Dieser verfluchte Fluch: Seit 700 Jahren hält sich die Legende, das Fürstenhaus von Monaco sei verhext. Schuld trägt Raniero Grimaldi, genannt Rainier I., erster Herrscher Monacos aus dem Haus der genuesischen Grimaldis, ein berüchtigter Seeräuber. Bei einem Raubzug vergewaltigte er eine schöne Flämin, die ihn verwünschte: «Nie soll ein Grimaldi Glück in der Ehe finden.»
Aktuell gehts turbulent zu bei Fürst Albert II., 63, und Gattin Charlène, 43. Am Nationalfeiertag vor einer Woche fehlt die Landesmutter – nur Tage nach ihrer Rückkehr aus Südafrika. Dorthin war die Fürstin Anfang Jahr gereist, um sich für den Schutz bedrohter Nashörner einzusetzen. Zehn Tage Aufenthalt waren geplant am Kap der Guten Hoffnung, es wurden acht Monate des Bangens. Wegen einer Operation und Komplikationen im Hals-Nasen-Ohren- Bereich rieten die Ärzte lange Zeit von einer Heimreise ab.
Wie ernst es um Charlène steht, wird aus der offiziellen Mitteilung des Palastes deutlich: «Nachdem die Fürstin in den letzten Monaten mit ihrer schlechten Gesundheit gekämpft hat, erholt sie sich in den kommenden Wochen von einer tiefen allgemeinen Erschöpfung.» Laut Palast handelt es sich um eine «vorübergehende Ruhezeit». Besorgter klingt Charlènes Gatte Albert im US-Magazin «People»: Positiv verlaufen seien nur die ersten Stunden nach Charlènes Rückkehr. «Es wurde ziemlich ersichtlich, dass es ihr nicht gut geht.» Seine Frau befinde sich nun in einer Behandlungseinrichtung ausserhalb Monacos. «Sie merkte, dass sie Hilfe braucht. Sie war körperlich und emotional eindeutig erschöpft sowie überfordert, konnte den offiziellen Pflichten, dem Leben im Allgemeinen und sogar dem Familienleben nicht gerecht werden.»
Vehement wehrt der Fürst Gerüchte von einer Ehekrise ab. «Ich betone es mehrmals, das hat nichts mit unserer Beziehung zu tun. Es gibt keine Probleme zwischen uns als Mann und Frau. Es ist anderer Natur.»
Albert weiss um den Fluch! Ob traurige Schicksalsschläge oder gescheiterte Ehen, er erlebt die jüngere Familiengeschichte hautnah: Seine Mutter, die legendäre Fürstin Gracia Patricia, stirbt 1982 bei einem Autounfall. Seine ältere Schwester Caroline, 64, heiratet mit 21 Philippe Junot. Nach 834 Tagen erfolgt die Scheidung vom treulosen Playboy. 1983 gibt sie Stefano Casiraghi das Ja-Wort, bekommt mit ihm die Kinder Andrea, heute 37, Charlotte, 35, und Pierre, 34. Dann der Schock: Bei einem Bootsrennen verunglückt Stefano mit nur 30 Jahren. Carolines dritte Ehe mit Prinz Ernst August von Hannover, 67, beschert ihr vor allem Negativschlagzeilen eines trinkenden, pinkelnden und prügelnden Gatten.
Der Liebesfluch macht auch vor Alberts kleiner Schwester Stéphanie, 56, nicht halt: Ehemann Nr. 1, Daniel Ducruet – Vater von Louis, 28, und Pauline, 27 –, wird mit einer Stripperin erwischt. 458 Tage nach dem Ja-Wort die Scheidung. Die zweite Ehe mit dem Artisten Adans Lopez Peres hält 19 Tage weniger. Und auch die Liebe zu Franco Knie, 67, vom Schweizer National-Circus erlischt nach nur zwei Saisons.
Nie zuvor äusserte sich der Fürst so offen. Wie besorgt er um seine Frau ist, wird deutlich, wenn er sagt: «Natürlich gabs Folgen ihrer OP und der Eingriffe in den letzten Monaten. Sie war müde, schlief seit Tagen nicht gut und ass wenig. Sie hat viel Gewicht verloren, was sie anfällig für Krankheiten macht, eine Erkältung oder Grippe oder – Gott helfe uns – Corona.»
