Für Melanie Oesch, 33, war 2020 ein sehr emotionales Jahr. Am 29. März gibt die Jodlerin die Geburt ihres Sohnes Robin über Instagram bekannt und verabschiedet sich in die Babypause. Dass diese bis heute dauert, war ursprünglich nicht geplant, wie die Musikerin im Interview mit der aktuellen «Glückspost» verrät.
Am 29. Februar 2020, knapp einen Monat vor der Geburt, steht Melanie mit Oesch's die Dritten zum letzten Mal auf der Bühne. «Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an den 29. Februar 2020 zurückdenke. Ein Datum, das es nur alle vier Jahre gibt.»
Es «tschudere» Melanie, wenn sie sich überlege, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Die Musikerin spielt auf Corona an. Wegen der Pandemie hat der Bundesrat Konzerte schon lange verboten. Wann die Familienbande das nächste Mal vor Publikum spielen darf, ist unklar.
«Mein Sohn ist ein totaler Chiller»
Die Freude an der Musik lassen sich die Oeschs aber auch von einem Virus nicht verderben. Freitag ist nämlich jeweils Musiktag. Da trifft sich die ganze Familie im Mehrgenerationen-Haus zum musizieren.
«Manchmal tragen wir da sogar unsere Pullis mit der aufgedruckten Aussage ‹Mit Härzbluet drbi›; nach wie vor macht uns die Musik viel Freude, wir vermissen es sehr, auf der Bühne zu stehen und für unsere Fans Musik zu machen. Oft nehme ich auch Robin zu den Proben mit. Er liebt Musik, und alle freuen sich, wenn er dabei ist.»
Robin ist auch der Grund, warum Corona für Melanie am Ende des Tags doch mehr Segen als Fluch ist. «Es ist natürlich mega schön für mich, so viel Zeit für ihn zu haben, dafür bin ich sehr dankbar. Robin bringt mich jeden Tag zum Lachen und ist ein Aufsteller. Und allein schon, wie wir hier leben dürfen, gibt uns so viele Privilegien, die ich mehr schätze als je zuvor. Wir geniessen Freiheiten, die von unschätzbarem Wert sind in dieser Pandemie.»
Dass die Oeschs Ende März den ersten Geburtstag von Robin wegen Corona nicht im ganz grossen Kreis zelebrieren dürfen, nehmen Melanie und ihr Partner Armin gelassen. «Feiern werden wir gemütlich in der Familie, von den Auflagen her gibt es ja wenig Spielraum. Ich habe im vergangenen Jahr gelernt, dass es nichts bringt, sich auf etwas zu fixieren. Man ist nur enttäuscht, wenn es nicht klappt.»
Klein Robin wird es dennoch an nichts fehlen. Mama Melanie wird ihrem Buben eine Torte backen. «Vielleicht eine Rüeblitorte oder erstmals etwas mit Schokolade. Mein Partner Armin und ich haben nämlich versucht, unserem Kind im ersten Lebensjahr keine Schoggi zu geben. Und wir haben es geschafft.»
Was die Eltern ihrem Sohn schenken, verrät Oesch ebenfalls: «Robin liebt es, Papier zu zerreissen. Wenn wir ihm die alten Zeitschriften geben, übernimmt er die Arbeit des Schredders. Neu hat er das Spielen mit Duplo-Lego entdeckt. Wir haben die alten Bausteine hervorgeholt, sie gereinigt und in einer Holzkiste gesammelt. Robin hat riesig Spass daran. Vielleicht gibt es ein Geschenk in Richtung Lego.»
Was wünscht Melanie ihrem Nachwuchs sonst noch zum ersten Geburtstag? «In erster Linie natürlich Gesundheit, aber auch dieses Urvertrauen, immer das zu tun, was ihn glücklich macht. Man realisiert erst viel später, was das heisst. Aber trotzdem spürt man schon als Kind: Es ist jemand da, der mich über alles liebt und beflügelt.»
Oesch weiss genau, wovon sie spricht: «Ich wurde von meinen Eltern zu jeder Zeit ermutigt und unterstützt, mich auch Neuem zu widmen. Sie haben kaum einmal gesagt: ‹Das kannst du nicht›, sondern eher: ‹Ich zeige dir das, probiere es aus.› Das hat mich motiviert. Ich möchte Robin darin bestärken, später auch in allem seinen eigenen Weg zu gehen.»