Nur eine Information liess länger auf sich warten: Wer sollen die Taufpatinnen und -paten werden? Erst einen Tag vor der Taufe verlautete die schwedische Zeitung «Expressen», dass Freunde der Familie zum Zug kommen: Johan und Stina Andersson, Jacob Högfeldt sowie Frida Vesterberg, die Mitbegründerin von Sofias Wohltätigkeitsorganisation. Und Patrick Sommerlath, der einzige Verwandte, ein Cousin Carl Philips. Er war bereits Taufpate von Prinzessin Madeleines ältester Tochter Leonore.
Gerade erst begeisterten die schwedischen Royals die Fans mit einem Familienfoto aus den Ferien auf der Insel Öland. Nun steht bereits die nächste Zusammenkunft in grosser Runde an: Heute Samstag wird das jüngste Mitglied der schwedischen Königsfamilie getauft. Prinz Julian, vier Monate, wird in der Schlosskirche zu Drottningholm in die christliche Glaubensgemeinschaft aufgenommen.
Als mittlerweile dreifache Eltern haben Julians Mama und Papa Prinzessin Sofia, 36, und Prinz Carl Philip, 42, bereits Erfahrung damit, wie es bei einer royalen Taufe in Schweden zu- und hergeht. Doch selbst ohne Julians grössere Brüder Prinz Alexander, 5, und Prinz Gabriel, 3, hätten die Eltern wohl nichts dem Zufall überlassen. Denn das Programm für den besonderen Tag, das der Hof veröffentlicht hat, zeigt: Vor ungewollten Überraschungen wollen sich die Schweden mit einem gut durchgeplanten Tag hüten.
Allzu früh werden die Gäste der Taufe am Samstag nicht aufstehen müssen. Um 11 Uhr werden sie auf Schloss Drottningholm erwartet. Etwas früher müssen sich da schon die Journalisten und Fotografinnen aus den Federn begeben: Sie werden bereits um 10.15 Uhr vor der Schlosskirche erwartet. Der eigentliche Gottesdienst beginnt dann um 12 Uhr und wird gemäss «Gala» nicht länger als 45 Minuten dauern. Bischof Johan Dalman und Hofprädikat Michael Bjerkhagen werden die Zeremonie leiten.
Doch nicht nur die zeitlichen Umstände sind längst geklärt, auch in Sachen Weihwasser ist bereits alles organisiert. Letzteres kommt traditionell aus einer Quelle auf Öland, wo die Schweden-Royals seit vielen Jahren ihre Sommerferien verbringen. Auch dieses Jahr haben sie den Geburtstag von Kronprinzessin Victoria, 44, auf der Insel verbracht und die temporäre Heimkehr von Prinzessin Madeleine, 39, und ihrer Familie gefeiert.
Und auch das Taufkleid ist in trockenen Tüchern: Prinz Julian wird das königliche Kleid tragen, das seit 1906 immer wieder im Einsatz steht. Schon sein Vater wurde in dem Kleid getauft, genauso wie seine Brüder, Cousinen und Tanten. Herziges Detail: Im zum Taufkleid zugehörigen Umhang sind alle Namen derjenigen Kinder verewigt, die in dem Kleid getauft wurden. Zusätzlich wird auch noch das jeweilige Datum des grossen Tages in den Stoff gestickt.
Ist der kleine Prinz erst einmal getauft, werden ihm zu Ehren 21 Salutschüsse abgefeuert. Zudem wird ihm sein Grosspapa König Carl Gustaf, 75, den königlichen Seraphinenorden überreichen, der höchste Verdienstorden des Königreichs.
Um 13 Uhr schliesslich gibt das Königspaar um Carl Gustaf und Königin Silvia, 77, einen Empfang auf Schloss Drottningholm. Dort wird es auch einen Zmittag geben, zu dem die ganze Familie geladen ist: Victoria und Prinz Daniel, 37, Madeleine und ihr Ehemann Chris O'Neill, 47, sowie die nächsten Angehörigen von Prinzessin Sofia.
Der eigentliche Star des Tages dürfte zu diesem Zeitpunkt ein ausgedehntes Mittagsschläfchen machen wollen – der viele Trubel am Vormittag könnte ihn ziemlich ermüden. Als royale Schlafstätte steht Julian die blau-goldene «Karl XV.»-Paradewiege zur Verfügung. Dort schlummerten auch schon seine Brüder – und alle anderen Verwandten, die nicht in der direkten Thronfolge stehen. Julians Cousine Estelle, 9, etwa, die dereinst den Thron von ihrer Mama Victoria erben wird, durfte bei ihrer Taufe stattdessen in der vergoldeten «Karl XI.»-Taufwiege ein Nickerchen machen.
Etwas allerdings wird in diesem Jahr ganz sicher anders sein als bei Julians Geschwistern. Die Taufe wird zum ersten Mal nicht live im schwedischen Fernsehen übertragen. Erst am Abend soll ein Zusammenschnitt der besten Szenen über die Mattscheibe flimmern. Damit brechen Sofia und Carl Philip mit einer in den letzten Jahrzehnten eingeführten Tradition: Kronprinzessin Victoria war 1977 das erste Baby, dessen Taufe direktübertragen wurde. Nach 44 Jahren nun ist Julian im Gegensatz dazu das erste Kind der royalen Familie, dem man nicht live bei seiner Taufe zuschauen kann.