Vor genau 25 Jahren stand die Welt still, als die Nachricht bekannt wurde, dass Lady Diana in einem schrecklichen Autounfall ums Leben gekommen war. Tausende Menschen reisten nach London, um vor dem Buckingham Palast Blumen niederzulegen und der Prinzessin der Herzen die letzte Ehre zu erweisen. Dann kamen die Bilder der Beerdigung und jeder sah, wie zwei Buben, einer 15 Jahre alt, der andere gerade mal 12, hinter dem Sarg herliefen. Diese zwei Jungen waren Prinz William (40) und Prinz Harry (37), die ihre Mutter gerade verloren hatten.
Seitdem hat sich viel verändert im Leben der beiden Halbwaisen, sie haben geheiratet und sind selbst Eltern geworden. Doch das Verhältnis zwischen den Brüdern ist inzwischen alles andere als gut, dabei würde man meinen, dass so eine Tragödie die Geschwister zusammengeschweisst habe. Harry hat sich jedoch von seinem grossen Bruder und der gesamten Royal Family abgewandt, ist mit seiner Frau Herzogin Meghan Markle (41) in die USA gezogen – wo diese ursprünglich herkommt – und hat für seine Familie in Grossbritannien fast kein gutes Wort mehr übrig. Das, was sie über das Königshaus sagen, ist eigentlich nie positiv und so verwundert es auch nicht, dass Meghan in einem Interview mit «The Cut» einmal mehr über ihre Schwiegerfamilie vom Leder lässt.
Die Herzogin von Sussex erwähnte das schwierige Verhältnis von Harry und Charles, als sie nach dem Zerwürfnis mit ihrem eigenen Vater, Thomas Markle (78), gefragt wurde. Nach der Hochzeit veröffentlichte die «Mail on Sunday» einen Brief, den Meghan an ihren Vater verfasst hatte. Die Herzogin klagte daraufhin gegen die Herausgeber, unter anderem wegen Verletzung der Privatsphäre, und gewann.
Im Interview sprach sie nun darüber, wie die Boulevardpresse zwei Familien auseinandergerissen habe. «Harry sagte zu mir: ‹Ich habe in diesem Prozess meinen Vater verloren›», erklärte die zweifache Mutter und fügte hinzu: «Für sie muss es nicht so sein wie für mich, aber das ist seine Entscheidung.» Eine nicht näher genannt Quelle erklärte allerdings «Page Six», dass Herzogin Meghan eigentlich etwas anderes damit ausdrücken wollte. Und zwar, dass sie nicht wolle, dass Harry seinen Vater verliert. Ein royaler Insider fügt hinzu: «Mir ist nicht bekannt, dass Harry sich von seinem Vater losgesagt hat.»
Auf die Frage, ob es möglich sei, die Gräben zu ihren Familien zu überwinden, antwortete Meghan: «Ich denke, Vergebung ist wirklich wichtig. Es kostet viel mehr Energie, nicht zu vergeben. Aber man muss sich sehr anstrengen, um zu verzeihen.» Sie habe sich wirklich aktiv bemüht, «vor allem, weil ich weiss, dass ich alles sagen kann.»
Alles zu sagen, was sie wolle, die Welt ihre eigene Stimme hören zu lassen, dass ist Meghan wichtig. So hat sie also in dem Interview mit «The Cut» auch angedeutet, dass sie einer Rückkehr auf Instagram nicht abgeneigt sei.Royale Fans sollten ihre Freunde aber noch zügeln. Denn Autorin Allison P. Davis erklärte später im Artikel, dass Herzogin Meghan mitteilte, sie sei «nicht mehr sicher, ob sie tatsächlich zu Instagram zurückkehren würde». Die Herzogin von Sussex musste nach ihrer Verlobung mit Prinz Harry im Jahr 2017 die Kontrolle über ihren Social-Media-Account abgeben.
Sie habe es geliebt, ihr Leben mit anderen zu teilen, sagte die Herzogin jetzt im Interview. Aber sie liebe Harry mehr. «Es war eine grosse Umstellung – eine riesige Umstellung, von dieser Art von Autonomie zu einem anderen Leben zu wechseln», erzählte die ehemalige Schauspielerin dem Magazin.
Meghan durfte sich Prinz Harry, seinem Bruder Prinz William und dessen Frau, Herzogin Kate (40), auf dem bereits existierenden Account «KensingtonRoyal» anschliessen. Doch darüber hatte sie keine Entscheidungskraft. «Es gibt buchstäblich eine Struktur, nach der man, wenn man als Mitglied der Familie Fotos von seinem Kind veröffentlichen möchte, diese zuerst an die Royal Rota, den britischen Medienpool, weitergeben muss», so Meghan.
Damit würden die Fotos erst in den Medien veröffentlicht, bevor sie sie selbst posten könne. Doch wie schon länger bekannt ist, hat die Amerikanerin kein besonders gutes Verhältnis zur britischen Presse. Deshalb kam bei ihr das Konzept auch nicht sonderlich gut an. «Warum sollte ich den Leuten, die meine Kinder mit dem N-Wort beschimpfen, ein Foto von meinem Kind geben, bevor ich es mit den Leuten teilen kann, die mein Kind lieben?», fragte sie im Interview.
