«Ich weiss nicht, ob ich gerne mit der Presse spreche, weil ich nie interviewt wurde.» Bäm! Mit diesem Satz macht Prinzessin Alexandra von Hannover klar — ihre Zeiten im Schatten ihrer Schwester Charlotte Casiraghi, 32, und ihrer Mutter Caroline von Monaco, 63, sind vorbei. Die 20-Jährige wählt denn auch die grosse Bühne für ihren ersten Auftritt in der Öffentlichkeit.
Sie ist auf dem Cover des spanischen Modemagazins «Teva», gibt sich im Interview sehr offen und zeigt sich mit einem Fotoshooting. Das Gespräch und die Aufnahmen sind vor Beginn der Coronakrise zustande gekommen.
Alexandra verrät, dass der Sport sie als Kind geerdet und ihr ein Gefühl von Normalität gegeben hat. «Ich bin mit Pferd und Skifahren aufgewachsen, aber als ich zehn Jahre alt war, habe ich zum ersten Mal Eislaufen versucht.» Bis zu ihrer Matura stand die Prinzessin dann täglich auf dem Eis, sagt sie. «Das wird ein Schlüsselpunkt meines Lebens bleiben. Ich habe gelernt, dass niemand die Dinge für dich erreichen kann. Du musst es selber tun. Und dem Sport ist es egal, wer du bist oder woher du kommst. Du musst genauso viel üben wie andere.»
Die Monegassin lebe denn im Moment auch das Leben einer normalen Studentin in New York. An der dortigen Universität hat Alexandra die Fächer Politikwissenschaften und Philosophie belegt und kann sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren. «Die Universität hält mich aus dem Rampenlicht der Medien raus.»
Mode sei ihre grosse Leidenschaft, verrät die Tochter von Ernst August von Hannover, 66, weiter. Darum kann sie sich auch eine ganz andere Karriere vorstellen, als es ihre Studiengänge vorsehen. «Ich möchte mich etwas widmen, das mit Kunst oder Mode zu tun hat. Ich denke, ich wäre ein grossartiger Personal Shopper. Ich würde für andere einkaufen, also würde ich dieses Vergnügen geniessen, aber im Hintergrund, ohne mich schuldig zu fühlen», scherzt Alexandra.
Ihre persönliche Einkäuferin ist denn aber wohl eher Mama Caroline. Denn bei ihr bedient sich die Tochter gern mal aus dem Kleiderschrank. «Ich muss zugeben, dass ich viele Dinge aus dem Schrank meiner Mutter nehme. Sie gewöhnt sich langsam daran und lacht manchmal sogar darüber», gesteht Alexandra. Ganz eigennützig sei der Klamottentausch aber nicht, so die Prinzessin: «Das hat ja auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Jetzt, da wir alle wissen, dass wir anders einkaufen müssen. Das heisst, weniger dafür besser, denke ich, dass das Sinn macht.»
Und auch wenn die junge Adlige nun den ersten Schritt ins Rampenlicht gewagt hat, so ganz klar ist ihr noch nicht, was sie mit ihrer Popularität anfangen möchte. «Mir ist noch nicht ganz bewusst, dass ich eine Stimme haben kann. Ich versuche auch nicht, über meinen Status als Prinzessin nachzudenken, während ich natürlich dankbar bin, wie privilegiert ich bin.»