Viel hat nicht für ihn gesprochen. Doch eines tat es ganz laut: Makos Herz. Die japanische Prinzessin, 30, hat sich allen Widrigkeiten zum Trotz für die Liebe entschieden – und am Montag ihrem langjährigen Partner Kei Komuro, 30, das Jawort gegeben.
Indem sie nun ihre grosse Liebe auch auf dem Papier gewonnen hat, ist ihr gleichzeitig etwas abhanden gekommen. Weil Komuro bürgerlich ist, verliert Mako mit der Eheschliessung ihren Adelstitel. Die Nichte des japanischen Kaisers Naruhito, 61, soll freiwillig auf eine grosse Hochzeitszeremonie verzichtet haben – auch, weil Komuros Mutter in einen Finanzskandal verwickelt sein soll. Dieser Umstand hatte zu vielen negativen Schlagzeilen hinsichtlich der Hochzeit geführt und bei Mako gemäss einer Mitteilung des Hofes eine posttraumatische Belastungsstörung hervorgerufen.
Nun allerdings sollten sich die frisch Angetrauten auf ein privateres Leben freuen dürfen. Wie sie an einer Pressekonferenz nach ihrer Trauung verkündet haben, ziehen die beiden nach New York, wo Komuro als Jurist arbeitet. Ihr altes Leben in Japan lassen sie damit hinter sich, genauso wie die Titel-Verbindung zum Kaiserhaus – und stehen damit in royalen Kreisen nicht alleine da. Denn bereits vor Mako haben sich einige Blaublüter dazu entschieden, der Liebe wegen alles aufzugeben.
Ex-König Edward VIII. und Wallis Simpson
Zehn Monate lang war Edward VIII. König von England. Doch weil er seine Liebhaberin Wallis Simpson ehelichen wollte, sollte er diesen Titel rasch wieder verlieren. Denn die Church of England, deren Vorsteher Edward war, erachtete die Wiederheirat von geschiedenen Personen als absolutes No-Go. Als dementsprechend ungeeignet wurde eine Verbindung des Königs mit der geschiedenen US-Amerikanerin Simpson angesehen.
Doch die Liebe obsiegte allen Zweifeln: Noch im selben Jahr seines Amtsantritts dankte Edward VIII. als König ab – mit dem Ziel, seiner Wallis das Jawort zu geben. Er legte sämtliche Titel ab, wurde neu als Duke of Windsor bezeichnet und heiratete 1937 seine Geliebte. Die beiden lebten fortan vorwiegend im Exil in den USA und in Frankreich und durften nur zu besonderen Anlässen und auf ausdrückliche Einladung des Königs nach Grossbritannien reisen.
Edward VIII. und Wallis Simpson blieben bis zum Tod des einstigen Monarchen verheiratet. Mit ihrem Glück und Edwards Abdankung sollten sich in der Thronfolge gewichtige Änderungen ergeben. Auf Edward folgte als König sein jüngerer Bruder George. Dieser blieb bis zu seinem Tod auf dem Thron – und übergab die Krone in direkter Linie seiner Erstgeborenen. Und die hört heute auf den Namen Queen Elizabeth II.
Prinz Friso und Mabel
Auch der ehemalige niederländische Prinz Friso, †44, verlor sein Herz an eine Bürgerliche. Das war allerdings nicht das Problem, das der Hof mit seiner Auserwählten Mabel Wisse Smit, 53, hatte. Viel eher war ihre frühere Beziehung zu Klaas Bruinsma der Übeltäter, denn dieser war eine nationale Grösse im Drogengeschäft.
Das Parlament und die Regierung stimmten einer Heirat des Bruders von König Willem-Alexander, 54, und Mabel nicht zu. Ihre vorangehende Beziehung erachteten die Mitglieder als zu skandalös. Doch um Friso war es geschehen: Um seine Liebe doch noch ehelichen zu können, nahm er in Kauf, seinen Titel als Prinz der Niederlande zu verlieren, auch seine Zugehörigkeit zum niederländischen Königshaus sowie sein Platz in der Thronfolge waren futsch. Von seiner Mutter Königin Beatrix erhielt er den Titel Prinz von Oranien-Nassau, seine Frau Mabel ist heute Gräfin von Oranien-Nassau.
