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Reissleine rechtzeitig gezogen

Tom Holland spricht über seine Abstinenz vom Alkohol

Tom Holland wirkt stets wie der Vorzeige-Saubermann Hollywoods. Jetzt gesteht der «Spider-Man»-Star aber, dass er sich vom Alkohol los kämpfen musste und erzählt, wie es ihm mit der Abstinenz ergeht.

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Tom Holland bei einem Pressetermin für seinen Film «Uncharted».

Tom Holland bei einem Pressetermin für seinen Film «Uncharted».

Getty Images

Tom Holland (27) gehört zu einem der begehrtesten Schauspieler Hollywoods. Es scheint, als sei er im Moment in fast jedem Film und der einzige, der ihm dabei Konkurrenz macht, ist Kollege Timothée Chalamet (27). Das Leben von Tom wirkt auf den ersten Blick perfekt: Erfolgreich, gut aussehend, eine bildhübsche Freundin an seiner Seite und eine liebende und unterstützende Familie im Hintergrund. Aber auch bei dem «Spider-Man»-Star ist nicht immer alles Gold, was glänzt. 

Sein Privatleben versucht er, so gut wie möglich vor dem Auge der Öffentlichkeit fern zu halten und hält sich, wenn möglich, von Hollywood fern. «Ich mag Hollywood nicht» verriet er in einem Interview. Wie bitte? Dank der Traumfabrik in Los Angeles ist er immerhin zu dem geworden, der er heute ist. Er zeigt sich zwar dankbar für die Möglichkeit, seinen Traum als Schauspieler auszuleben, doch sagt er, werde man ihn nie auf einem roten Teppich für einen Film sehen, in dem er nicht mitspielt. Alles was er möchte, ist schauspielern. Vom ganzen Hollywood-Tamtam möchte er aber nichts wissen.

Auf gewisse Weise verständlich, denn mit dem Star-Dasein und der Popularität kommen viele Premieren, Events, Dinner, Apéros und Geschäftstreffen hinzu – und in der Regel fliesst an solchen Veranstaltungen Alkohol. Eine Tatsache, die Tom Holland fast zum Verhängnis geworden wäre – wenn er nicht rechtzeitig für sich die Reissleine gezogen hätte.

In einer Podcast-Folge von «Jay Shetty» gestand Holland nun, dass er ein Problem mit Alkohol hatte. Ist er gar nicht der Saubermann, für den man ihn immer hält? Fast, denn er wusste, wann es Zeit war, aufzuhören. Im Dezember 2021 schüttete der 27-Jährige viel Alkohol in sich hinein. Es kamen Feste dazu, Weihnachtsfeiern, und überall wurde natürlich angestossen mit einem Glas, und dann noch einem und noch einem. 

Im Januar wollte der Brite dann, wie es viele machen, Dry January ausprobieren, sprich: Den ganzen ersten Monat des Jahres auf Alkohol verzichten. Doch dann kam das böse Erwachen, denn Tom schildert, dass er an fast nichts anderes mehr denken konnte, als etwas zu trinken. Und das war für ihn der Weckruf, den er spürte, dass er womöglich ein Alkohol-Problem hat. Er hielt durch, wollte sich aber selbst betrafen und verzichtete deshalb auch im Februar noch auf die Rauschdroge. Denn auch Tom Holland gibt zu: Er trank, um sich in sozialen Situationen wohler zu fühlen und lockerer zu werden. 

So beschloss er, seine Abstinenz bis zu seinem Geburtstag, dem 1. Juni, durchzuhalten. Er sagte sich: «Wenn ich es so lange ohne Alkohol schaffe, dann kann ich mir beweisen, dass ich kein Problem habe.» Das sei zu Beginn schwierig gewesen, denn er hatte das Gefühl, er könne abends nicht essen oder mit Freunden in eine Bar gehen, wenn er nichts trinke.

Inzwischen lebt Tom Holland eineinhalb Jahre ohne Alkohol und sagt, dass es ihm besser als jemals zuvor gehe. Er spüre, dass er besser schlafe, dass es ihm physisch und psychisch besser gehe. «Auf Alkohol zu verzichten war das Beste, was ich jemals getan habe», ist der Schauspieler überzeugt. Inzwischen denke er überhaupt nicht mehr daran, etwas zu trinken.

Auch mentale Gesundheit ist ihm wichtig

In Sachen Social Media scheint Tom Holland nach eigener Aussage ebenfalls eine Art Suchtpotenzial zu haben. Im Podcast-Gespräch verriet er, dass er hin und wieder sein Instagram löscht, da er spüre, wie es seine mentale Gesundheit beeinträchtige. Er scrolle ständig durch die App, um zu erfahren, was Leute machen und über ihn sagen. Was ihn störe, sei, dass er sich jedes Mal erklären müsse, wenn er Instagram lösche – und die Medien es als etwas Negatives hinstellen würden. 

«Was mich sauer macht ist, dass die Presse mein Statement über meine mentale Gesundheit nicht Ernst nimmt und zu einer negativen Story verarbeitet. Es wird so hingestellt, als habe ich psychische Probleme.» Die Medien hätten damit das Thema zu Mental Health «schon wieder» in ein negatives Licht gerückt. Durch die Darstellung seiner Social-Media-Pause in der Presse habe er sich unfair behandelt gefühlt, denn alles, was er tun wolle, war, sich und seine Gesundheit schützen und auf sich Acht zu geben. 

Von san am 12. Juli 2023 - 14:12 Uhr