Ungeachtet der Vorwürfe gegen Rammstein und vor allem gegen Sänger Till Lindemann (60) geht die grosse Stadion-Tournee der Band weiter. Ab heute Mittwoch, 7. Juni spielen die Schock-Rocker in München bis am Samstag insgesamt vier Konzerte, danach zieht der Tross weiter und macht in der Schweizer Hauptstadt Bern Halt. Beide Konzerte vom 17. und 18. Juni sind ausverkauft.
Bisher hielt sich der Schweizer Konzertveranstalter Gadget ABC bedeckt dazu, ob es nach den Anschuldigungen verschiedener Frauen gegen Till Lindemann Konsequenzen für die Show in Bern geben werde. Nun sagt der Veranstalter gegenüber «Blick»: «Auf Gäste in der Row Zero soll bei beiden Shows in Bern verzichtet werden. Wir arbeiten wie immer in Abstimmung mit den Behörden, der Veranstaltungsstätte und weiteren Partnern an verschiedenen Massnahmen, um die Sicherheit aller Konzertbesucher und Mitarbeitenden sicherzustellen.» Ausserdem werde ein Care-Team vor Ort sein und zum Rechten schauen.
Die «Row Zero» als Casting-Zone für willige Frauen
Der Verzicht auf die aller vorderste Reihe am Rammstein-Konzert ist eine direkte Reaktion auf die Vorwürfe gegen die Band. Für die sogenannten «Row Zero» habe Till Lindemann gezielt weibliche Fans auswählen lassen, die in den Konzertpausen und nach der Show hinter die Bühne geführt wurden, um mit dem Sänger Sex zu haben. Rekrutiert wurden die Frauen von Lindemanns Casting-Direktorin Alena Makeeva (35) – die Band hat die Russin in der Zwischenzeit entlassen.
Mittlerweile hat sich auch die Schweizer Politik in den Fall eingeschaltet. Die Juso und die Kampagnenorganisation Campax forderten noch vor dem Statement von Veranstalter Gadget ein Ende des Schweigens, man solle die Rammstein-Fans über das Vorgehen am Konzert aufklären, steht in einem offenen Brief, der «Blick» vorliegt.
Band bittet, von Vorverurteilungen abzusehen
Rammstein selbst hat sich bisher nur in einem Statement in den Sozialen Medien an die Fans gewandt und schreibt: «Es ist uns wichtig, dass Ihr Euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne.» Ausserdem bittet die Band, von Vorverurteilungen abzusehen.