Am Samstag ist es soweit. «Wetten, dass..?» wird um 20:15 Uhr im ZDF live aus dem deutschen Friedrichshafen am Bodensee ausgestrahlt. Showmaster Thomas Gottschalk (72) ist frisch erholt, denn gerade nahm er sich eine zweimonatige Auszeit in Florida. Gemeinsam mit seiner Freundin Carina Mross (60) besuchte er unter anderem seinen Sohn Roman (40) und dessen Familie. Kurz vor dem Show-Event plauderte der Moderator gewohnt frei von der Leber weg über die Entwicklung der Showbranche und die Zukunft von «Wetten, dass..?».
Grosse Erwartungshaltung
Er sei sich selbstverständlich im Klaren darüber, dass die Erwartungshaltung des Publikums an ihn gross sei – vor einem Jahr wurde die Sendung von knapp 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern verfolgt. Davon lasse er sich aber nicht verrückt machen. Schliesslich ginge es einzig um Unterhaltung. Der Moderator rief auch dazu auf, ihn nicht allzu ernst zu nehmen. «Ich habe immer nur schillernde Seifenblasen produziert, die irgendwann geplatzt sind», sagte er kurz vor der nächsten "Wetten, dass..?"-Show der Deutschen Presse-Agentur. Er tue das mit grosser Begeisterung, geniesse es und spüre dabei stets ein kindliches Vergnügen. Das sei aber kein Grund, ihn oder oder das was er mache, besonders ernst zu nehmen.
Unterhaltung sei besonders in Krisenzeiten wichtig: «Es gab immer Gründe an der Welt zu verzweifeln. Ich habe private, politische und gesellschaftliche Krisen durchlebt und bin ein fröhlicher Mensch geblieben.» Solange alle, die ihm zuschauten, Spass dabei hätten, sei das Klassenziel erreicht und je mehr das taten, desto besser. Aufgeboten sind bei «Wetten, dass..?» in diesem Jahr wie gewohnt internationale Stars wie John Malkovich (68) und Robbie Williams (48), ebenso wie Wettkandidatinnen und -kandidaten mit verrückten Talenten.
Kein Bezug zu Influencern und Casting-Stars
Als «Unterhaltungs-Influencer» sieht sich Gottschalk aber nicht, denn er vermeide die sozialen Medien so gut es geht. «Influencer» klinge für ihn zu sehr nach Selbstinszenierung und er sei keinesfalls auf der Jagd nach möglichst vielen «Followern», sagt er im Interview. Er wolle die Leute nur unterhalten und wünsche sich dabei einfach möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Er bedauert sehr, dass es keine Weltstars mehr für alle Altersgruppen gibt. Wenn Paul McCartney auf seiner «Wetten, dass..?»-Couch sitze, gehe ihm persönlich das Herz auf, ein Fünfzehnjähriger würde fragen: «Wer ist der alte Mann?» Von den Beatles hätte der doch noch nie was gehört.
Dann legt Gottschalk nochmal gegen Influencer nach: Mit aktuellen Eintagsfliegen, deren Berühmtheit sich einzig darin begründet, Millionen Klicks vorweisen zu können oder ein Casting gewonnen zu haben, könne er wenig anfangen. Das seien aber die Celebrities von heute. Mit Sophia Loren oder Cher würde man niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Vielleicht deshalb wird am Samstag auch eine Fussballnationalspielerin auf dem Sofa von «Wetten, dass..?» sitzen. Er selbst sei zwar kein Fussball-Freak und kenne aus der deutschen Herren Fussball-Nationalmannschaft nur noch Manuel Neuer und Thomas Müller. Trotzdem werde er spätestens ab der Halbzeit bei der WM in Katar vor der Flimmerkiste hocken.