Sex, Drugs and Rock'n'Roll - was auf so gut wie jeden Rockstar zutrifft, gilt nicht für Jon Bon Jovi. Der Sänger und Schauspieler feiert heute, am 2. März seinen 60. Geburtstag. Neben seiner Musik ist er vor allem für eines bekannt: Seine weisse Weste. Er führt nach aussen hin das perfekte Familienleben, sieht nach wie vor blendend aus - und feiert mit seiner Band Bon Jovi Erfolge wie eh und je. Doch hat der Rocker, der mit bürgerlichem Namen John Francis Bongiovi Jr. heisst, wirklich sein ganzes Leben skandalfrei verbracht?
Jon Bon Jovi hat viele Wesenszüge an sich, die ihn sympathisch machen. Unter anderem gehört dazu auch, dass er zu seinem Alter und seinen grauen Haaren steht. Der 60-Jährige hat sich bewusst «dagegen entschieden», seine Haare zu färben, wie er 2020 im Interview mit dem Portal «klatsch-tratsch.de» erklärte. «Ich bin gern ein Silberfuchs», stellte der Rocker klar. «Schon als ich 25 Jahre alt war, habe ich mir selbst das Versprechen gegeben, dass ich später nie einer von solchen Männern werden würde und nie ein Klischee-Rockstar. Wenn ich jetzt all das täte, käme ich mir vor wie ein Lügner. Und ich bin alles andere als ein Lügner.»
Ausserdem betonte er, dass er es «akzeptiere», älter geworden zu sein. «Denn wenn ich hier mit Botox aufgespritzt und gefärbten Haaren reinkommen würde, käme ich mir wie eine Mogelpackung vor.»
Jon Bon Jovi führt ein Familienleben wie aus dem Bilderbuch: Seit 1989 ist er mit Ehefrau Dorothea (59), seiner Jugendliebe, verheiratet. Die beiden haben vier Kinder: Stephanie (28), Jesse (27), Jacob (19) und Romeo (17). War in seiner Ehe immer alles perfekt? Schliesslich ist er als Rockstar oft monatelang unterwegs auf Touren durch die ganze Welt.
«Ich bin kein Heiliger und ich war auch kein Heiliger», sagte er einmal im Interview mit der «Men's Health». Bon Jovi habe «tonnenweise Geburtstage und Schulaufführungen verpasst». Seine Frau Dorothea sei jedoch «das ganze Spiel über dabei» gewesen. Sie verstehe, was ein Leben an seiner Seite bedeute: «Es ist mein Leben, und es ist, was es ist.» Dennoch erklärte er: «Ich habe keine Geliebte an meiner Seite oder eine andere Familie am anderen Ende der Stadt. Sie werden diese Geschichte nie über mich lesen. Ich halte nichts von diesem ganzen Lebensstil.»
In der Erziehung seiner Kinder ist Jon Bon Jovi offenbar das strenge Elternteil. «Ich bin derjenige mit der Papa-Stimme. Wenn man die Papa-Stimme benötigt, kann ich sie hervorholen», erzählte er. Bon Jovi habe «ein gewisses Temperament», dennoch sei er «kein wütender Vater». Seine eigene Kindheit war nicht die leichteste: «Ich selbst wurde oft versohlt. Ich wurde ordentlich verprügelt. Ich habe oft den Gürtel zu spüren bekommen.»
Über seine Ehe mit Frau Dorothea erklärte Jon Bon Jovi dem Portal «klatsch-tratsch.de», dass die Beziehung «grossartig» sei und «immer besser, immer intensiver und inniger» werde. «Meine Frau Dorothea ist fabelhaft. Wir sind gemeinsam auf dieser Reise des Lebens, und wir haben schon alles Erdenkliche durchgestanden. Wir haben gemeinsame Kinder und sind noch immer gesund. Am Ende des Tages ist das alles, was zählt. Vor diesem Hintergrund wird unsere Bindung immer enger.»
Es habe nie eine Krise gegeben, die «tief genug» war, «um zu glauben, dass es sich nicht lohnt, für unsere Beziehung zu kämpfen». Jon Bon Jovi sei «wirklich vom Glück gesegnet» und habe «diesbezüglich [...] alles richtig gemacht».
Einen Teil seines Vermögens spendet Jon Bon Jovi für wohltätige Zwecke. Zu seinem 50. Geburtstag hatte der Rockstar etwa einen bescheidenen Wunsch: Er startete einen Spendenaufruf für seine Hilfsorganisation, um in Not geratene Menschen mit Nahrung und Wohnungen zu versorgen. Mit seiner Jon Bon Jovi Soul Foundation betreibt er darüber hinaus mehrere Restaurants, in denen Gäste selbst entscheiden können, ob und wie viel sie für das angebotene Essen bezahlen. Ausserdem engagiert er sich für zahlreiche weitere Projekte, Organisationen und Einrichtungen im Gesundheits- und Umweltbereich.
