Zum Jahreswechsel wartet Dänemarks Königin Margrethe II. (83) mit einer überraschenden Meldung auf. In ihrer traditionellen Neujahrsansprache gab die seit dem Tod von Queen Elizabeth II. dienstälteste Monarchin bekannt, im Januar abdanken und in Rente gehen zu wollen.«In zwei Wochen bin ich seit 52 Jahren Königin von Dänemark. Eine solche Zeitspanne hinterlässt bei jedem ihre Spuren – auch bei mir. Die Zeit fordert ihren Tribut, und die Zahl der Wehwehchen nimmt zu. Man kann nicht mehr so viel unternehmen, wie man es früher geschafft hat», erklärte sie.
Im Februar vergangenen Jahres musste sich Margrethe einer umfangreiche Rückenoperation unterziehen. Diese verlief zwar nach Plan und war erfolgreich, dennoch war der Eingriff auch Anlass dafür, dass sich die Monarchin Gedanken über ihre Nachfolge machte. «Die Operation gab unweigerlich Anlass, über die Zukunft nachzudenken – ob jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, die Verantwortung an die nächste Generation weiterzugeben», so die Königin in der Ansprache.
Neue Titel für Frederik, Mary und Christian
Und diese steht auch schon bereit. Der älteste Sohn von Margrethe, Kronprinz Frederik (55), wird am 14. Januar das Zepter übernehmen. Mit ihm besteigt auch seine Ehefrau, Kronprinzessin Mary (51), den Thron. Ab dem Zeitpunkt bekommen die beiden auch neue Titel. Frederik darf sich neu offiziell H.M. König Frederik der Zehnte und Mary, die gebürtige Australierin ist, H.M. Königin Mary nennen.
Und auch ihr Sohn, Prinz Christian (18), darf als Erstgeborener neuer Thronfogler wird, bekommt eine andere Andrede. Christian wird fortan den Titel Seine Königliche Hoheit Kronprinz Christian tragen.
«Sie werden ein fantastisches Königspaar abgeben»
Mit dem neuen Königspaar kommt auch ein frischer Wind ins Schloss Amalienborg. Das dürfte auch für viele Däninnen und Dänen eine grosser Veränderung sein, schliesslich kennen viele nach einem halben Jahrhundert auf dem Thron niemand anderen als Königin Margrethe. Geht es nach dem dänischen Aussenminister Lars Løkke Rasmussens (59) darf sich das Volk aber auf den neuen König freuen.
Rasmussen war zu Gast am traditionellen Neujahrsbankett, das Margrethe am Abend des 1. Januar zum letzten Mal ausrichtete. Und liess dabei offen seine Meinung über den zukünftigen Monarchen kund. «Er hat ein gutes Verhältnis zu den Dänen. Das ist mein klarer Eindruck von ihm, nachdem ich ihn seit vielen Jahren kenne», schreibt «Gala» und zitiert dabei die dänischen Zeitung «Se og Hør». «Er ist mit der Aufgabe gewachsen. Sie werden ein fantastisches Königspaar abgeben. Und er hat ein gutes Gefühl für die Dänen, genau wie seine Mutter», so der Politiker.
Der Minister glaubt aber auch, dass sich unter Frederik auch einiges anders wird. «Ich habe mir Königin Margrethe immer wie einen Seismographen vorgestellt. Wie ein Instrument, das Erschütterungen auffangen kann, und ich glaube, der Kronprinz kann das auch. Er ist anders, er wird es anders machen. Aber er wird im Einklang mit seinem Volk sein. Daran habe ich keinen Zweifel», so Rasmussen.