Seit einigen Monaten hat sich Queen Elizabeth auf Schloss Windsor zurückgezogen. Das aktuelle Zuhause soll sich das britische Staatsoberhaupt gleich mit mehreren ihrer Vorgänger teilen müssen. König Heinrich VIII. etwa, der unter anderem durch die Hinrichtung zweier seiner Ehefrauen bis heute berühmt ist, soll auf Windsor Castle noch immer sein Unwesen treiben. Von klappernden Schlüsselbunden, rätselhaften Blutflecken oder mysteriösen Erscheinungen wird berichtet.
Auch König Charles I. und Königin Elizabeth I. sollen noch immer durch die Gänge von Schloss Windsor wandeln. Und manchmal, wenn der Nebel durch den Schlosspark zieht, wollen Besucher und Bedienstete auch schon König George II. an einem Fenster des Schlosses erblickt haben. Wie er traurig in die Ferne schaut. Er, der einst nach einem Wahnsinnsanfall ins Koma fiel – und nie mehr aufwachte.
Das Castle of Mey gehörte einst Queen Mum, der 2002 verstorbenen Mutter von Queen Elizabeth II. Es war das einzige Anwesen in ihrem Leben, das sie ganz alleine besass. 1952 kaufte sie das Schloss im Norden von Schottland und verbrachte dort ungestörte Stunden weitab von höfischer Etikette.
Wobei, so ganz ungestört waren diese Stunden vielleicht dann doch nicht. Denn im Schloss soll noch der Geist der grünen Lady spuken, der Tochter des 5. Grafen von Caithness. Sie hatte sich einst in einen Landarbeiter verliebt. Ihr Vater aber war gegen die nicht standesgemässe Liaison und sperrte seine Tochter kurzerhand auf dem Schlossboden ein. Vor lauter Liebeskummer stürzte sie sich daraufhin aus einem Fenster des Schlosses in den Tod.
Übrigens: Das Castle of Mey kann heutzutage auch von Nicht-Adligen – sprich Touristen – besichtigt werden. Ausser im August: Dann verbringen Prinz Charles und Herzogin Camilla meist einen Teil ihrer Ferien in Anwesenheit der «grünen Lady».
Selbst inmitten von London soll es spuken! Berichten zufolge lässt sich im Buckingham-Palast immer einmal wieder ein Mönch sehen. Beziehungsweise vor dem Palast, auf der hinteren Terrasse. Noch immer soll der Mönch, oder besser gesagt sein Geist, in Ketten gelegt sein. Denn an genau dieser Stelle stand früher ein Kloster, in dem der Mönch in eine Zelle gesperrt war. Wegen einer Sünde.
Und wenn man im Buckingham-Palast nicht gerade das Rasseln der Mönchs-Ketten hört, nimmt man vielleicht einen Schuss wahr. Gleich wie damals Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich zur Regierungszeit von König Edward VII. in einem Büro im ersten Stock ein Mitarbeiter das Leben nahm. Er fiel nach der Scheidung von seiner Frau in Ungnade. Und konnte mit der Ächtung nicht leben. Bis heute soll der Knall der Pistole durch die Gänge hallen...
Im Holyrood Palace im schottischen Edinburgh wohnte einst Maria Stuart, die Königin von Schottland, die auf Geheiss der britischen Königin Elizabeth I. 1587 hingerichtet wurde. Heute wird der Palast noch genutzt, wenn dir Royal Family im hohen Norden offizielle Empfänge gibt. Und der eine oder andere Gast mag dort auch schon auf einen mysteriösen Blutfleck gestossen sein.
Das Blut soll nicht etwa von Maria Stuart stammen – die ja in London hingerichtet wurde – sondern von deren angeblichem Geliebten, dem Sekretär. Dieser wurde aus Eifersucht von Stuarts Ehemann mit 57 Messerstichen ermordet. Das Blut wurde anschliessend natürlich weggeputzt, soll aber wie ein Mahnmal immer wieder einmal auftauchen.
Maria Stuart war nicht die einzige Königin, die enthauptet wurde: Am 16. Oktober 1793 verlor auch Marie-Antoinette, die Frau von König Ludwig XVI. von Frankreich, im Zuge der Französischen Revolution ihren Kopf.
Bevor sie in den Tuilerienpalast umsiedeln musste, lebte sie auf Schloss Versailles aber ein Leben in Saus und Braus. Und dahin soll sie auch nach ihrem Tod zurückgekehrt sein.
Besucher behaupten immer wieder, der kopflosen Marie-Antoinette auf Versailles begegnet zu sein. Sogar auf Souvenirfotos taucht ab und an eine unheimliche Lichterscheinung auf.
Auf Schloss Drottningholm sollen sich Königin Silvia und König Carl Gustaf von Schweden die Gemächer gleich mit mehreren Geistern teilen. «Sie sind alle sehr freundlich, aber man spürt, dass man nicht allein ist», erzählte die Königin höchstpersönlich einst in einer TV-Dokumentation.
Ganz anders hingegen sollen die Gespenster im Stadtschloss von Stockholm gesinnt sein. Beziehungsweise vor allem eine: Die weisse Frau. Schon frühere schwedische Monarchen berichteten von ihrer Anwesenheit – und dem gruseligen Geräusch ihres klappernden Schlüsselbundes. Die weisse Frau soll immer dann auftauchen, wenn der Tod eines Mitglieds der Königsfamilie kurz bevorsteht.
Schloss Akershus liegt wunderschön am Oslofjord und ist die letzte Ruhestätte der norwegischen Könige. Kein Wunder, dass es hier spukt, könnte man jetzt meinen. Aber es sind nicht etwa die verstorbenen Monarchen, die hier ihr Unwesen treiben. Sondern ein Hund!
Dieser soll vor über 700 Jahren hier von den Bauarbeitern eingemauert worden sein und bis heute Spaziergänger erschrecken. Und Royals aus aller Welt. Denn auf Schloss Akershus finden regelmässig auch offizielle Empfänge von König Harald und Königin Sonja von Norwegen statt.
Unterstützung beim Herumspuken erhält der Hund übrigens von einer Kammerdienerin von Königin Margrethe I. Die Dienerin soll um 1400 solchen Liebeskummer gehabt haben, dass sie nichts mehr ass und verhungerte – und seither keine Ruhe findet.