Charlène habe bereits vor ihrer Rückkehr aus Südafrika entschieden, sich Hilfe «anderswo in Europa zu suchen». Sie wollte sich aber noch mit ihrer Familie besprechen. Albert: «Ich setzte sie mit ihren Brüdern und einer Schwägerin zusammen. Sie wollte das und wusste bereits, dass es am besten ist, sich auszuruhen und eine gute medizinische Behandlung zu erhalten – und das nicht in Monaco.»
Dass Familientreffen sei «sehr gut» verlaufen, Charlène verständnisvoll gewesen. «Sie hat gemerkt, dass sie Hilfe braucht. Man kann niemanden zwingen zu verstehen, dass er eine Behandlung braucht, das muss er selbst akzeptieren.» Für seine Frau sei es bei diesem Gespräch vor allem darum gegangen, den Rückhalt ihrer Liebsten zu spüren. «Wir wollten ihr sagen, dass wir sie so sehr lieben und für sie da sind und dass das Wichtigste für sie ihre Gesundheit ist. Dass sie sich jetzt um nichts anderes kümmern soll. Dass wir sie alle lieben, dass ihre Kinder sie lieben und wir nur das Beste für sie wollen.»
Der Fürstenpalast hat den Aufenthaltsort der Fürstin als «streng vertraulich» deklariert. Doch es gibt Hinweise, wonach Charlène in die bei Prominenten beliebte Klinik Paracelsus Recovery am Zürcher Utoquai eincheckte. Während Nicolas Saussier, Pressechef des monegassischen Fürstenhauses, eine entsprechende Anfrage unbeantwortet lässt, schreibt Joya Lara Carnes, Client- Relations-Managerin der «weltweit individuellsten und diskretesten Klinik für Sucht und psychische Gesundheit» (so die Eigenwerbung), «dass wir aus Diskretionsgründen leider weder bestätigen noch dementieren können, ob sich Fürstin Charlène von Monaco bei uns in Behandlung befindet».
Die Fürstin soll schon kurz vor Beginn der Behandlung in die Schweiz gereist sein. Hier hat nicht nur Albert seit seinen Tagen als Bobfahrer Freunde in St. Moritz, auch Charlène pflegt engen Kontakt in die Ostschweiz – zu Albert Kriemler, 61. Bei dem berühmten Modedesigner konnte sie bereits in der Vergangenheit auf Diskretion und Zurückhaltung zählen.
Rührend kümmert sich derweil nicht nur Albert als Vater um die Zwillinge Gabriella und Jacques, 6, sondern auch deren Tante Stéphanie. Am Nationalfeiertag sah man vor allem sie mit der kleinen Prinzessin an der Hand. Stéphanie und Albert haben ein besonders enges Verhältnis. Rückhalt hat Monacos Regent zurzeit bitter nötig.
Eine Rufmord-Kampagne belastet Albert zusätzlich zur Sorge um Charlène. Sowohl dem Aussenminister als auch dem Präsidenten des höchsten Gerichts von Monaco werden durch Falschmeldungen illegale Machenschaften vorgeworfen. Eine heisse Spur der Cyberattacken führt nach Russland. Im Lokalblatt «nice-matin» spricht Fürst Albert gar von einer «Vernichtungskampagne feindlicher Kräfte». Ob dazu auch die vermeintlichen Freunde von Charlène gehören, die laut der französischen «Gala» Albert vorwerfen, er versuche seine Frau zu psychiatrisieren?
Auf sein Befinden angesprochen, gibt Albert im Interview mit «People» zu: «Ich habe keine Zeit, mit einem allzu betrübten Gesicht herumzulaufen. Natürlich bin ich traurig über die Situation, aber ich weiss, dass es Charlène jetzt gut geht. Dass sie sich erholt und dass dies der beste Ort für sie ist.»
Sobald es möglich sei und sie die Erlaubnis erhalten würden, werde er mit Gabriella und Jacques seine Frau besuchen. «Jetzt aber geben wir ihr erst einmal die Zeit, die sie für ihre Heilung braucht.»