«Das Schwiegermonster». «Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich». «Meine Braut, ihr Vater und ich». Nein, in klassischen Hollywood-Komödien kommen die Mutter und der Vater der Ehefrau oder des Ehemanns meist nicht ganz so gut weg. Ein Hinweis darauf, dass das bei der Heirat dazugewonnene Mami oder der Papi meist eben doch ein Schwiegerschreck ist?
Nicht so ganz – zumindest nicht in jedem Fall. Klar widerlegt wird die These etwa von Queen Elizabeth II., 95. Die hat in ihren Reihen gleich vier Schwiegerkinder – und zumindest zwei davon haben öffentlich bereits davon geschwärmt, wie cool Elizabeth sich als Schwiegermutter macht.
So etwa liess Herzogin Sarah, 61, kein einziges schlechtes Haar an ihrer Schwiegermutter, als sie kürzlich im Podcast «Tea with Twiggy» auf sie angesprochen wurde. Sie schwärmte von ihr in den höchsten Tönen, bezeichnete Queen Elizabeth als eine «flexible, verzeihende und grosszügige» Monarchin. Obwohl Sarah seit über zwanzig Jahren nicht mehr mit Elizabeth' Sohn Prinz Andrew, 61, verheiratet ist, steht sie der Familie ihres Mannes immer noch sehr nahe. Ihrer Schwiegermutter begegnet sie mit dem höchsten Respekt. «Ich glaube absolut, dass es keine grössere Mentorin gibt», sagte sie.
Doch Fergie ging gleich noch einen Schritt weiter. Im Vergleich zum Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter Susan Barrantes, †61, die bereits vor über 20 Jahren verstorben ist, ist die Beziehung zur Queen gar noch inniger. «Ich denke, meine Schwiegermutter war für mich ehrlich gesagt mehr eine Mutter als meine Mutter.» Seit sie im Alter von 26 Jahren die Frau an Andrews Seite war, hat sie eine Vertrauensperson in der Queen gefunden. «Von der Zeit als junges Mädchen bis heute war die Beständigkeit Ihrer Majestät eine grosse Ehre für mich», schwärmte sie. «Das rührt mich zu Tränen.»
Doch Fergie ist nicht die Einzige, die das Dasein ihrer Schwiegermutter sehr schätzt. Auch das Verhältnis von Prinz Edwards Ehefrau Gräfin Sophie von Wessex, 56, zur Queen ist blendend, wie gemeinsame Auftritte und Aussagen immer wieder zeigen.
So etwa hat Sophie die Queen bei einer Rede 2019 ganz innig mit «Mama» angesprochen. Nicht zuletzt deshalb geriet die Gräfin definitiv auf den Radar der royalen Beziehungsexperten, die schon lange munkelten, dass sich Sophie zu einer absoluten Favoritin der Queen gemausert haben soll. Dass diese ihren Aufgaben so diszipliniert und authentisch nachgeht und nicht nach Aufmerksamkeit lechzt, soll sie zum nicht mehr ganz so heimlichen Liebling von Elizabeth machen.
Die beiden Royals sollen eine fast schon freundschaftliche Beziehung zueinander pflegen. Wie der «Stern» berichtet, sollen die beiden Frauen fast täglich miteinander sprechen und als Film-Fans regelmässige Fernsehnachmittage einlegen. Mittlerweile soll Sophie wie eine Tochter für die Queen sein.
Ihre Bindung wurde durch den Schicksalsschlag von Prinz Philips Tod im Frühling dieses Jahres sogar noch gestärkt, wie Royal-Experte Duncan Larcombe gegenüber «The Sun» berichtet. «Sophie von Wessex hat sich als Fels in der Brandung erwiesen, seit sich die Monarchin an das Leben ohne Prinz Philip gewöhnt.» Sophie soll nach dem Tod von Philip alle paar Tage die 16 Kilometer von ihrem Zuhause in Bagshot Park nach Windsor Castle auf sich genommen haben, um mit sicherem Corona-Abstand Zeit mit der Queen zu verbringen. «Und an Tagen, an denen sie nicht live vor Ort sein kann, hat sie sich zur Aufgabe gemacht, ihre Schwiegermutter mindestens einmal täglich anzurufen.»
Mit ihrem aufopfernden Dasein hat sich Sophie einen hohen Stand bei der Queen erarbeitet. Und das ist am Hof ein offenes Geheimnis, wie ein Mitarbeiter der Zeitung erzählte. «Wenn man sich fragt, wer das Lieblingskind Ihrer Majestät ist: Es ist keines von ihnen, es ist ihre Schwiegertochter.»
Nicht bekannt hingegen ist, wie die Queen mit ihrem einzigen Schwiegersohn Timothy Laurence, 66, dem Ehemann von Prinzessin Anne, auskommt. Auch über den Beziehungsstatus zu Schwiegertochter Herzogin Camilla, 74, ist wenig bekannt. Allerdings lassen Gerüchte darauf schliessen, dass er eher kompliziert ist.
Wie die «BBC» weiss, soll die Queen Camilla lange als Persona non grata betrachtet haben. Sie schliesslich war es, für die Elizabeth' Sohn Prinz Charles, 72, einen Ehebruch in der Partnerschaft mit Lady Diana, †36, beging. Mit Camilla pflegte Charles seit langer Zeit eine On-Off-Beziehung, heiratete dann aber Diana, mit der er zwei Söhne bekam. Camilla war damit aber noch nicht aus dem Spiel – und das wusste auch Diana. «Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng», sagte sie nach der Trennung im legendären «BBC»-Interview.
Entsprechend viele Spekulationen gab es, als die Queen bei der Hochzeit von Camilla und Charles 2005 nicht an der Zeremonie teilnahm. Sie dementierte nichts, sondern betonte lediglich, dass sie als Kopf der Church of England nicht an der Hochzeit teilnehmen würde, weil die Ehe von zwei Geschiedenen «gegen den inneren Kompass der Position» als Oberhaupt sei.
Mittlerweile aber verstehen sich die Queen und Camilla so gut, dass sie bei gemeinsamen Auftritten relativ gelöst wirken. Hilfreich hierfür dürften auch gemeinsame Interessen sein: Da sie sich beide für Pferde interessieren, wurden sie bei Pferderennen bereits strahlend nebeneinander auf der Tribüne oder in der Kutsche gesichtet. Und auch dem Tanzen sind sie beide verfallen. So dürfte es für Camilla ein echter Schwiegermutter-Ritterschlag gewesen sein, als die Queen sie vergangenen Sommer zur Vize-Schirmherrin der Royal Academy of Dance ernannt hatte. Die Queen hatte den entsprechenden Posten zuvor seit 1953 innegehabt.