Im Buch «Elizabeth the Queen: The Life of a Modern Monarch» verriet Schriftstellerin Sally Bedell Smith einst: «Das Lachen der Queen ist im ganzen riesigen Anwesen zu hören – und sie hat ein lautes Lachen!». Die Königin, die siebzig Jahre lang die Commonwealth-Staaten regierte und am 8. September im Alter von 96 Jahren starb, musste während ihres aussergewöhnlichen Lebens nicht nur selber oft lachen – sie brachte auch ihre Mitmenschen zum Lachen.
Jetzt, nach ihrem Tod, werden rund um den Globus die besten Anekdoten aufgewärmt – diese versprühen etwas Leichtigkeit in der Trauerzeit.
Eine Passantin, die die Majestät während eines Ausfluges nicht erkannte, sagte zur prominenten Unbekannten: «Sie sehen der Königin ausserordentlich ähnlich.» Daraufhin erwiderte Elizabeth II. trocken: «Oh, wie beruhigend!»
Elizabeth achtete stets penibel auf ihr Outfit — vielleicht auch, um niemanden in Verlegenheit zu bringen. So lautete die Erklärung, warum sie bei königlichen Auftritten stets knallige Farben trage, folgendermassen: «Wenn ich beige tragen würde, würde niemand wissen, wer ich bin.»
Nicht nur kleidertechnisch, auch mit den Sprüchen trieb es die Queen manchmal bunt: Als sie in den 60er Jahren die «Everly Brothers» mit den neuen Song «Cathy's Clown» gehört hatte, wandte sich die Königin an eine Hofdame. «Die klingen wie zwei Katzen, die erwürgt werden», lautete die Kritik der Königin.
Die beiden waren nicht die einzigen Musiker, die von der Königin kritisiert wurden: Als Queen Elizabeth die Gitarrenlegende Eric Clapton (77) bei einem Empfang im Buckingham Palace im Jahr 2005 traf, fragte sie ihn: «Spielen Sie schon lange?»
Auch klopfte die Queen immer wieder Sprüche auf Kosten von Politikern. Als sie vor ein paar Jahren beim Spazierengehen ein Helikoptergeräusch vernahm, meinte die Britin trocken: «Hört sich nach Präsident Trump an.»
Während eines diplomatischen Empfangs im Buckingham Palace wurde die einstige englische Premierministerin Margaret Thatcher (1925-2013) ohnmächtig und musste sich zum zweiten Mal in Folge hinsetzen. Elizabeth sagte zu einem Gast in der Nähe: «Oh, schau! Sie ist wieder umgekippt.»
Die Queen teilte aber nicht nur aus, sie musste auch selber ab und zu einstecken. Als die Monarchin während eines Neuseeland-Besuches mit Eiern beworfen wurde, machte sie gekonnt gute Miene zum bösen Spiel und sagte unverblümt: «Ich persönlich bevorzuge meine Neuseeland-Eier zum Frühstück.»
Oft nahm sie sich selber auf die Schippe. Die Ehefrau des James-Bond-Darstellers Roger Moore (89) fragte die Königin einmal, warum sie ihre Handtasche im Buckingham Palace mit sich herumtrage. Ihre Hoheit antwortete keck: «Dieses Haus ist sehr gross, wissen Sie».
Ihr allgemeiner Witz scheint aus einem bescheidenen Charakterzug entstanden zu sein. Denn die Königin sagte einst: «Wir sollten uns nicht zu ernst nehmen. Keiner von uns hat das Monopol auf die Weisheit.»
Die Weisheiten der Queen waren nicht nur charmant witzig, sondern auch liebevoll tiefgründig. So meinte sie einst: «Kummer ist der Preis, den wir für die Liebe zahlen.» Ein wohltuender Satz für eine traurige Zeit wie jetzt.