Ein Bild auf Twitter macht in Grossbritannien gerade Schlagzeilen: Es zeigt einen Angestellten des Buckingham Palace, der einem Queen's Guard, quasi Bewacher der königlichen Residenz, Wasser reicht – eigentlich nur logisch bei Temperaturen, die in England – nicht gerade für seine Hitzewellen bekannt – bis zu 40 Grad erreichen sollen. In London und weltweit mehren sich nun die Stimmen, die die starre Tradition anzweifeln. Sie besagt, dass die Wächter ihre Uniform, bestehend aus einem schweren, roten Hosenanzug und dem berühmten Fellhut, stets tragen sollen. Dabei besagt die Regel ebenfalls, dass sie sich minutenlang kein Bisschen bewegen dürfen.
Heute Montag erreichten die Temperaturen in der britischen Hauptstadt bereits 35 Grad – Tendenz steigend. Ebenso steigend: Die Sorgen um die Gesundheit der Wächter. Die nach strengen Vorschriften ausgebildeten Männer arbeiten in zweistündigen Schichten und müssen bis zu zehn Minuten komplett still stehen, bevor sie sich zur Patrouille aufmachen, wie «MyLondon» berichtet. Dass diese Regeln trotz der Mords-Hitze aufrecht erhalten werden müssen, finden viele Aussenstehende «verrückt». Eine Person kommentierte auf Twitter beispielsweise: «Es ist Zeit, die Uniform zu wechseln – wie sie das in Spanien getan haben. Dort haben die Wachen ein weisses Hemd und blaue oder schwarze Hosen an.»
Noch skurriler wird es, wenn man die Regel des «In Ohnmacht fallen in Aufmerksamkeit» genauer studiert – es kommt nämlich nicht selten vor, dass Wachen kollabieren. Ihnen wird beigebracht, wie sie richtig umzufallen haben, falls es zu heiss werden sollte. Heisst: In korrekter Statur, ohne die Hände zum Aufstützen zu verwenden. 2011 erzählte ein Major der «Times», dass so ein Sturz meist eine gebrochene Nase oder ausgeschlagene Zähne nach sich trage. Vielleicht hat die Königsfamilie diesen Sommer Mitleid mit seinen Wächtern.