Die Ehe zwischen Mabel und Friso blieb bis 2013 bestehen. Nachdem der Prinz ein Jahr zuvor bei einem Lawinenunglück schwer verletzt worden war und über 50 Minuten lang reanimiert werden musste, verstarb er am 12. August 2013 an Komplikationen infolge der beim Skiunfall erlittenen Hirnschädigung. «Der Schmerz und der Verlust bleiben immer», sagte Mabel fünf Jahre nach Frisos Tod in einem Interview mit der Zeitschrift «Linda». «Ich habe die Liebe meines Lebens verloren.»
Prinz Carl Johan Bernadotte und Kerstin Wijkmark
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs sorgte der ehemalige Prinz des schwedischen Königshauses Carl Johann Bernadotte für ein Gerumpel hinter Palastmauern. Er offenbarte seiner Familie, dass er Kerstin Wijkmark heiraten wollte. Die war nicht etwa von ebenbürtigem Stand, sondern «nur» Journalistin und Schwester des Schriftstellers Carl-Henning Wijkmark. Was sie zudem zum Feindbild machte: Sie war schon geschieden.
Carl Johan entschied sich trotzdem für Kerstin. Er verzichtete dafür auf sämtliche Privilegien, verlor seinen Platz in der Thronfolge und seinen Titel. In seiner Familie allerdings löste er mit seiner Heirat einen Trend aus: Denn nur einer seiner drei Brüder hatte eine Frau mit blauem Blut geheiratet. Und Carl Johans älterer Bruder Sigvard heiratete gleich dreimal bürgerliche Frauen.
König Harald und Königin Sonja
Lange wehte ihnen ein kühler Wind entgegen. Ganze zehn Jahre nämlich. Weil Sonja, 84, bürgerlicher Herkunft ist, war sie nicht die erste Wahl von Haralds Vater. Der heutige König von Norwegen, 84, liess jedoch nicht locker – und räumte bei seinem Vater Olav die Zweifel aus dem Weg, wonach eine bürgerliche Ehe die Zukunft der norwegischen Monarchie gefährden könnte.
Nach einer Dekade schliesslich gab Haralds Vater doch noch sein Einverständnis. «Viele von uns haben das Privileg erfahren, aus Liebe heiraten zu können», erklärt König Harald in seinem Buch «Kongen forteller» (auf Deutsch: «Der König erzählt»). «Das ist ein grosses Geschenk – und zugleich ist es ein Menschenrecht, die wichtigste Entscheidung seines Lebens selbst treffen zu dürfen.»
Es ist also mehr als denkbar, dass Harald seine Sonja auch dann geheiratet hätte, wenn er Titel und Privilegien als Royal hätte abgeben müssen. Dass er letzten Endes doch noch die Liebe seines Lebens ehelichen konnte, ohne auf etwas verzichten zu müssen, prägte ihn auch bei seinen eigenen Kids. «Als die Königin und ich Kinder bekamen, sagten wir zueinander, dass sie das nicht durchmachen sollten, was wir erlebt haben, wenn sie eines Tages gross und erwachsen werden.»
Und so war Harald denn auch der Auserwählten seines Sohnes Haakon, 48, von Anfang an gut gesinnt. Obwohl sie drogensüchtig gewesen war und ein uneheliches Kind sowie ein abgebrochenes Studium vorzuweisen hatte. Dennoch erhielten Haakon und Mette-Marit, 48, den Segen. Als Harald von den früheren Eskapaden seiner heutigen Schwiegertochter erfuhr, sagte er nur: «Das kriegen wir hin.»
Prinzessin Margaret und Peter Townsend
Nicht hingekriegt haben es andere. Das bekannteste Beispiel ist wohl Prinzessin Margaret, †71. Die Schwester von Queen Elizabeth II., 95, hatte eine Romanze mit Peter Townsend, die 1953 ans Licht kam. Da ihr Freund bürgerlich und geschieden war, kam eine Hochzeit für die Regierung und die Kirche nicht infrage. Als Margaret ihr 25. Lebensjahr schliesslich vollendete, hätte sie keine Zustimmung ihrer Schwester zu einer Hochzeit mehr gebraucht, und auch die Titel hätte sie behalten können. Nur bei repräsentativen Aufgaben hätte sie eventuell zurückstecken müssen. Letzten Endes hat sie sich dazu entschieden, die Beziehung mit Townsend nicht fortzuführen. 1955 gab sie die Trennung bekannt.