilt, floh jedoch, bevor er die Strafe antreten sollte. Die erste seiner Freundinnen, die ihn verraten sollte, war die Norwegerin Cecilie Schrøder Fjellhøy. Sie lieh ihm Tausende von Franken, als er sich nicht mehr meldete, wandte sie sich an die Presse und legte alle Korrespondenzen mit Hayut offen. Sie war das erste Glied in der Kette, die letztendlich zu seiner Ergreifung führen sollte.

Ayleen Koeleman, Hayuts Langzeitfreundin erfuhr von den Aufnahmen und dem Bericht über ihren Partner und entschied sich, das Blatt zu wenden und ihn mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Nachdem der Tinder-Schwindler von der Bildoberfläche verschwinden musste, wandte er sich an seine mutmassliche Vertrauensperson Koeleman. Diese versprach, ihm finanziell helfen zu können, indem sie für ihn seine Designerkleidung verkauft. Er stimmte zu und Koeleman? Behielt das Geld einfach für sich. Nach einer kurzen Recherche fand sie heraus, dass Hayut nach Griechenland fliehen wollte und informierte die Polizei. 2019 wurde er zu 15 Monaten Haft verurteilt, nach fünf Monaten jedoch wegen guter Führung bereits wieder entlassen. Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, soll er seinem luxuriösen Lebensstil bis heute weiter nachgegangen sein – mit einer neuen Frau an seiner Seite.

Wie geht es weiter?

Nach dem Erfolg des Dokumentarfilms über seine kriminellen Machenschaften ist der Hochstapler Hayut nun scheinbar also auch auf den Geschmack von Ruhm und nicht nur Reichtum gekommen. Jetzt will er also mit einer eigenen Dating-Show angeblich die grosse Liebe finden – oder sich zumindest die Taschen füllen und mit den Damen ein wenig Spass haben, während sie um seine Liebe kämpfen.

Doch damit nicht genug. Ausgerechnet der Tinder-Schwindler will in einem eigenen Podcast Dating-Tipps geben. Blöd ist die Idee ja eigentlich nicht, er kam schliesslich sehr gut bei den Ladies an. Hoffentlich gibt er dabei aber nur Ratschläge, wie jemand das Herz einer Dame erobert und nicht ihr Vermögen. Eines scheint aber klar zu sein: Man wird nicht zum letzten Mal etwas von Shimon Hayut gehört haben – aber hoffentlich von Simon Leviev.

The Tinder Swindler kann ab sofort auf Netflix gestreamt werden.

Von san am 18. Februar 2022 - 18:34 Uhr