Da schmilzt einem fast das Herz bei so viel Vaterfreude! In seinem ersten Interview strahlte Prinz Harry, 34, über das ganze Gesicht, konnte sich kaum halten vor Stolz auf seinen ersten Sohn. Er sei sehr glücklich und überwältigt, meinte der Herzog von Sussex. Und sprach auch gleich noch allen Müttern seinen Respekt aus: «Es ist unglaublich, was Frauen schaffen.»
Die Rolle des liebenden Vorzeigevaters hätte man Harry noch vor einigen Jahren kaum je zugetraut. Vielmehr machte man sich vor allem Sorgen um ihn. Um den Party-Prinzen. Den Rüpel, der Drogen nimmt. Kein Wunder, musste er in seiner Kindheit doch einiges mitmachen.
Erst elf Jahre alt war Prinz Harry, als seine Mutter, Prinzessin Diana, †36, in Paris bei einem Autounfall ums Leben kam. Nur Stunden zuvor telefonierte sie noch ein letztes Mal mit ihren Söhnen Harry und William. «Ich kann mich nicht mehr unbedingt an das erinnern, was ich damals gesagt habe, aber ich werde wahrscheinlich für den Rest meines Lebens bereuen, wie kurz das Telefonat war», meinte Harry einst.
Der tragische Tod seiner Mutter – und das öffentliche Vorführen der zwei trauernden jungen Prinzen – schmissen Harry regelrecht aus der Bahn. Seinen ersten Joint etwa rauchte Harry schon mit 14 Jahren. Zwar schickte Prinz Charles seinen Sohn mit 16 Jahren für einen Tag in eine Drogenklinik, um ihn so über die Gefahren des Drogenkonsums aufzuklären. Dieser liess fortan die Finger von Joints, wandte sich stattdessen aber dem Alkohol zu.
Anfang der 2000er-Jahre dann folgte ein Skandal nach dem anderen. 2004 soll sich Harry mit einem Fotografen in einem Nachtclub geprügelt haben. 2005 erschien der Prinz in einer Nazi-Uniform zu einem Kostümfest. Später wurde der Windsor-Spross gefilmt, wie er bei einem Saufgelage in Namibia an der Brustwarze eines Freundes leckte und Wodka schnupfte.
Lange schien Harry nicht zu realisieren, wie sehr er unter Beobachtung steht. Und dass jeder Partygast mit seinem Smartphone inzwischen zum Paparazzi geworden ist. Immer wieder wurden der Presse Aufnahmen des Party-Prinzen zugespielt. Zuletzt 2012, als Harry in Las Vegas nackte Tatsachen präsentierte. Und danach nackt die Titelseiten weltweit zierte. «Ich war da wohl nicht ganz Prinz genug. So einfach ist das», gibt er später reumütig zu.
Erst die letzten Jahre wurde es ruhiger um den Windsor-Spross. Ein Grund dafür ist wohl, dass Harry plötzlich eine Aufgabe für sich gefunden hatte. Er reiste um die Welt, setzte seinen bekannten Namen für Benachteiligte ein. Sei es bei seinen «Invictus Games», eine Art olympische Spiele für kriegsverletzte Soldaten. Oder für seine Wohltätigkeitsorganisation «Sentebale», die sich von HIV betroffenen Waisenkindern annimmt. Harry trat immer mehr in die Fussstapfen seiner Mutter Lady Diana.
Ein weiterer Grund für den Wandel vom Rüpel zum Vorzeige-Prinzen ist aber wohl auch die Liebe. Nachdem er sich lange vor allem mit Kellnerinnen, Sängerinnen und Dessous-Models amüsierte, traf er 2016 Meghan Markle. Die US-amerikanische Schauspielerin hat genau die gleichen Einstellungen wie der Prinz.
Es war Liebe auf den ersten Blick, heisst es. Und wie gross diese Liebe ist, zeigten der Prinz und die Herzogin von Sussex spätestens bei ihrer Traumhochzeit vor fast genau einem Jahr der ganzen Welt.
Nicht einmal bei seiner Hochzeit aber strahlte Harry so sehr, wie er es nun beim ersten Interview nach der Geburt seines Sohnes tat. Als könnte Harry sein Glück nicht fassen. Ein Glück, dass man ihm nur gönnen kann nach all den schwierigen Jahren.
Der kleine Prinz, der damals hinter dem Sarg seiner Mutter nachlaufen musste, hat die dunklen Kapitel seines Lebens endgültig hinter sich gelassen. Der Party- und Rüpelprinz ist nun Wohltäter, Ehepartner – und vor allem liebender Vater. Das kann nur im Sinne von Diana sein. Bestimmt wäre auch sie stolz auf ihn.