Um Prinzessin Dianas Tod am 31. August 1997 ranken sich bis heute viele Mythen. Obwohl zweifelsfrei geklärt wurde, wie die 36-Jährige starb. Der Wagen, in dem sie sass, prallte mit über 100 Stundenkilometern gegen den 13. Betonpfeiler im Alma-Tunnel in Paris. Der Fahrer Henri Paul (1956-1997) und Dianas Partner Dodi Al-Fayed (1995-1997) waren auf der Stelle tot. Diana hatte einen Riss in einer Lungenvene, wurde im Krankenwagen reanimiert und starb etwa vier Stunden später an den Folgen der inneren Blutungen im Krankenhaus.
Nach den Ereignissen brachten Verschwörungstheoretiker allerdings schnell die Frage auf, ob es wirklich ein «Unfall» war. Die Londoner Polizei führte ab 2004 aufgrund der vielen Verschwörungstheorien eine Untersuchung durch. Diese kam zu dem Schluss, dass alle Beweise darauf hindeuteten, dass der Tod der Fahrzeuginsassen durch einen tragischen Unfall verursacht wurde. Einige der folgenden Spekulationen waren unter anderem Anlass für die Untersuchung.
Eine Notiz von Diana befeuerte Medienberichten zufolge die Verschwörungstheorien. Nachdem sie sich von Prinz Charles (73) getrennt hatte, soll sie ihrem Butler eine Nachricht geschrieben haben. Der «Mirror» zitierte aus dem Brief, den der ehemalige Mitarbeiter angeblich Monate vor Dianas Tod erhielt: «Diese besondere Phase in meinem Leben ist die gefährlichste.» Diana soll demnach Angst gehabt haben, dass ihr Auto manipuliert werde. Der Butler erklärte später Berichten zufolge, die Medien hätten zu viel Wert auf diese Notiz gelegt, für Diana selbst schien es nur ein vorübergehender Gedanke gewesen zu sein. Fakt ist: Dianas Tod hatte nichts damit zu tun, dass Prinz Charles seine Partnerin Camilla Parker Bowles (75) heiraten konnte. Das hätte er auch tun können, wenn seine Ex-Frau noch gelebt hätte.
Auch Dodi Al-Fayed, Dianas Freund und Sohn des ägyptischen Milliardärs Mohamed Al-Fayed (93), starb bei dem Unfall. Gerüchte kursierten, dass Diana angeblich schwanger von ihm war und dass das Paar plante, sich bald zu verloben. In einigen Verschwörungstheorien wurde behauptet, die königliche Familie hätte ein Problem damit haben können, dass die Mutter eines Thronfolgers, Prinz William (40), Al-Fayed heiraten wollte. Untersuchungen zeigten allerdings, dass Dodi Al-Fayed keinen Verlobungsring gekauft hatte und Diana wohl auch keinen Antrag erwartete. Darüber hinaus zeigten Bluttests, dass Diana zum Zeitpunkt ihres Todes nicht schwanger war.
Auch diese Tests wiederum waren Grund für weitere Verschwörungstheorien. Die Frage kam auf, warum Dianas Leichnam unmittelbar nach ihrem Unfalltod einbalsamiert wurde. Laut «Daily Express» angeblich auf Bitte der britischen Behörden und der Königsfamilie. Sollte eine angebliche Schwangerschaft dadurch vertuscht werden? Die Entscheidung der Einbalsamierung war Experten zufolge aber nichts Aussergewöhnliches. Die Ärzte sahen keinen Grund, dies abzulehnen, da Verletzungen und Todesursache übereinstimmten.
Der Krankenwagen mit Prinzessin Diana, die zu diesem Zeitpunkt noch lebte, soll an einem ersten Krankenhaus vorbeigefahren sein. Dass sie in eine Klinik gebracht wurde, die weiter vom Unfallort entfernt war, rief ebenfalls die Verschwörungstheoretiker auf den Plan. Die wunderten sich offenbar auch darüber, dass Diana so lange am Unfallort behandelt wurde. Das allerdings war in Frankreich gängige Praxis. Dort werden Medienberichten zufolge Unfallopfer zunächst vor Ort so gut wie möglich versorgt. Das erste Krankenhaus, an dem der Krankenwagen vorbeigefahren ist, soll zudem nicht gut genug ausgerüstet gewesen sein, um Dianas Verletzungen zu behandeln. Untersuchungen ergaben später, dass Diana auch dort zu einem früheren Zeitpunkt nicht hätte gerettet werden können.
Diana und Dodi Al-Fayed wollten in der Nacht des Unfalls vom Hotel Ritz zu der Pariser Wohnung von Al-Fayed. Dabei soll der Fahrer einen seltsamen Umweg genommen haben. Einige Leute spekulierten, dass der Weg, den die meisten Fahrer genommen hätten, absichtlich vom britischen Geheimdienst blockiert wurde, wodurch der Fahrer gezwungen worden sei, durch den Tunnel zu fahren. Angeblich blitzte dann auch noch ein helles Licht auf und blendete den Fahrer, wodurch es zu dem Unfall kam. Spätere Ermittlungen ergaben jedoch, dass der Unfallwagen zu schnell unterwegs war, deswegen die Abzweigung zur eigentlichen Route verpasst haben könnte.
Auch dass ein anderes Auto an dem Unfall beteiligt war, konnte durch Augenzeugen, die sich offenbar mehrheitlich widersprachen, nicht bestätigt werden. Nicht nur der britische Geheimdienst war übrigens Bestandteil der Verschwörungstheorien, auch die amerikanischen Geheimdienste wurden verdächtigt, hinter Diana her gewesen zu sein. Der einzige Überlebende des Unfalls wurde ebenfalls von manchen Verschwörungstheoretikern beschuldigt, mit den Geheimdiensten unter einer Decke zu stecken. Trevor Rees-Jones (54), damals Leibwächter von Dodi Al-Fayed, veröffentlichte später das Buch «The Bodyguard's Story: Diana, the Crash, and the Sole Survivor», um den bizarren Geschichten um den Unfall ein Ende zu bereiten. Er kann sich an den Unfall selbst kaum erinnern.
Französische Untersuchungen zu dem Unfall ergaben, dass der Fahrer Henri Paul unter dem Einfluss von Alkohol und verschreibungspflichtigen Medikamenten bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Auch das wurde angezweifelt. Es wurde sogar behauptet, dass die Proben aus dem Körper eines anderen Menschen stammten. Auch hierfür gibt es keinerlei Anhaltspunkte.
Andere Verschwörungstheorien ranken sich darum, dass die Paparazzi einen Unfall provozieren wollten. Die offizielle Untersuchung ergab, dass die Flucht vor den Fotografen dazu beitrug, dass Dianas Fahrer zu schnell fuhr. Hinweise auf böswillige Absichten der Fotografen konnten nicht festgestellt werden.
2008 kam eine Jury im britischen Untersuchungsverfahren zu der Todesursache zu dem Urteil, dass Diana und Fayed «widerrechtlich getötet» worden waren - infolge «grober Fahrlässigkeit» des Fahrers Henri Paul und der Paparazzi.