«Finding Freedom» heisst das Buch, das Herzogin Meghan, 40, und Prinz Harry, 36, auch über ein Jahr nach seiner Erstveröffentlichung mächtig bibbern lassen dürfte. Denn ob sie wirklich Freiheit und nicht etwa Angst finden, ist bei den neuesten Enthüllungen dahingestellt.
Die Biografie über die abtrünnigen Royals nämlich, die bereits im vergangenen Sommer für mächtig Wirbel gesorgt hatte, erhält einen neuen Anstrich. Am 31. August erscheint die überarbeitete Version. Zwar soll es Co-Autor Omid Scobie zufolge keine neuen Kapitel geben. Die brisantesten Entwicklungen bei den Sussexes des letzten Jahres aber sollen in einem ausgebauten Nachwort Unterschlupf finden. Und da kommt seit der Erstveröffentlichung einiges zusammen: skandalöse Interviews, heftige Vorwürfe, ein neues Leben fernab des Palasts. Und dabei soll ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden – ob das in Meghans und Harrys Sinne ist? Schliesslich haben gleich fünf Punkte, deren Präsenz in der Neuauflage bereits durchgesickert ist, mächtig Zündstoff.
Ein gewichtiger Punkt auf der Liste ist der Tod von Prinz Harrys Grossvater Prinz Philip, †99, Anfang April dieses Jahres. Wo Harry sich ohne zu zögern in den Flieger setzte, um bei der Trauerfeier für seinen Grossvater bei seiner Familie zu sein, blieb Meghan in den USA.
Offiziell war die Begründung, dass Meghans Arzt ihr von einer Flugreise abgeraten hatte. Klingt plausibel, denn die Herzogin war zu jenem Zeitpunkt hochschwanger. Dennoch wurde schon kurz nach ihrer Absage gemunkelt, dass womöglich nicht nur die Gesundheit schuld sein soll an ihrer Abwesenheit, sondern die Angst vor dem Aufeinandertreffen mit der Schwiegerfamilie nach vielen Anschuldigungen vonseiten Meghan. Und die scheint nicht ganz unbegründet zu sein. Wie independent.co.uk aus einer Passage zitiert, soll die Royal Family «im Stillen froh» darüber gewesen sein, dass Meghan zuhause geblieben ist. Autsch!
Ebenfalls gibt das Buch darüber Auskunft, dass Harrys und Meghans Skandalinterview bei Oprah Winfrey noch viel aufreibender hätte werden können. Denn im TV-Gespräch sorgten die Sussexes für Aufruhr, als sie das Schlagwort Rassismus einbrachten. So erzählte Meghan im Interview, dass ein Mitglied der königlichen Familie Bedenken darüber geäussert habe, «wie dunkel» die Haut ihres Sohnes Archie sein würde, als die ehemalige Schauspielerin schwanger war.
Um welches Mitglied der Familie es sich handelte, verriet Meghan indes nicht. Doch wie nun rauskommt, hatte sie das ursprünglich vor! Wie die «Daily Mail» berichtet, ist im neuen Buch zu lesen, dass Harry und Meghan erwogen hätten, «die rassistische Person aus dem Königshaus zu benennen, die nach Archies Hautfarbe fragte». Letzten Endes haben sie sich doch dagegen entschieden, weil die Offenlegung der Identität der Person «sehr schädlich für sie» wäre. So soll Meghan den Autoren Scobie und Carolyn Durand zufolge die Nichtnennung gegenüber Oprah Winfrey begründet haben.
Ebenfalls für mächtig Wirbel sorgen dürfte Meghans und Harrys Enttäuschung über die Reaktion des britischen Hofs auf die Vorwürfe, allen voran demjenigen nach Rassismus. Wie kürzlich durchgesickert ist, findet in der Neuauflage auch das Statement von Queen Elizabeth II., 95, einen Platz – und wie unbefriedigend es für das Ex-Prinzen-Paar gewesen sein soll.
Wie Scobie bereits beim «People»-Magazin ausplauderte, glaubten der Herzog und die Herzogin von Sussex demnach nicht, dass sich die Queen um die von ihnen angesprochenen Probleme gekümmert habe. Kurz nach dem Interview liess die Queen lediglich verlauten, dass die ganze Familie «traurig» sei, «das volle Ausmass dessen zu erfahren, wie herausfordernd die Jahre für Harry und Meghan waren». Die geäusserten Vorwürfe seien «besorgniserregend». Gleichzeitig liess die Queen auch Unglauben über die Vorwürfe durchschimmern. «Während manche Erinnerungen variieren können, werden sie sehr ernst genommen und von der Familie privat angesprochen.»
Das wars. Die Queen hat sich nicht weiter zu den Vorwürfen geäussert – und hat Meghan und Harry damit gegen sich aufgebracht. Diese sind den Buchautoren zufolge der Meinung, dass seitdem «wenig Verantwortung» übernommen wurde. Ob die Queen wohl auf diese neuerlichen Vorwürfe reagieren wird?
Das Buch widmet sich ferner auch anderen Reaktionen, die das Skandalinterview in der Royal Family hervorgebracht hat. Gemäss «Mail Online» soll es demnach auch Prinz William, 39, beleuchten, der nach den Enthüllungen «wütend» gewesen sein soll. Er war der Einzige der Familie, der die Vorwürfe klar und deutlich von sich wies. «Wir sind keine rassistische Familie», sagte er. Was er hinter den Kulissen weiter gedacht hat, interessiert natürlich – wohl nicht nur die Fans, sondern auch Harry.
Denn angeblich soll Harry schon kurze Zeit nach den Vorwürfen die Versöhnung mit seiner Familie gesucht haben – oder hat er beim Interview womöglich gar nicht so recht an die Konsequenzen seiner Anschuldigungen gedacht?
Denn rund einen Monat nach Veröffentlichung des skandalträchtigen Gesprächs reiste er an die Beerdigung von Prinz Philip. Und das mit einem One-Way-Ticket! Das lässt den Schluss zu, dass er sich gleich mit seiner Familie versöhnen wollte. «Er hatte das Gefühl, dass diese Reise auch eine Gelegenheit bieten könnte, zusammenzukommen und ohne Filter von Mitarbeitern als Vermittlern, von denen einige hinter den vielen Medien-Leaks stecken, zu sprechen», zitiert «People» aus dem Buch.
Doch offensichtlich hat sein Plan nicht funktioniert: Nur wenige Stunden nach Ende der Trauerfeier jettete Harry wieder zurück nach Montecito zu seiner damals schwangeren Ehefrau. Und auch der bislang letzte Besuch in England Anfang Juli zur Enthüllung einer Statue für seine verstorbene Mutter Diana brachte nicht die Versöhnung, die er sich allem Anschein trotz allem nach wie vor wünscht.
Dass Meghan und Harry der Veröffentlichung des Buches schon jetzt skeptisch gegenüberstehen, verdeutlicht ihre Stellungnahme. Wie independent.co.uk berichtet, soll das Anwaltsteam der beiden Royals erklärt haben, dass das Paar «weder mit den Autoren an dem Buch zusammengearbeitet hat noch dafür interviewt wurde».
Dies war bereits vor der Veröffentlichung der ersten Auflage so kommuniziert worden. Im November 2020 aber berichteten britische Medien gemäss «Stern», dass Herzogin Meghan angeblich zugegeben haben soll, den Autoren des Buches private Informationen zugespielt zu haben. Gerichtsdokumente aus dem Prozess der ehemaligen Schauspielerin gegen die «Mail on Sunday» sollen die entsprechenden Informationen hervorgebracht haben.