Die reichsten Monarchien Europas

Sie leben in prächtigen Schlössern, besitzen paradiesische Grundstücke auf der ganzen Welt – und sie tragen Schmuck zur Schau, der Millionen wert ist. Um Geld müssen sich Europas Monarchen und Herrscher keine Sorgen machen. Eher ums Ansehen untereinander – und um die damit verbundenen Fragen: Wo wurde das meiste Vermögen angehäuft? Wer hortet die grössten Schätze?

Spaniens König Felipe (56) legte als einziger Royal in jüngster Zeit sein Vermögen offen und benannte 2022 das Guthaben auf seinen Sparbüchern auf Euro und Cent genau. Für Erstaunen dürfte sorgen, dass Europas reichster Adliger ausgerechnet aus einem der kleinsten Länder der Welt kommt: Fürst Hans-Adam II. (79) von und zu Liechtenstein.

Während die niederländischen Royals gut dastehen und Monacos Fürst Albert tiefe Taschen hat, ist König Charles III. (76) trotz Kronjuwelen und Schlössern nicht der Reichste. Und: Einer der Herrscher dementiert sein von «Forbes» geschätztes Vermögen sogar offiziell als «pure Fantasie».

1. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein

Vermögen: 10,5 Milliarden

Der sechstkleinste Staat der Erde wacht über Europas grössten Schatz. Wichtigster Vermögenswert ist die LGT Group. Niederlassungen des Geldhauses sind weltweit an über 30 Prachtmeilen zu finden – ob in der noblen Münchner Maximilianstrasse neben Luxusbrands wie Dolce & Gabbana, Chopard und Versace oder an Hamburgs feiner Binnenalster mit Rolex als Nachbarn. Über eine Stiftung ist Fürst Hans-Adam II. (79) einziger Begünstigter des Geldhauses, das laut dem Finanzmedienkonzern Bloomberg mehr als 300 Milliarden Franken Vermögen des internationalen Geldadels managt. Dem Fürsten persönlich zugerechnet werden davon rund 10,5 Milliarden, womit er als Europas reichster Royal gilt.

2. Grossherzog Henri von Luxemburg

Vermögen: ca. 4 Milliarden

Gehts ums Vermögen, tut der Hof Zahlen gern als «Hirngespinst» ab. Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» nannte Luxemburgs Grossherzog Henri (69) einst den «meistunterschätzten Monarchen der Welt» und taxierte sein Privatvermögen auf rund 4,6 Milliarden Franken. Die französische Zeitung «Business Insider France» kam zwar auf nur 4 Milliarden, was vom damaligen Hofmarschall Lucien Weiler aber immer noch als «pure Fantasie» abgetan wurde. Fakt ist: Der Familie gehören unter anderem mehrere Schlösser, darunter jene in Fischbach (Lux) und Cabasson (Fr, Sommerresidenz des Grossherzogs) sowie 850 Hektaren des Grünewalds, dem grössten zusammenhängenden Wald in Luxemburg. Die Silberkammer der Luxemburger Dynastie beherbergt zudem die schönsten und historisch bedeutendsten Schätze an Tafelsilber sowie Goldschmiedearbeiten.

3. König Charles III. von Grossbritannien

Vermögen: 2 Milliarden

Einen jährlichen Zustupf von 143 Millionen Franken vom Staat gibts für Unterhalt und Repräsentationspflichten. Das Privatvermögen des Royals gilt als streng gehütetes Geheimnis. Laut «Guardian» sitzt Charles III. (76) auf einem Schatz von umgerechnet 2 Milliarden Franken. Zu den Vermögenswerten zählen 18 000 Hektaren Land rund um Lancashire und Yorkshire, Grundstücke im Zentrum Londons, edle Renn- und Zuchtpferde, kostbare Bilder von Chagall, Dalí oder Monet – und die weltweit wohl wertvollste Briefmarkensammlung. Allein Schloss Sandringham soll 283 Millionen Franken wert sein, das schottische Schloss Balmoral 238 Millionen.

