Davon träumt jede Region. Oscar-Preisträger Will Smith (55) landet durch einen nicht erfolgten Flug unerwartet in Zürich und macht durch seine begeisterten Eindrücke die beste Werbung. Und das erst noch gratis. Was er beim Schlendern durch die Innenstadt am Sonntagmorgen um halb sechs erlebt, schildert er in einem Video, das er auf seiner Instagramseite postet. Mehr als 70 Millionen Menschen folgen ihm da. Innerhalb der ersten zehn Stunden wurde es über eine Viertelmillion Mal geliked und rund 6000 Mal kommentiert.
Denn Will Smith, einer der bekanntesten und durch seine Oscar-Ohrfeige 2022 skandalumwitterten Stars, ist voller Lob. «Es ist fantastisch. Ich komme nie dazu, einfach so durch eine Stadt zu laufen», schwärmt der US-amerikanische Schauspieler, der sich sonst nur mit Bodyguards vor die Türe traut. Nicht so in Zürich. Alleine mit seinem Handy geht er auf Entdeckungstour. Leere Gassen, Schwäne im See und kein Mensch weit und breit.
Zürich ist entspannt, sogar für Weltstars
«Ich war noch nie in Zürich, das ist das erste Mal», so Smith, der die Ruhe an der leeren Bahnhofstrasse und dem leeren Bürkliplatz geniesst. Hätte er sein Video im Auftrag von Zürich Tourismus gemacht, hätte dies ein Vermögen gekostet. So, keinen Franken. Entsprechend wird von Will Smith geschwärmt. «Wir freuen uns natürlich sehr darüber, wenn Gäste Zürich derart loben. Die Bilder des milden Sommermorgens in der Altstadt sprechen ja auch für sich», sagt Michael Müller, Mediensprecher bei Zürich Tourismus, der ergänzt: «Das Video wurde erst vor wenigen Stunden gepostet und es ist somit noch zu früh, um einzuschätzen, ob dadurch ein Hype entsteht.»
Was sie jedoch sehr am Video freue, sei, «dass viele Menschen, die Zürich noch nicht kannten, nun von dieser entspannten Stadt erfahren, so wie sie Will Smith im Video beschreibt. Das heisst, wir haben hier gleich zwei positive Botschaften: ‹Will Smith gefällt Zürich› und ‹Zürich ist entspannt, sogar für Weltstars›.»
Er ist nicht der einzige Star, der die Ruhe hier geniesst. Schon Rockstar Tina Turner (1939-2023), die in Küsnacht ZH lebte und den Schweizer Pass hatte, schwärmte stets von der Einmaligkeit, sich hier in Läden und Restaurants ohne Bodyguard frei bewegen zu können.
Das Schweizer Heimatwerk fühlt sich geehrt
Begeisterung löst bei Will Smith auch der Blick durchs Schaufenster mit Sackmessern aus. «Das ist grossartig: Es sind Schweizer Armeemesser - in der Schweiz», witzelt er. Auf Anfrage von Blick bestätigt das Schweizer Heimatwerk an der Uraniastrasse, dass er durch ihr Fenster geschaut hat. «Es ist für uns eine grosse Ehre, dass er hier gestoppt hat. Leider hatten wir nicht geöffnet. Will Smith ist jederzeit herzlich willkommen.» Das Heimatwerk hat sein Video auf seine Seite gestellt. Ob er nun einen Sackmesser-Hype auslöst, sei noch zu früh, abzuschätzen.
Profitieren tun alle, die im Smith-Video positiv vorkommen. «Sobald in Zürich etwas Spannendes passiert, wird das vor allem in der Online-Community schnell spürbar. Wir bekommen dann vermehrt Interaktionen und Anfragen von den Fans und unseren Followern. Wenn ein Star etwas postet, dann taggen uns die Leute in den jeweiligen Videos», so Müller.
Es würde eigentlich auf der Hand liegen, Will Smith als neuen Zürich-Tourismus-Botschafter anzufragen. Doch dies sei gerade nicht geplant, meint Müller. «Das Schöne an seinem Erlebnis war ja auch, dass er hier ungestört sein konnte. Wir wollen ihm vorerst auch online seine Ruhe lassen.»
Mit der könnte es spätestens dann vorbei sein, wenn Will Smith einlöst, was er verspricht: «Ich werde wiederkommen.»