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  4. Die Royals beziehen Stellung im Ukraine-Krieg – warum sie sich plötzlich politisch äussern
Krieg in der Ukraine

Jetzt positionieren sich auch die Royals öffentlich

Der Krieg in der Ukraine tobt weiter und erschüttert die Welt. Auch Promis äussern sich immer häufiger zu der Situation in Ost-Europa und jetzt positionieren sich sogar die Royals im Konflikt – eine Seltenheit, denn normalerweise halten diese sich bei politischen Angelegenheiten zurück.

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Queen Elizabeth II. und Justin Trudeau

Die Queen setzt mit dem gelb-blauen Blumenstrauss ein subtiles Zeichen der Solidarität für die Ukraine, ohne sich offiziell zu positionieren – so bewahrt sie ihre Neutralität.

Getty Images

Derzeit schaut alle Welt nach Ost-Europa, genauer gesagt in die Ukraine. Dort marschierten am 24. Februar russische Truppen ein und erklärten dem Land den Krieg. Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer mussten ihre Heimat verlassen, vor dem Krieg fliehen, verloren ihr Zuhause und traurigerweise in vielen Fällen auch Freunde und Familienangehörige. Inzwischen haben sämtliche Staatsoberhäupter und Promis Stellung bezogen und sich öffentlich mit der Ukraine und Präsident Wolodomir Selensky solidarisiert. 

Ungewöhnlich für diese Welle der Sympathie für das Land ist jetzt allerdings, dass sich auch immer mehr Royals zu der Situation in der Ukraine äussern und sich klar gegen Russland stellen. Selbst Queen Elizabeth II (95) hat subtile Zeichen der Solidarisierung gesetzt – offiziell ist sie zur politischen Neutralität verpflichtet. Aber wer genau hinschaut, erkennt, dass sie bei einem Staatsbesuch des kanadischen Premierministers Justin Trudeau (50) eine Vase mit gelben und blauen Blumen im Hintergrund stehen hat. Somit kann die Queen Farbe bekennen, ohne sich offiziell positionieren zu müssen – und wenn sich jemand beschwert, dem kann man das Blumenarrangement als reinen Zufall verkaufen.

Die Queen ist aber nicht die einzige Royal, die sich derzeit politisch mit der Ukraine solidarisiert. Ihr Enkel Prinz William (39) und dessen Ehefrau, Herzogin Kate (40) äusserten kürzlich ihre Solidarität mit dem osteuropäischen Land, woraufhin Präsident Selenskyj sich bei dem Paar öffentlich bedankte. Nachdem William und Kate sich auf Twitter öffentlich auf die Seite der Ukraine und dessen Staatsoberhaupt stellten, besuchten sie kurz darauf das Ukranian Cultural Centre in London, bei dessen Besuch beide einen Pin mit der ukranischen Flagge trugen und somit erneut Farbe bekannten. 

Bei William und Kate hört die Solidaritätsbekennung des britischen Königshauses allerdings noch lange nicht auf. Denn Herzogin Camilla (74) engagierte sich ebenfalls für die Ukraine und griff dafür tief in die eigene Tasche. Die Ehefrau von Kronprinz Charles (73) spendete für die Opfer des Krieges – und zwar aus ihrem Privatvermögen. Nachdem die Herzogin der ukrainischen katholischen Kirche in London einen Besuch abstattete, war sie in Tränen aufgelöst. Sie hörte die Schicksale von Flüchtlingen und beschloss, helfen zu wollen. Ihr Ehemann schloss sich direkt an und veranlasste ebenfalls die Überweisung von gewissen Spendenbeträgen an zwei wohltätige Organisationen.

Prinz Charles und Herzogin Camilla

Nach einem Besuch in der ukrainisch katholischen Kirche in London spendete Herzogin Camilla aus ihrem Privatvermögen an die Betroffenen des Ukraine-Krieges.

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Auch die abtrünnigen Royals des britischen Königshauses, Prinz Harry (37) und Ehefrau Meghan (40) zeigten sich an der Verleihung des NAACP-Awards solidarisch. Bei der Preisverleihung machten sie in ihrer Rede direkt zu Beginn auf die Situation in der Ukraine aufmerksam und bezogen direkt Stellung im Konflikt. Meghan trug sogar ein blaues Kleid, was als zusätzliches subtiles Zeichen der Unterstützung gesehen werden könnte.