4. Fürst Albert II. von Monaco

Vermögen: 830 Millionen

Ländereien und Immobilien in Monaco und Frankreich, dazu eine private Autosammlung mit rund 75 exquisiten Fahrzeugmodellen wie einem Ford V8 48 Station Wagon von 1936, einem Ferrari 250 GT Cabrio, einem Maserati Mistral 4000 Coupé oder einem Rolls-Royce Silver Cloud von 1956. Monegassen-Fürst Albert II. (66) blickt auf ein geschätztes Vermögen von 830 Millionen Franken. Ein langjähriger Vermögensverwalter des Regenten plauderte, nachdem er vom Fürsten entlassen worden war, gegenüber französischen Medien Interna aus. So verriet er, dass Ehefrau Charlène (46) jährlich 1,4 Millionen Franken Taschengeld vom Fürsten erhalte, sie ihr Budget trotzdem in einem Jahr um 700 000 Franken überzogen habe.

5. Beatrix, ehemalige Königin der Niederlande

Vermögen: 250 Millionen

Nachdem einst ein Protestbrief bei «Forbes» landete, korrigierte das renommierte US-Wirtschaftsmagazin 2003 seine Reichsten-Liste in Bezug auf das Vermögen der Oranier massiv nach unten. Bis dahin war Beatrix’ Vermögen jeweils auf knapp 2 Milliarden Franken geschätzt worden. Doch der damals bereits 92-jährige Vater der Königin, Prinz Bernhard, hatte sich handschriftlich über die Höhe dieser Summe beschwert und den «Forbes»-Machern dabei versichert, dass seine Tochter «lediglich» gerade mal 212 Millionen Franken auf dem Konto hätte. Ein Grossteil des Vermögens der heute 86-jährigen niederländischen Ex-Monarchin sprudelt durch Shell plc in die königliche Schatulle, denn die Royals sind einer der Hauptaktionäre bei einem der weltweit grössten Mineralöl- und Erdgasunternehmen. Zudem besitzt Beatrix, die 2013 nach 33 Jahren auf dem Thron zugunsten ihres ältesten Sohnes Willem-Alexander (57) abdankte, zahlreiche Immobilien und tätigt Investments in den verschiedensten Bereichen und Branchen.

6. König Carl XVI. Gustaf von Schweden

Vermögen: 70 Millionen

Er mags rasant und trägt Altes ewig: Schweden-König Carl Gustaf (78) besitzt eine der umfangreichsten Autosammlungen Schwedens mit mehreren Porsches, Ferraris oder BMWs. Der Monarch nimmt selbst einmal im Jahr an einer Oldtimer-Rallye teil. Sein erstes Auto war ein Volvo Amazon, heute fährt er privat gern mit seinem Ferrari 456 GT. So grosszügig er sich neue Autos zulegt, so geizig zeigt er sich beim Kleiderkauf. Seit Jahrzehnten trägt er dieselbe Grösse, schlüpft in dieselben Anzüge und Uniformen. Und in einer Lederjacke von 1962, aus seiner Schulzeit, stapft er bis heute am liebsten über seinen Landsitz in Stenhammer. Zudem stöbert er gern auf Flohmärkten nach alten Schätzen. Neben dem Stockholmer Schloss mit 800 (!) Räumen gehören ihm auch noch Schloss Drottningholm auf der Insel Lovön sowie die Sommerresidenz Schloss Solliden auf Öland samt dazugehörigen Ländereien.

