Prinz Andrew (62) hat sich in den vergangenen Jahren grösstenteils aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Der in Ungnade gefallene Herzog von York versuche jedoch «Wiedergutmachung zu leisten», glaubt Justin Welby (66). Der Erzbischof von Canterbury halte das für «eine sehr gute Sache», wie er im Gespräch mit dem britischen TV-Sender ITV erläutert.
Vergebung sei wichtig, erklärt Welby zudem. «Ich glaube, wir sind zu einer sehr, sehr unversöhnlichen Gesellschaft geworden.» Es gebe zudem einen Unterschied zwischen Konsequenzen und Vergebung. Menschen sollten ihm zufolge versuchen, «eine offenere und nachsichtigere Gesellschaft» zu werden.
Welby wolle nicht auf Einzelheiten eingehen, es sei ihm aber bewusst, dass es sich bei Prinz Andrew um einen «besonderen Fall» handle. «Ich denke, wir müssen alle einen Schritt zurücktreten und warten, was passiert. Er versucht Wiedergutmachung zu leisten und das ist eine sehr gute Sache.»
Prinz Andrew nicht bei «Trooping the Colour»-Parade
Der Sohn von Queen Elizabeth II. (96), die in diesem Jahr ihr Platinjubiläum auf dem Thron feiert, hatte in den vergangenen Monaten und Jahren für zahlreiche Negativschlagzeilen gesorgt. Erst im Februar konnte er eine Missbrauchsklage der US-Amerikanerin Virginia Giuffre (38) aussergerichtlich beigelegen. Giuffre hatte Andrew vorgeworfen, sie missbraucht zu haben, als sie noch minderjährig war. Der Herzog von York soll mehrere Millionen an Giuffre gezahlt haben, hatte die Vorwürfe jedoch bestritten.
Im Januar hatte der Palast mitgeteilt, dass Prinz Andrew seine militärischen Titel verliere, seine königlichen Schirmherrschaften an die Queen zurückgebe und künftig keine offiziellen Aufgaben als Royal übernehmen werde. Zuletzt war er Ende März überraschend an der Seite der Königin zu einem Gedenkgottesdienst für seinen Vater Prinz Philip (1921-2021) erschienen.
Anfang Mai wurde bekannt, dass Prinz Harry (37) und Herzogin Meghan (40) im Rahmen der mehrtägigen Feierlichkeiten zum Thronjubiläum der Queen nach England reisen werden. Sie werden bei der traditionellen Militärparade «Trooping the Colour» am 2. Juni aber genauso wie Prinz Andrew wohl nicht auf dem Balkon des Buckingham Palasts stehen. Nur Familienmitglieder mit offiziellen Aufgaben, sowie deren Kinder, sollen dem Spektakel auf dem Balkon beiwohnen.