Starallüren sind Jon Bon Jovi fremd. Mit seiner Familie lebt er zurückgezogen. Wenn er nicht gerade auf der Bühne steht, scheut er das Rampenlicht. Auch sonst gibt er sich bescheiden: In den vergangenen Jahren gab es immer häufiger Nachrichten, dass er Häuser oder Wohnungen verkauft habe, etwa sein riesiges Haus in New Jersey. Den Grund dafür erklärte er im Interview mit «klatsch-tratsch.de»: «Wir haben uns in den letzten Jahren kontinuierlich verkleinert. Ich lebe schon einige Jahre nicht mehr in New Jersey. Ich bin einfach viel zu selten dort - vielleicht gerade mal sieben Tage im Jahr.»
Das Haus sei «einfach zu schön und zu gross, um es leer stehen zu lassen. Es verdient, dass eine Familie darin lebt.» Nun reiche ihnen «ein Apartment». «New York war anfangs nur eine Option für uns, aber ich habe meine Familie überzeugt, mitzukommen. Es war für mich an der Zeit für Veränderung», führte er weiter aus. Mittlerweile soll Jon Bon Jovi auch seine Bleibe in New York verkauft haben, wie das «Wall Street Journal» Mitte Februar berichtete. Für seine luxuriöse Wohnung fordere er angeblich 22 Millionen Dollar.
Ein wenig Starleben muss offenbar doch sein: Laut dem «Wall Street Journal» hat er nach wie vor ein Anwesen am Wasser in Palm Beach, ausserdem Häuser in seiner Heimat, dem US-Bundesstaat New Jersey, sowie in den Hamptons.
Ist Jon Bon Jovi wirklich der skandalfreie Rocker? Im Interview mit «Men's Health» gab er vor vielen Jahren zu, schon «sehr jung» mit Drogen angefangen zu haben. Jon Bon Jovi hat sogar gedealt: «Ich war schon damals unternehmerisch tätig, kaufte ein Viertelpfund Dope und versuchte, ein paar Dollar zu verdienen», erzählte er. Er habe einen «verdammt schrecklichen» Sommer mit Halluzinationen verbracht. Bald danach hörte er mit dem Drogenkonsum auf.
Bon Jovi sei «zur Vernunft gekommen, weil ich ein bisschen zu viel mit Drogen zu tun hatte». Er sei «nie der Drogentyp» gewesen. «Ich hatte immer das Gefühl, dass ich nicht die geistige Stabilität habe, um mit Drogen umzugehen.» Sein Glück!
Auch seine Tochter hatte Probleme mit Drogen: Als Stephanie 19 Jahre alt war, nahm sie eine Heroinüberdosis. «Das war mein schlimmster Moment als Vater», erklärte der 60-Jährige 2013 im Interview mit dem «Mirror». Dennoch sagte er: «Ich denke, es war eine schreckliche, tragische Lektion des Lebens, aber ich danke Gott jeden Tag, weil sie gesund ist. Es ist passiert und es ist vorbei.»
Wenn Jon Bon Jovi eine Schwäche hat, ist es guter Wein: «Es vergeht kein Tag, an dem ich keine Flasche Wein trinken möchte», sagte er der «Men's Health». Bon Jovi trinke ihn nicht mittags - «aber wenn ich nach einem Arbeitstag fertig bin, setze ich mich gerne mit einer Flasche in eine Bar. Und ich teile nicht.» Besonders gerne trinkt er natürlich seinen eigenen Wein, den Hampton Water Rosé: «Es ist einfach guter Wein, wir trinken ihn häufig», bestätigte er im Interview mit dem Portal «klatsch-tratsch.de». Ausserdem soll er laut «Men's Health» ein grosser Fan von Keksen sein: «Gib mir eine Schachtel davon und ich esse sie.»
Jon Bon Jovi verabschiedet sich auch mit 60 Jahren noch nicht von der Bühne. 2022 geht er mit seiner Band Bon Jovi wieder auf Tour. Im April rockt er 15 US-amerikanische Städte. Ein wenig altersgerecht geht es bei dem Rocker dennoch zu: Bereits 2020 kündigte er im Interview mit «klatsch-tratsch.de» an, «garantieren» zu können, «dass es diese grossen, endlos langen Welttourneen nicht mehr geben wird». Dafür fehle ihm «der Antrieb».
Wie lange es Bon Jovi noch geben wird, wisse er noch nicht: «Ich habe noch kein Verfallsdatum für Bon Jovi im Kopf. Ich habe die Rolling Stones immer als meine Helden betrachtet. Wenn die aufhören, weiss ich, wann das richtige Alter für den Ruhestand ist. Die Jungs sind jetzt fast 80 und rocken immer noch die Stadien. Mit so viel Energie, das ist der Wahnsinn! Ich glaube allerdings nicht, dass ich das in dem Alter noch tun werde.» Jon Bon Jovi ist aber ja auch erst 60 Jahre alt.