Die letzte PR-Aktion ging zwar ein bisschen in die Hose und Herzogin Meghan, 40, erntete für ihren Aufruf mit dem Namen 40x40 mehr Kritik als Lob. Dennoch dürfte das Geburtstags-Video seinen Zweck erfüllt haben, denn die ehemalige Schauspielerin konnte nebst ihren karitativen Ambitionen auch gleich noch ihr neues Kinderbuch «The Bench» vermarkten. Wie zufällig stand ihr Laptop nämlich auf einem Stapel ihrer Bücher – von der Kamera prominent eingefangen.
Und auch Harry, 36, schafft es immer wieder, subtile Werbung für eigene Projekte in öffentlichen Auftritten zu verstecken. So war das vielbeachtete Interview mit Oprah Winfrey gespickt mit sogenannten Cliffhangern – also Andeutungen von noch mehr Einblicken ins Privatleben des royalen Aussteigers. Harry sprach zum Beispiel vom Druck, der bei öffentlichen Auftritten auf ihm lastete, und von psychischen Problemen, ging aber nicht weiter ins Detail. Genau diese offenen Fragen sind nun in der Apple-Serie «The Me You Can't See» Thema. Sinnigerweise wird die Serie vom Prinzen und Oprah Winfrey produziert und behandelt unter anderem Harrys posttraumatische Belastungsstörung, die ihn seit dem Tod seiner Mutter Diana beschäftigt.
Im Gespräch zu bleiben, ist für Prinz Harry und Herzogin Meghan überlebenswichtig – zumindest finanziell. Denn seit der Abkehr vom britischen Königshaus sind sie auf Einnahmen aus der Privatwirtschaft dringend angewiesen, ihr Lebenswandel mit luxuriöser Villa in Los Angeles, privatem Security-Dienst und den vielen Reisen ist nämlich nicht ganz günstig. Aus diesem Grund sollten ihre Projekte, wie etwa Meghans Bücher, Harrys Serie, das gemeinsame Netflix-Projekt mit dem Titel «Pearl» und der Mega-Deal mit Spotify, besser erfolgreich sein. Sonst herrscht bald Ebbe in der Kasse.
Bei allem Geschäftssinn ist den beiden aber eines absolut heilig und wird nicht vermarktet: ihre zwei Kinder Archie, 2, und Lilibet, 2 Monate.
Sohn Archie durfte als Baby noch auf offizielle Reisen mit und flog mit seinen Eltern zum Beispiel nach Südafrika, wo er medienwirksam präsentiert wurde. Doch seitdem seine Eltern Privatpersonen sind, ist auch sein Leben aus der Öffentlichkeit verschwunden. Tochter Lilibet wird solche Situationen erst gar nicht erleben, denn sie kam zur Welt, als Meghan und Harry bereits in den USA wohnten – der Palast und die Fotografen ganz weit weg.
Das einzige offizielle Foto von Lilibet wurde im Garten von Meghan und Harry kurz vor der Geburt aufgenommen. Unter einem Baum stehend umarmt sich die Familie, Archie sitzt auf dem Schwangerschaftsbauch seiner Mutter, darin – gut geschützt und versteckt – die ungeborene Lilibet.
Ihre zwei Kinder völlig aus dem Rampenlicht zu nehmen, hat System. «Das passt zu der neuen Strategie der Sussexes. Sie instrumentalisieren ihre Kinder nicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen», erklärt Adelsexpertin Anika Helm im «Blick». Der Grund dafür seien Harrys Erfahrungen als Kind: «Er hat ja selbst erklärt, wie er bis heute unter den Fotografen leidet, wie jedes Kamera-Klicken alte Wunden wieder aufreisst. Das möchte er bei seinen Kindern verhindern», sagt Helm. Die Strategie hat aber einen gewichtigen Haken: Je weniger Harry und Meghan ihre Kinder zeigen, desto grösser wird die Gier der Paparazzi auf ein Bild der Kids. Aber auch für dieses Problem werden sie sich eine Lösung überlegt haben – vielleicht sogar eine, die sich erst noch monetär auszahlt.