7. Margrethe II., ehemalige Königin von Dänemark

Vermögen: 40 Millionen

Sechs Residenzen nennt sie ihr Eigen. Dazu zählen die Schlösser Rosenborg, Marselisborg, Fredensborg und Amalienborg, das königliche Weingut Château de Cayx in Frankreich sowie ein Jagdschloss in Jütland. Als Studentin lebte sie allerdings in einem kleinen Zimmer eines Pariser Wohnhauses. Dass Bescheidenheit eine Tugend ist, lebte ihre Mutter Ingrid vor: Sie bestand darauf, dass die Tochter mit dem Staubtuch umzugehen lernte, Möbel polierte, einen Staubsauger zu handhaben wusste – und auch schmutziges Geschirr selbst abwusch. Damit Margrethe mit Geld umzugehen lernte, schickte die Mutter die heute 84-Jährige zudem regelmässig auf den Markt in Kopenhagen, um dort für den täglichen Bedarf einzukaufen.

8. König Harald V. von Norwegen

Vermögen: 30 Millionen

Von Pomp und Prunk hält er persönlich nicht viel, obwohl den Königspalast in Oslo wertvolle Kunst und üppige Möbel schmücken. Mit 173 Räumen gehört er zu den eher kleineren Residenzen der europäischen Königshäuser. Harald (87) besitzt eine Sammlung seltener Fahrzeuge, darunter die Mini-Version eines Cadillac Roadsters, ein Minerva-Modell von 1913, ein schwarzer Buick und ein Lincoln Continental von 1966. Zudem ist er stolzer Wiederbesitzer seines ersten Motorrads, einer Husqvarna 30 Sport, die jahrelang verschollen war. Mitarbeiter des Hofes trieben die Maschine wieder auf und schenkten sie dem Monarchen zu dessen 86. Geburtstag. Als Luxus gönnt sich der König ausgedehnte Fernreisen, beispielsweise zum Amazonas, auf die Osterinseln, in die Antarktis oder auf die malaysischen Langkawi-Inseln – und eine kleine Hütte auf Tjøme bei Tønsberg.

9. König Philippe von Belgien

Vermögen: 11 Millionen

Er gilt als «ärmster» König: 2019 schätzte die US-Finanzwebsite Business Insider das private Vermögen von Philippe (64) auf knapp 12 Millionen Franken. Sein Vater, Ex-König Albert II. von Belgien, hatte das Vermögen der Royals 2001 erstmals öffentlich gemacht und mit 11,7 Millionen Franken beziffert. Unter dem privaten Wohnsitz Philippes, Schloss Laeken im Norden Brüssels, befindet sich sogar ein eigener Tiefbahnhof. Der königliche Garten von Laeken umfasst 186 Hektaren (was etwa 250 Fussballfeldern entspricht) und ist damit nur etwas kleiner als Monaco. Grösster Luxus des sonst als bescheiden geltenden Monarchen ist ein Mercedes-Maybach S 600 Guard: 4,3 Tonnen schwer, 290 km/h schnell, mit Minibar, W-LAN-Empfang, TV und Reifen, die sogar noch rollen können, wenn sie von Kugeln durchlöchert wurden.

10. König Felipe VI. von Spanien

Vermögen: 2,4 Millionen

Er pfeift aufs Millionenerbe seines Vaters: Nach Geldwäsche- und Korruptionsvorwürfen gegen Ex-König Juan Carlos legte Felipe VI. (56) als neuer Monarch 2022 erstmals sein privates Vermögen offen: 2,4 Millionen Franken. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Geld auf Sparkonten sowie um Kunstwerke, Antiquitäten und Schmuck. Felipe kündigte nach der Abdankung seines Vaters zudem an, auf dessen Erbe verzichten zu wollen. Juan Carlos soll allein 2008 rund 85,5 Millionen Franken von Saudi-Arabien erhalten haben. Nicht zum persönlichen Vermögen des amtierenden Königs zählen hingegen die acht Königspaläste, fünf königlichen Grafschaftsresidenzen und zehn Klöster. Neben seinem allerersten Auto, einem Seat Ibiza SXi aus dem Jahr 1986, besitzt der Monarch einen Mercedes-Maybach S 600 Guard als Dienstwagen. Der begeisterte Wassersportler gönnt sich zudem eine kleine Segeljacht: die «Aifos 500» ist 15 Meter lang und wurde in Neuseeland gebaut.