Prinz Harry und Meghan betrieben ab April 2019 ihren eigenen Instagram-Account «SussexRoyal». Kurz nachdem sie offiziell von ihren königlichen Pflichten zurückgetreten waren, gaben Harry und Meghan 2020 bekannt, das Profil auf Eis zu legen. Seitdem sind auch keine neuen Posts erschienen. In einem Interview mit «Fortune» erklärte die einstige Schauspielerin später, dass ihr das ständige Mobbing zu viel geworden sei. «Ich habe die persönliche Entscheidung getroffen, keinen Account zu haben», sagte sie. Doch das könnte sich jetzt vielleicht bald ändern. Denn schon Prinz Harry hatte 2021 gesagt, dass die beiden die sozialen Medien wieder aufgreifen würden, wenn es sich für sie richtig anfühle – möglicherweise ist dieser Zeitpunkt nun bald gekommen.
Dass ausgerechnet jetzt, so kurz vor dem 25. Todestag von Lady Diana, ein erneutes Interview mit Skandal-Potenzial aus den Reihen von Harry und Meghan auftaucht, lässt sie Frage aufkommen, ob Kalkül dahinter steckt. Natürlich wäre so oder so über das Interview gesprochen worden, da es aber mit dem Trauertag zusammenfällt, sorgen die Umstände für noch mehr Aufsehen – womöglich genau, was Meghan erreichen wollte. Damit könnte sie nun allerdings den Gedenktag für die Mutter ihres Mannes Prinz Harry überschatten, befürchten einige Royal-Insider.
Wieviel Einfluss Meghan und Harry auf das Erscheinungsdatum des Interviews hatten, ist unklar. Die «New York Post» zitiert sowohl Insider, die sich sicher sind, dass das in die USA ausgewanderte Paar keinen Einfluss darauf hatte, als auch solche, die sich sicher sind, dass sie um einen späteren Erscheinungstermin hätten bitten können. «Es scheint fast so, als müsste Meghan immer irgendeinen Bezug zwischen ihr und Diana herstellen», soll ein Beobachter gesagt haben. Ein anderer meint dagegen: «Da sie weiss, wie Harry zu seiner Mutter steht, wäre es das Letzte, was sie tun würde, ihn zu verärgern.»
Weitere Quellen gehen davon aus, dass das Interview einfach nur ihren neuen Spotify-Podcast «Archetype» promoten soll. Der feierte vergangene Woche sein Debüt. «Sie wird unter Vertrag stehen, um Werbung für Spotify machen zu müssen.»
Dass Meghan gerne eine Verbindung zwischen sich und der verstorbenen Diana herstellt, ist an sich nichts Neues. Über die Jahre konnte man an diversen Anlässen sehen, wie sie Dianas Looks kopierte. Was versucht sie aber, damit zu erreichen? Will sie Diana dadurch ehren und ihr Erbe weitertragen? Hofft sie, die Menschen damit auf ihre Seite zu bringen, weil diese sich an die einstige Prinzessin der Herzen erinnert fühlen und Meghan mit diesen Gefühlen dann assoziieren? Oder hofft sie vielleicht sogar, Harry damit näher an sich zu binden, weil er in ihr dann eine Art Diana-Ersatz sieht?
In diesem lilafarbenen Kleid tauchte Meghan einmal zu einem Event auf. Fans von Lady Diana kam dieses Outfit möglicherweise bekannt vor…
…Denn in der kurzärmeligen Version begeisterte ihrerzeit Diana schon die Modewelt.
Zum britischen Volkstrauertag trug Lady Diana 1984 dieses schwarze Ensemble mit Hut und roter Blüten-Brosche.
In beinahe dem exakt gleichen Outfit nahm Meghan 2019 an einer Veranstaltung des Königshauses Teil. Anlass des Events? Der britische Volkstrauertag. Gleicher Tag, gleiches Outfit? Das kann kein Zufall sein…
Der Royal-Autor Tom Bower ist davon überzeugt, dass Meghan von Anfang an in die Fussstapfen von Diana treten wollte – als Mode-Ikone, Aktivistin, aber auch als Opfer der Presse. Denn immer, wenn Meghan und Harry mit negativer Presse überschüttet wurden, hätten sie die «Diana-Karte» ausgespielt – und auch Harry hielt sich damit nicht zurück und behauptete, die britischen Medien würden «Menschen und Leben zerstören» und Meghan sei «Opfer einer rücksichtslosen Kampagne».
Den Tod und dessen Umstände der eigenen Mutter so für die eigenen Zwecke auszuspielen ist nicht unbedingt das, was man von einem trauernden Sohn erwarten würde, der das Andenken an diese eigentlich beschützen sollte – und nicht ausnutzen.