Schwedische Royals

Nicht nur die britischen Royals positionierten sich mit ihrer Meinung im Konflikt. Auch das schwedische Königshaus stellte sich auf die Seite der Ukraine und hielt zum Gedenken an die Ukrainerinnen und Ukrainer einen Friedensgottesdienst ab. Vor allem Königin Silvia (78) und Kronprinzessin Victoria (44) zeigten sich tief betroffen über die tragische Situation und zündeten gemeinsam mit ihren Ehemännern, Prinz Daniel (48) und König Carl Gustaf (75) Kerzen für den Frieden an, wie «Adelswelt» berichtet. Zudem trugen alle Royals Anstecknadeln mit der ukrainischen und der schwedischen Flagge – die Farben teilen sich die beiden Länder sogar. Der schwedische König betonte zudem, dass er den russischen Einmarsch in die Ukraine auf das Schärfste verurteile.

Das orangene Königshaus besucht Flüchtlinge

König Willem Alexander der Niederlande (54) und seine Ehefrau, Königin Máxima (50) besuchten eine Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge in der niederländischen Gemeinde Ede. Das Königspaar tauschte sich mit den Ukrainerinnen und Ukrainern, die ihre Heimat aufgrund des Krieges verlassen mussten, aus und versicherten ihnen ihre Unterstützung und Anteilnahme.

Auch Spanien macht mit

Selbst das spanische Königshaus setzt subtile Zeichen der Solidarisierung – und zwar über die Kleidung. Königin Letizia (49) zeigte sich kürzlich mit einer Vyshyvanka, einer traditionell ukrainischen Bluse mit Stickereien. Die Vyshyvanka ist tief in der ukrainischen Kultur verwurzelt – so stark dass ihr sogar ein Tag gewidmet ist, der 19. Mai.

Königin Letizia von Spanien

Königin Letizia von Spanien trägt als Zeichen der Solidarisierung mit der Ukraine eine traditionell ukrainische Bluse, die Vyshyvanka.

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Warum sich die Royals plötzlich positionieren

In der jüngeren Vergangenheit hatte man oft das Gefühl, dass sich die Royals in Sachen Krieg nicht unbedingt politisch positionieren wollen oder dürfen. Ja, Prinz Harry hat in Afghanistan gekämpft, aber das war es dann an «Kriegsäusserung» auch schon. Auch im Syrien-Konflikt gab es keine Stellungnahmen der Königshäuser. Warum also solidarisieren sie sich jetzt plötzlich mit der Ukraine?

René Haenig, der Royal-Experte der Schweizer Illustrierten, schätzt das Verhalten der gekrönten Häupter für uns ein. Er ist der Meinung, dass verschiedene Faktoren in die Entscheidung der Royals einfliessen. Die Ukraine sei kulturell näher an den europäischen Königshäusern dran, als etwa Syrien oder Afghanistan, daher fühle es sich schon allein deshalb näher an und der Konflikt liege somit auch für die Königshäuser «direkt vor der Haustür».

«Auf der schwedischen Insel Gotland, wo die schwedischen und norwegischen Royals auch gemeinsam Ferien machen, fahren wieder Panzer auf, Soldaten patrouillieren, das heisst eine Kriegsgefahr ist spür- und sichtbar», so der Experte. 

Royals setzen auf Menschlichkeit

Zudem habe in den vergangenen Jahren eine Verjüngung in den Königshäusern statt gefunden, mit der ein frischer Wind einherging. Die jüngeren Royals setzen auf Menschlichkeit und die Nähe zum Volk, sie zeigen offen Mitgefühl und wirken nahbar. Diese Anteilnahme zeigen sie nun öffentlich, indem sie sich mit der Ukraine und vor allem der betroffenen Bevölkerung solidarisieren.

«Wer die Bilder der geflüchteten, teils traumatisierten Frauen, Kinder, Alten sieht, kann dieser Tage gar nicht anders als entsetzt zu sein, das zu zeigen und auch seine Meinung kundzutun. Zumal diesbezüglich in Europa Einigkeit herrscht und gegen das Vorgehen dieses russischen Despoten aufgestanden und demonstriert wird. Keine Mutter, kein Vater – so glaube ich – kann bei diesen Bildern, die uns täglich in den Nachrichten erreichen, ruhig bleiben und schweigen. Und auch die Royals sind Mütter, Väter, Alte und Junge», so Experte Haenig weiter

Zu guter Letzt sind sich laut René Haenig die Royals ihrer Vorbildfunktion bewusst, denn sie stehen im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Sie solidarisieren sich also auch, um den Menschen zu zeigen, was richtig und falsch ist – «Würden sie schweigen, käme das in Zeiten, wo über Sinn und Zweck der Monarchie immer wieder einmal diskutiert wird, sicher nicht sehr gut an.»

Von san am 14. März 2022 - 12:41 Uhr