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Oscar-Überraschung Mickey Madison

Vom Pferd in den Film-Olymp

Mikey Madison (25) gewinnt Oscar als Beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in «Anora». 

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Mikey Madison gewinnt den Oscar als beste Hauptdarstellerin für «Anora».

Mikey Madison gewinnt den Oscar als beste Hauptdarstellerin für «Anora».

AFP

Sie ist der neue Star in Hollywood: Schauspielerin Mikey Madison (25), geboren als Mikaela Madison Rosberg, ist in der Nacht auf Montag für ihre Rolle in «Anora» als Beste Hauptdarstellerin mit einem Oscar ausgezeichnet worden.

Aufgewachsen ist die junge Schauspielerin im kalifornischen San Fernando Valley als Tochter zweier Psychologen. Sie hat zwei Brüder, darunter einen Zwillingsbruder, und zwei Schwestern. In ihrer Jugend war Madison als professionelle Reiterin aktiv und nahm an Wettbewerben teil. «Von der siebten Klasse an habe ich mich buchstäblich selbst unterrichtet, damit ich den ganzen Tag mit meinem Pony im Stall sein konnte», erklärte sie kürzlich im Gespräch mit «The Cut». Doch ihr Herz schlug auch für die Filmwelt. Ihre Kindheitshelden waren River Phoenix (1970–1993) in «Stand by Me» (1986) und Jennifer Lawrence (34) in «The Hunger Games» (2012). Als 14-Jährige beschloss sie, Schauspielerin zu werden. «Ich liebte das Ritual, in den Stall zu gehen und mich um mein Pferd zu kümmern, aber es ist eine Art von isolierendem Sport», so Madison. «Ich fühlte mich in eine andere Richtung berufen.» Ihre Mutter meldete sie für einen Schauspielkurs an, und sie bekam einen Manager. «Ich habe eine Zeit lang geritten und geschauspielert.» Der Abschied vom Reiten sei «schmerzhaft» gewesen, aber sie bereue ihn nicht.

Rollen in Kurzfilmen und Drama-Serie

Ihre Karriere als Schauspielerin begann Mikey Madison 2013 mit Auftritten in Kurzfilmen wie «Retirement» und «Pani’s Box». Ihr Durchbruch gelang ihr 2016 mit der Rolle der Max Fox in der FX-Comedy-Drama-Serie «Better Things», die über fünf Staffeln bis 2022 lief. In dieser Serie spielte sie die älteste Tochter einer alleinerziehenden Schauspielerin, dargestellt von Pamela Adlon. «Diese Serie war meine Einführung in die Schauspielerei, mein College, meine Filmschule, einfach alles», so Madison.

2019 verkörperte Madison die Manson-Family-Anhängerin Susan «Sadie» Atkins in Quentin Tarantinos (61) «Once Upon a Time in Hollywood». Eine Rolle, die ihr internationale Anerkennung einbrachte und Türen für weitere bedeutende Projekte öffnete. 2022 spielte sie Amber Freeman im Horrorfilm «Scream», dem fünften Teil der erfolgreichen Slasher-Reihe, der sowohl kritisch als auch kommerziell erfolgreich war.

Für ihre Oscar-Rolle musste Madison nicht vorsprechen

Der Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere ist ihre Oscar gekrönte Darstellung der Titelfigur in Sean Bakers Film «Anora» (2024). In der mit fünf Oscars ausgezeichneten Drama-Komödie spielt Madison eine Stripperin und Sexarbeiterin aus Brooklyn, die in eine komplizierte Beziehung mit einem jungen russischen Oligarchen verwickelt ist. Für ihre Rolle lernte sie Russisch und führte ihre eigenen Stunts durch, einschliesslich zweier Kampfszenen. Der Film erhielt bei den Filmfestspielen von Cannes 2024 stehende Ovationen und gewann die Palme d’Or.

Für die Rolle der Anora musste Mikey Madison nicht vorsprechen – Regisseur Sean Baker (54) war von ihren Darbietungen in «Once Upon a Time» und «Scream» so begeistert, dass er sie einlud, die Rolle gemeinsam mit ihm zu entwickeln. «Ich habe ‹Ja› gesagt, noch bevor ich das Drehbuch gelesen hatte. Ich wusste, dass das, was er erschaffen würde, etwas war, an dem ich teilhaben wollte.»

Madisons Leistung in «Anora» wurde von Kritikern weltweit gelobt. Ihre Darstellung sei «gross und lebendig, frech, aber charmant», urteilte etwa die renommierte US-Zeitschrift «Vanity Fair». Die Rolle brachte der 25-Jährigen neben dem Oscar auch den britischen Filmpreis BAFTA Award ein.

Eigene Projekte mit Zwillingsbruder

Mikey Madison lebt derzeit in Los Angeles und ist Veganerin. Trotz ihres raschen Aufstiegs in Hollywood bleibt sie bodenständig und konzentriert sich auf die Auswahl zukünftiger Projekte, zu der auch eigene kreative Projekte gehören. «Ich habe ein paar persönliche Geschichten, an denen ich gerne mit meinem Zwillingsbruder arbeiten würde.» Sie habe es jedoch nicht eilig, auf die andere Seite der Kamera zu wechseln. «Wenn der Moment kommt, werde ich bereit sein.»

Von Patricia Broder vor 6 Stunden