Auf diese Idee muss man erstmal kommen: Talkmaster und Comedian James Corden fährt mit Prinz Harry in einem offenen Doppeldeckerbus durch Los Angeles, wo die beiden Briten wohnen. «Ich war noch nie in einem solchen Bus», sagt Harry, «und ich habe auch noch nie Sightseeing gemacht.»
Auf der lustigen Fahrt, wo bei einem abrupten Stop gleich mal das ganze Teegeschirr auf Harry fällt, gibt der 36-Jährige Einblicke in sein Familienleben mit Archie und Meghan – und das gut eine Woche vor dem grossen Interview, das er und seine Frau bei Oprah Winfrey geben werden und bei dem einiges an pikanten Details erwartet wird.
Das Gespräch mit James Corden bleibt da harmloser. Wie jedes Elternteil schwärmt er von seinem anderthalbjährigen Sohn. «Er ist urkomisch», sagt der stolze Papa. «Er spricht schon drei, vier Wörter am Stück und singt auch. Das erste Wort, das er gesagt hat, war Krokodil. Drei Silben!» Ist schliesslich ein Royal-Spross, da muss schon ein bisschen mehr kommen als Mama oder Papa.
Erste Frage nach dem Aufwachen: «Waffeln?»
Als die Queen gefragt habe, was sich Archie denn zu Weihnachten wünsche, habe Meghan gesagt: eine Waffelpresse. Seither werden jeden Morgen frische Bio-Zutaten heiss zusammengepresst – und Archie liebe es. «Immer wenn er aufwacht fragt er: Waffeln?» Gut funktionieren würden auch Zoom-Meetings mit den Grosseltern. Allerdings drücke Prinz Philip am Ende nicht auf den «Beenden»-Knopf, sondern würde einfach den Laptop zuklappen, erzählt Harry lachend.
Als Corden Harry fragt, wann er gewusst habe, dass Meghan die Richtige sei, sagt dieser: «Beim zweiten Date dachte ich: Das ist etwas Spezielles.» Merkwürdig sei halt, dass beim Daten eines Royals alles in umgekehrter Reihenfolge ablaufen würde: Zuerst trifft man sich monatelang nur zuhause, isst gemeinsam, schaut Fernsehen. Und erst, wenn man fest zusammen sei, wage man sich hinaus, ins Kino, zu Freunden. «Es war aber auch wunderbar, dass wir zu Beginn so viel Zeit nur zu zweit verbracht haben.»
Danach spricht er noch den Rücktritt von den royalen Pflichten an, den die beiden nun definitiv vollzogen haben. «Ich habe gemacht, was jeder Vater und Ehemann tun würde. Es war ein schwieriges, giftiges Umfeld. Die britische Presse hat meine mentale Gesundheit zerstört, also habe ich meine Familie von dort weggebracht.» Er betont aber, dass sein ganzes Leben lang dem öffentlichen Dienst gewidmet sei, egal, wo er lebe: Die Welt ein Stückchen verbessern, Leuten helfen, das sei es, was er und Meghan versuchen zu tun.
Harry wünscht sich Daniel Lewis als sich selbst in «The Crown»
Was alles über seine Familie in Grossbritannien geschrieben werde, damit hat Harry mehr Mühe als mit der Netflix-Serie «The Crown», die das Leben seiner Grossmutter Queen Elizabeth II abhandelt. «Hier wissen die Leute, dass es Fiktion ist, auch wenn die Serie einen ungefähren Einblick in den Lifestyle der Königsfamilie geben würde – und vor allem auch, wie es sei, sein Leben in den Dienst der Krone zu stellen. Und welchen Schauspieler wünscht er sich für seine Rolle? «Daniel Lewis!» Diese Chance ist allerdings klein: Der Schauspieler ist schon 63 Jahre alt...