«Was und wie wir essen ist von höchsten Relevanz für uns Menschen», sagte King Charles III. (74) 2021 in einem Interview mit der BBC und gab damals auch an, dass er regelmässig auf tierische Produkte verzichtet. «Seit Jahren esse ich zwei Mal pro Woche kein Fleisch oder Fisch, ein Mal in der Woche kommen ausserdem keine Milchprodukte auf den Tisch», verrät der König. Sein Menüplan zielt weniger auf sein persönliches Wohlbefinden, sondern auf sein Engagement für die Erde ab: «Würden wir alle weniger Fleisch, Fisch oder Milchprodukte zu uns nehmen, nähme das viel Druck von der Umwelt», so der König.
Wir lernen: Charles III. ernährt sich regelmässig vegetarisch und mindestens ein mal pro Woche muss es sogar ein veganes Gericht sein. Aus diesem Grund sucht er aktuell eine vegane Köchin oder einen Koch, der den Hauptkoch mit seinen Fähigkeiten in der Gemüseküche unterstützen kann. Die Wunschkandidatin oder -Kandidat sieht laut dem Palast so aus: «Sie haben nicht nur beeindruckende Fähigkeiten mit dem Messer, sondern auch beim Wissen, wenn es um pflanzliche Ernährung geht.»
Die Anforderungen an die Kochkanditaten sind ziemlich hoch. «Sie stellen sicher, dass alle Mahlzeiten auf allerhöchsten Niveau daherkommen – sei es das Mitarbeiteressen oder ein Staatsbankett», ist im Jobinserat zu lesen. Als Souschef von King Charles muss man ausserdem bereit sein, in sechs verschiedenen Palästen zu kochen und das Team zu motivieren. Ausserdem muss man den Überblick über die Vorräte behalten und proaktiv neue Gerichte entwickeln und umsetzen. Dabei kann man aber «auf die allerbesten Zutaten» zurückgreifen, wie im Inserat zu lesen ist. Der Job sei «wirklich mit nichts zu vergleichen», schwärmt die Personalabteilung – «der Umfang und die Abwechslung dieser Tätigkeit ist absolut einzigartig!»
Wie viel man in der Küche von King Charles verdient, wird nicht konkret genannt. Es heisst lediglich, dass der Lohn «leistungsabhängig» sei. Doch sicher sind grosszügige 33 Tage Ferien, inklusive Feiertage und wer möchte, bekommt auch eine Single-Wohnung gestellt. Das Essen während der Arbeitszeit ist bei Vertragsabschluss ebenfalls inbegriffen. Es ist anzunehmen, dass bereits einige Bewerbungen in den Palastbriefkasten geflattert sind. Doch sollten bis jetzt keine passenden Kandidatinnen und Kandidaten dabei sein, wir haben da ein paar Vorschläge.
Diese Schweizer Köchinnen und Köche würden wir King Charles empfehlen
Zizi Hattab
Sie ist zwar gelernte Software-Igenieurin, doch dann hängte sie ihren Job an den Nagel und lernte das Kochhandwerk bei Andreas Caminada auf seinem Schloss Schauenstein. Danach ging es für Zizi Hattab steil bergauf: Sie heuerte beim New Yorker Top-Restaurant Cosme an und wurde Souschef, danach eröffnete sie in Zürich das Restaurant Kle, wo sie von Anfang an grosse Erfolge feierte. Auch der Grund für ihre vegane Küche dürfte Charles gefallen: «Es gibt drei Gründe, vegan zu leben: die Tiere, die Umwelt oder die Gesundheit. Bei mir ist es eine Mischung aus allen dreien», sagte sie im Interview mit der Schweizer Illustrierten.
Daniel Humm
Eleven Madison Park, das Restaurant des Schweizer Spitzenkochs Daniel Humm, ist seit 2011 mit drei «Michelin»-Sternen ausgezeichnet. 2022 kündigte er an, dass er fortan komplett auf tierische Produkte verzichten werde und behielt die höchste Auszeichnung der französischen Gastrokritiker. Das ist eine kleine Sensation, denn noch nie in der Geschichte des «Guide Michelin» wurde ein rein veganes Restaurant mit drei Sternen geadelt.
Die Einstellung von Daniel Humm im Bezug auf den Umweltschutz deckt sich ziemlich genau mit der des Königs von England. Auf die Frage, warum der Schweizer in seinen Menükreationen auf alles Tierische verzichtet, antwortete er «Gault Millau»: «Wir müssen unbedingt unser Essverhalten verändern, wenn wir dem Klimawandel begegnen wollen.»
Tobias Hoesli
Im Zürcher Restaurant Marktküche kommt kein Fleisch und kein Fisch auf den Tisch, vegan ist das Lokal von Küchenchef Tobias Hoesli aber nicht. Trotzdem könnte er die Anforderungen an den Küchenjob im Buckingham Palast bestens erfüllen, denn auf Überseewaren verzichtet er komplett und verarbeitet fast zu hundert Prozent lokale Produkte. «Den Grünen Daumen tragen wir nicht nur vor uns her», sagte Hoesli zum «Guide Michelin».
Andreas Caminada
Das Oz ist das dritten Restaurant von Andreas Caminada in Fürstenau. In seinem neusten Projekt verzichtet er völlig auf Fisch, Fleisch und Krustentiere und bedient sich an den 700 verschiedenen Gemüse-, Früchte und Kräutersorten, die im hauseigenen Permakulturgarten wachsen. Caminada sieht in der vegetarischen Ernährung mehr als einen Trend, wie er auf der Webseite des Restaurants schreibt: «Wir sind überzeugt, dass Gemüse in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen wird, und möchten schon jetzt ein Kapitel der kulinarischen Zukunft schreiben.» King Charles würde diese Aussage ziemlich sicher unterschreiben.