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Turbulente Geschichte mit Happy End

Der stolze Prinz George und sein Hai-Zahn

Der Stolz stand Prinz George ins Gesicht geschrieben, als ihm Naturforscher David Attenborough vor einigen Tagen einen Hai-Zahn schenkte. Kurz darauf meldete sich Malta – und wollte den Zahn zurück.

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Prinz George

Prinz George – hier 2019 beim Weihnachtsgottesdienst – ist grosser Dinosaurier-Fan.

Getty Images

Das Bild von Prinz George ging vor einigen Tagen um die Welt: Ein kleiner Junge, der voller Stolz einen Hai-Zahn begutachtet. Diesen hatte ihm Sir David Attenborough zu einer privaten Filmvorführung mitgebracht. Der Naturforscher ist weltbekannt für seine Tierfilme, die wohl auch Klein-George begeistern.

Als der 94-Jährige sein Mitbringsel aus der Tasche zauberte, war George wahrscheinlich hin und weg. Schliesslich war es nicht irgendein Zahn. Sondern der Zahn eines längst ausgestorbenen Riesenhais. Bis zu 16 Meter lang wurde der «Carcharocles Megalodon», der vor etwa 23 Millionen Jahren gelebt hat. Was für ein Schatz für einen siebenjährigen Dinosaurier-Fan!

https://www.instagram.com/p/CFnWkVDFKbN/

Prinz Louis schien fast ein bisschen eifersüchtig auf seinen grossen Bruder George, als dieser den Hai-Zahn bekam.

Instagram/kensingtonroyal

Gefunden hatte David Attenborough das Fossil in den 60er-Jahren während Familienferien auf Malta, teilten Prinz William, 38, und Herzogin Kate, 38, später auf Instagram mit, als sie den ganz besonderen Moment ihres Sohnes mit der Öffentlichkeit teilten. Eine Information, die sie vielleicht besser für sich behalten hätten – denn kurz darauf meldete sich der Kulturminister von Malta zu Wort.

«Artefakte, die für das maltesische Naturerbe wichtig sind»

Denn Prinz George ist eben nicht einfach nur ein kleiner Junge. Sondern auch eine Person, die Schlagzeilen macht. Und so kam es, wie es kommen musste: Auch in Malta machte die Geschichte die Runde. Und die «Times of Malta» frage sich – sollte das Fossil als Teil des nationalen Erbes nicht eher in ein Museum als in die Hände eines britischen Royals?

Kurzerhand fragte man den Kulturminister José Herrera um seine Meinung und dieser sagte, er werde «den Ball ins Rollen bringen». «Es gibt einige Artefakte, die für das maltesische Naturerbe wichtig sind und die im Ausland gelandet sind und es verdienen, zurückgeholt zu werden», wird der Minister zitiert.

Sollte Prinz George seinen Schatz also wirklich schon wieder hergeben müssen? Denn tatsächlich gibt es in Malta ein Gesetz, dass die Ausgrabung und Entfernung von Fossilien ausdrücklich verbietet. Zwar gilt dieses erst seit 2002. Sir David Attenborough hat in den 60er-Jahren also nichts Unrechtes getan. Aber was, wenn Malta nun auf die Herausgabe des Zahns bestehen würde? 

Was hat Prinz George mitbekommen?

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich nun die Geschichte in der Weltpresse, «CNN» berichtete ebenso darüber wie die «Washington Post» oder «The Guardian», während sich der Palast selbst nicht mehr weiter zu der Geschichte äussern wollte. Es könnte aber zumindest für Georges Eltern bange Stunden gewesen sein. Schliesslich spielen in solchen Angelegenheiten für sie ja immer auch staatspolitische Gedanken eine Rolle. Nicht zuletzt, weil Malta zum Commonwealth gehört, dessen Oberhaupt Queen Elizabeth II. ist.

Umso erlösender dürfte dann die Nachricht gewesen sein, die einen Tag später folgte. «Kulturminister José Herrera scheint seine Meinung geändert zu haben», schrieb «Times of Malta» nun und zitierte einen Sprecher des Ministers mit den Worten: «Der Minister lässt mitteilen, dass es in diesem Fall keine Absicht gibt, die Angelegenheit weiterzuverfolgen.» Ende gut, alles gut also.

Wie viel übrigens Prinz George selbst von der heiklen Angelegenheit mitbekam, ist nicht bekannt. Wir hoffen mal, dass er abgelenkt war mit dem Erforschen des Fossils und die Schlagzeilen an ihm vorbeigingen. Denn wie sehr die Öffentlichkeit auf alles schaut, was er macht, wird er noch früh genug erfahren. Bis dahin soll er auch einmal schlicht ein kleiner Junge sein dürfen, der voller Stolz seinen Hai-Zahn begutachtet.

Thomas Bürgisser
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Von Thomas Bürgisser am 3. Oktober 2020 - 17:14 Uhr