Der Druck, der auf den Acts am Eurovision Song Contest (ESC) lastet, ist immens. Sie arbeiten monatelang auf die drei Minuten hin, in denen sie ihr Lied über 100 Millionen TV-Zuschauern präsentieren können. Der Schweizer ESC-Star Nemo (25) fehlte heuer wegen der psychischen Belastung sogar bei der Probe der Flaggenparade. «Der Druck, der auf Nemo lastete, war in diesem Moment enorm, und Nemo fühlte sich bei der Probe emotional nicht in der Lage, daran teilzunehmen», hiess es von SRF.
Solche Momente will man in Zukunft vermeiden, wie die European Broadcasting Union (EBU), die den ESC organisiert, mitteilt. Zahlreiche Regeln wurden für den ESC 2025 in Basel neu aufgestellt. Künftig sollen Proben vermehrt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Bis anhin wurden Clips davon ins Netz gestellt. Auch ein Film-Verbot wird für Zonen im Backstage-Bereich ausgesprochen.
«Welfare Producer» stellt sichere Umgebung sicher
Zudem werden die Probenpläne so optimiert, dass die Acts mehr Zeit zur Entspannung und zum Erkunden des Austragungsortes haben. Ein Welfare Producer soll sicherstellen, dass Teilnehmende und deren Mitarbeitende eine sichere, respektvolle und unterstützende Umgebung am ESC vorfinden. Ein neuer Code of Conduct wird am Mittwoch veröffentlicht, den alle Personen, die akkreditiert werden wollen, unterschreiben müssen.
Bakel Walden (48), Vorsitzender des ESC-Leitungsgremiums und bis Ende letzten Oktobers Mitglied der SRG-Geschäftsleitung, sieht in den Massnahmen «einen erstes, wichtigen Schritt, um die erfolgreiche und verantwortungsvolle Entwicklung dieses kultigen Musikereignisses zu gewährleisten.» Man wolle sich weiterhin für einen «positiven, kreativen und sicheren Eurovision Song Contest in einer sich ständig verändernden globalen Landschaft» einsetzen.