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Eine echt tolle Familie

Die Jordanier machen Jagd auf die Coolness-Krone

Zum ersten Mal seit langer Zeit hat Königin Rania von Jordanien wieder einmal mit ihrer ältesten Tochter Iman einen öffentlichen Termin wahrgenommen – und Begeisterung ausgelöst. Dabei zeigt ein vertiefter Blick: Die jordanische Königsfamilie ist nicht erst seit gestern so cool!

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Prinzessin Salma, Prinz Haschem, Prinz Hussein, König Abdullah, Königin Rania

Grosser Stolz: Zu ihrem Schulabschluss gab es für Prinzessin Salma einen dicken Schmatzer von Papa König Abdullah. Prinz Haschem, Königin Rania und Kronprinz Hussein durften bei der Feier nicht fehlen.

Dukas

Die Kates und Meghans, die Máximas und Mette-Marits, die Marys und Letizias und wie sie alle heissen: Die europäischen Königshäuser dürfen sich wahrlich nicht beklagen, was ihre angeheirateten royalen Familienmitglieder betrifft. 

Und weil das Gute nun eben geografisch gesehen so nah liegt, droht Königin Rania von Jordanien, 49, in unseren Breitengraden fast ein bisschen in Vergessenheit zu geraten. Gut, macht die Frau von König Abdullah II., 58, alles in ihrer Macht Stehende, um das zu verhindern – und das richtig überzeugend! 

Rania unterwegs mit Iman

Am Dienstag war Rania wieder einmal mit ihrer ältesten Tochter Prinzessin Iman, 23, unterwegs. Dieser Umstand hat echten Seltenheitswert: Iman nimmt nur an sehr wenigen Auftritten teil, da sie eigentlich an der Georgetown-Universität in Washington D.C. studiert – dort, wo auch ihr älterer Bruder Kronprinz Hussein, 26, seinen Abschluss in Internationaler Geschichte gemacht hat.

Für den Besuch eines Bed & Breakfasts im jordanischen Gadara machte Iman aber eine Ausnahme. Sehr zur Freude ihrer Mama, die auf Instagram begeistert schrieb: «Habe es sehr genossen, Zeit mit Iman und den wunderbaren Menschen des Bed & Breakfast Al Ward zu verbringen!» 

Bei ihrem Besuch stellten die beiden Frauen unter Beweis, wie bodenständig und unkompliziert sie sind: Sie packten in der Küche mit an, liessen sich einen Crashkurs im Sticken geben und versuchten sich gar im Steinmetzen. Royale Berührungsängste? Kennen sie nicht.

Starke Menschen braucht das Land!

Genau so, wie sie sich bei ihrem neuesten Besuch zeigten, machten die Jordanier auch bereits zuvor von sich reden: Die Familie um Abdullah, Rania, Iman, Hussein, Prinzessin Salma, 19, und dem Nesthäkchen Prinz Haschem, 15, ist äusserst engagiert und geniesst den Ruf, sehr aufgeschlossen zu sein.

Und sehr intellektuell: Alle Familienmitglieder – bis auf Prinz Haschem, der noch zu jung ist – verfügen über einen akademischen Abschluss. So hat Abdullah Internationale Politik studiert, seine Frau Rania Betriebswirtschaft, die beiden ältesten Kinder waren respektive sind an der Uni in Washington eingeschrieben und Prinzessin Salma ist seit November 2018 Absolventin der englischen Militärakademie Sandhurst. Mittlerweile ist sie Heerespilotin in der jordanischen Armee – als erste Frau überhaupt!  

... und starke Frauen

Dass die Frauen der jordanischen Königsfamilie weitaus mehr sind als wunderschön und sehr stylisch unterwegs, beweisen die drei Ladys in geschlossener Runde. Aufgrund ihres Status setzt sich insbesondere Königin Rania für ihre Anliegen ein: Bildung und Gleichberechtigung für alle. «Wir müssen die altbekannten Formen aufbrechen, die Frauen und Mädchen umgeben, wenn sie geboren werden. Diese schränken das weibliche Vermögen an Talent und Zukunft ein», sagte Rania beispielsweise in ihrer Rede am Global Women’s Forum in Dubai zu Beginn des Jahres. «Wir müssen Frauen erlauben, ihre Flügel zu spannen und ihre Farben zu zeigen! Wird eine Frau ermächtigt, wird dadurch eine ganze Gesellschaft ermächtigt!»

Emmanuel Macron Brigitte Macron König Abdullah II. Königin Rania

Dass eine so mutige und engagierte Frau auch in der Mode Entdeckungslust beweist, erstaunt wenig. Königin Rania (r.) stellt die französische First Lady Brigitte Macron in ihrem aufregenden Leder-Look glatt in den Schatten. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und König Abdullah II. verblassen in ihren klassischen Anzügen neben den Damen regelrecht.

Getty Images

Ihr feministisches und humanitäres Engagement wird immer wieder honoriert. So ist Rania Preisträgerin des deutschen Medienpreises, erhielt den Bambi für ihr Engagement für die Gleichberechtigung der Frau und gegen Kindesmissbrauch und gewann den FIFA Presidential Award für ihr weltweites Engagement für die Bildung von Kindern – um nur ein paar ihrer Auszeichnungen zu nennen.

Königin Rania von Jordanien

Engagiert, passioniert und versiert: Am Rednerpult gibt Rania Vollgas. Hier spricht sie 2009 für die Kampagne «Bildung für alle».

Getty Images

Doch Rania setzt sich nicht nur für weltweite Gleichberechtigung zwischen Arm und Reich und Mann und Frau ein, sondern auch für den interkulturellen Dialog. Und das auf ziemlich moderne Art und Weise: mit einem Besuch in der TV-Show von Oprah Winfrey, 66, im Jahr 2006 beispielsweise. Dort sprach sie über die oftmals fehlerhafte westliche Vorstellung des Islams und insbesondere der Frau im Islam.

Und auch die sozialen Medien nutzt sie für ihr Anliegen: Auf ihrem eigenen Youtube-Kanal startete sie 2008 ein Experiment und bat ihre Follower darum, Fragen zum Islam und zur Arabischen Welt zu stellen. Auf diese ging sie in zahlreichen Videos ein, um mit Vorurteilen aufzuräumen und eigene Erfahrungen einzubringen. Diese fortschrittliche Idee brachte ihr 2008 den ersten YouTube Visionary Award überhaupt ein. 2011 wurde sie vom Magazin «Forbes» zudem unter die 100 einflussreichsten Frauen der Welt gewählt.

Die Familie ist das Beste

Trotz all ihren Verpflichtungen und Aufgaben steht bei Rania die Familie an erster Stelle. Wie gross die Liebe zu ihrem Mann und ihren Kindern ist, zeigt sie immer wieder mit privaten Einblicken auf ihrem Instagram-Profil. Erst im Juni haben Abdullah II. und Rania ihren 27. Hochzeitstag gefeiert. Dazu schrieb die Königin herzerwärmende Zeilen. «Wie könnte man sich bei diesem Lächeln nicht seit 27 Jahren immer und immer wieder verlieben? Ich bin so dankbar und glücklich, dich an meiner Seite zu haben!»

Ehrlich, authentisch – und überaus herzlich. So zeigt sich Rania mit ihrer Familie auch auf dem sozialen Netzwerk. Und das kommt an: Ihr folgen mehr als sechs Millionen Menschen, was sie neben der jordanischen auch beinahe zur Instagram-Königin macht. Wer waren jetzt noch mal Máxima und Letizia?

Von Ramona Hirt am 9. Juli 2020 - 12:35 Uhr