Das Leben ist manchmal nicht ganz fair. Auch zu Royals. Da heiratet man einen Prinzen – und wird doch nie Prinzessin. So ergeht es Herzogin Kate, 38. Sie ist eines der beliebtesten Mitglieder der britischen Königsfamilie. Und seit ihrer Hochzeit im Jahr 2011 mit Prinz William, 37, auch Herzogin, Gräfin, Baronin. Nur keine echte Prinzessin – dafür hat sie schlicht den falschen Prinzen geheiratet.
Hätte Kate Middleton etwa einen dänischen, norwegischen oder schwedischen Prinzen geheiratet, könnte sie sich längst Prinzessin Catherine nennen. Wie Prinzessin Mary, Prinzessin Mette-Marit oder Prinzessin Sofia. Nicht aber in Grossbritannien. Denn hier wird nur eine echte Prinzessin, wer in die Familie hineingeboren wird.
Zurückzuführen ist dieser Grundsatz gemäss «Royal Central» auf einen Erlass aus dem Jahre 1917 von König George V. Diesem wuchsen die Prinzessinnen und Prinzen wohl langsam über den Kopf, so dass er beschloss, die Vergabe des Titels zu begrenzen. Fortan hatten nur noch folgende Personen Anspruch auf einen Prinzessinnen- und Prinzentitel:
- Kinder von amtierenden oder ehemaligen Monarchen, also momentan die Kinder von Queen Elizabeth II.
- Grosskinder in der männlichen Linie von amtierenden Monarchen, also momentan die Kinder von Charles, Andrew und Edward, nicht aber von Anne.
Queen Elizabeth II. passte dieses Gesetzt zwar 2012 an und erweiterte die Liste mit den Kindern des ältesten Sohnes des Prinzen von Wales. Entsprechend wurde ein Jahr später auch Williams Sohn George, 6, bei dessen Geburt zum Prinzen. Und nach ihm erhielten auch Charlotte, 5, und Louis, 2, die Ehre. Nicht aber die Eingeheirateten. Im Gegenteil: Diese haben sich auch in modernen Zeiten noch unterzuordnen. Und zwar in allen Belangen.
So ist Herzogin Kate zwar eine Prinzessin. Aber eben nicht Prinzessin Kate, sondern Prinzessin William. Alles, was sie erhält, ist der volle Name ihres Mannes in weiblicher Form sowie dessen Rang. Letzterer sogar nur, solange William auch wirklich an ihrer Seite steht. Denn sobald sie alleine unterwegs ist, hat sie nur noch die Rechte ihrer eigenen Titel, einer Herzogin und einer «königlichen Hoheit».
Dies könnte dann zu solch skurrilen Szenen führen, dass Kate sogar vor ihren eigenen Kindern knicksen müsste, sobald William den Kensington-Palast verlässt. Denn in der «Order of the Precedence», wie sich die Rangfolge in Grossbritannien nennt, ist Kate nur so lange vor ihren Kindern, wie William an ihrer Seite ist. Sonst sind George, Charlotte und Louis als echte Prinzen und Prinzessinnen über ihr, wie etwa auch Prinzessin Eugenie und Prinzessin Beatrice.
Vorerst aber sind die Kinder von Kate eh noch zu klein dafür. Und auch sonst wird es gemäss der Historikerin Marlene Eilers Koenig nicht so eng gesehen mit dem Knicksen und Verbeugen unter den königlichen Hoheiten, wie sie einst gegenüber «Express» erklärte.
Ganz eng gesehen aber wird es nun mal mit den Titeln – und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Zum Leidwesen von Herzogin Kate, der es damit gleich ergeht, wie damals Diana, †36. Zwar wird diese oft «Prinzessin Diana» genannt, was jedoch ganz genau genommen ebenfalls falsch oder zumindest nicht ganz komplett ist.
Denn Diana wurde durch die Hochzeit mit Charles zur Prinzessin von Wales, aber niemals zur Prinzessin Diana. Diese Ehre, den Prinzessinnen-Titel offiziell vor den eigenen Namen stellen zu dürfen, erhielten bisher nur ganz wenige, die nicht in die Königsfamilie hineingeboren wurden. So könnte Queen Elizabeth II. durchaus jederzeit eine Ausnahme machen. Dies geschah bisher aber fast ausschliesslich bei Witwen, die auch nach dem Tod ihres Mannes von den bisherigen Rechten profitieren sollten. Und um jeden Preis will man ja dann doch nicht Prinzessin sein.