Der Druck auf Skandalprinz Andrew, 59, wächst: Erst erntete der Royal viel Kritik für ein komplett misslungenes Interview mit der britischen BBC, in dem er beteuerte, mit dem Missbrauchsskandal rund um seinen früheren Freund, den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, †66, nichts zu tun zu haben.
Andrew verlor Sponsoren, trat am vergangenen Mittwoch von allen offiziellen Ämtern zurück. Schliesslich blies Queen Elizabeth II., 93, auch noch seine bereits geplante Geburtstagsparty zum Sechzigsten im kommenden Februar ab – eine Ohrfeige für den eh schon in Ungnade gefallenen Prinzen.
Im Volk hat der 59-Jährige seine Glaubwürdigkeit endgültig verspielt. Laut einer «YouGov»-Umfrage glaubt beispielsweise die Hälfte der Briten, der Prinz habe im BBC-Interview gelogen. Das Fazit vieler Beobachter: Andrew sei für die Monarchie untragbar geworden. Diese Meinung schlägt sich auch in der Presse nieder. «Wie schlecht muss man einen Job machen, damit einem die eigene Mutter kündigt?», fragt etwa der «Guardian».
Der «Independent» schreibt: «Sollte Prinz Andrew nicht wirklich Busse tun, wäre eine Art Abdankung notwendig. Wenn so etwas für einen König (1936 bei König Edward VIII.) möglich war, dann sollte das auch für einen Herzog möglich sein», findet die Zeitung in einem Kommentar. Für den Herzog von York dürfe es kein Comeback auf dem Palast-Balkon inmitten der winkenden Familie geben, heisst es weiter. «Für Andrew, ein Royal ohne Rolle, sollte das privilegierte Leben als Seine königliche Hoheit sowohl öffentlich als auch privat endgültig vorbei sein. Es ist schlimm genug, dass er diesen Titel überhaupt noch führt.»
Viele Leser schlagen in den Kommentarspalten in dieselbe Kerbe, finden ebenfalls, er solle doch abdanken. «Glaubt überhaupt noch jemand, was dieser Mann sagt?», fragt ein User. Andrew sei arrogant, schaue nur auf sich selbst. «Mir tut die Queen leid», so ein weiterer.
Bloss: Abdanken im eigentlichen Sinn kann Andrew nicht, seine Titel behält er so oder so. «Er kann seinen Prinzentitel nicht verlieren, den trägt er seit der Geburt. Er kann seinen Herzogtitel nicht verlieren, den hat ihm die Queen verliehen», erklärt der frühere Royal-Butler Paul Burrell, 61, in den britischen Medien.
Es sei deshalb unwahrscheinlich, dass Andrews Status und Titel ändern würden, auch wenn er kein «arbeitendes Mitglied der Königsfamilie» mehr sei, sagt Royal-Experte Marco Hirt von der «Glückspost» gegenüber schweizer-illustrierte.ch. «Letztlich liegt dies in der Entscheidungsmacht der Queen.»
Eine Apanage gäbe es für Andrew aber keine mehr, so Hirt weiter, «und wahrscheinlich müssten auch die Kosten für die Sicherheit nicht mehr vom britischen Steuerzahler berappt werden.»
Klar ist: Andrews allfällige Verstrickung in den Epstein-Skandal geht auch an der Königsfamilie nicht spurlos vorbei. Besonders seiner Tochter Beatrice, 31, machen die vergangenen Tage zu schaffen. Ist sogar ihre Hochzeit mit Freund Edoardo Mapelli Mozzi in Gefahr? Nach den jüngsten Schlagzeilen dürfte die Öffentlichkeit bei der Vermählung von Beatrice genau hinschauen. Zurzeit wäre kaum Verständnis vorhanden, Steuergelder für eine Prunkhochzeit aufzuwenden.
Beatrice soll es wegen dem Wirbel um ihren Vater gar nicht gut gehen. «Sie ist seit der Ausstrahlung des Interviews jeden Tag in Tränen aufgelöst», sagt ein Palast-Kenner zu «Daily Mail». Dies auch wegen Schuldgefühlen, weil sie nicht alles versucht habe, um das BBC-Interview ihres Vaters zu verhindern. «Im Nachhinein ist Beatrice beschämt, dass sie nicht mehr getan hat, um das bevorstehende Interview zu stoppen. Nicht zuletzt, weil es einen noch grösseren Schatten auf ihre bevorstehende Hochzeit wirft.»