Wenn am 27. März zum 94. Mal im Dolby Theatre in Los Angeles die Oscars verliehen werden, hat Kristen Stewart gute Chancen, eines der begehrten Goldmännchen einzuheimsen. Denn die 31-Jährige brilliert in «Spencer» als Prinzessin Diana. Der Film beleuchtet das royale Weihnachtsfest 1991 und zeigt, wie Lady Di während den Ferien mit der königlichen Familie im Sandringham House beschliesst, ihr Leben als Princess of Wales und ihre Ehe mit Prince Charles zu beenden.
Zur Oscar-Verleihung in Hollywood sollen auch Dianas Sohn, Prinz Harry, 37, und dessen Frau, Herzogin Meghan, 40, eingeladen worden sein. Doch ob die beiden Neo-Kalifornier und Royals auf dem roten Teppich erscheinen, ist alles andere als gewiss.
Wie US-Medien berichten, sollen sich die beiden uneinig sein über einen allfälligen öffentlichen Auftritt. Während die ehemalige Schauspielerin Meghan Markle sehr gerne bei den Oscars dabei wäre, soll Harry den Auftritt boykottieren wollen. Der Prinz soll über den Film ziemlich entsetzt sein und wolle auf keinen Fall Kristen Stewart über den Weg laufen.
«Meghan denkt wohl, dass man Kristen einfach ignorieren oder sie höflich grüssen kann, aber Harry ist nicht der Typ, der aufgesetzt freundlich sein kann, seine Nerven liegen noch immer blank», sagt ein Insider der Zeitschrift «OK!». «Er denkt darüber nach, die Oscars sausen zu lassen, doch Meghan will unbedingt in Hollywood auftreten.»
«Spencer» beleuchtet drei Tage lang das endgültige Ende der Ehe von Prinz Charles und Prinzessin Diana. Der chilenische Regisseur Pablo Larrain (45) macht Sandringham dafür zum Albtraum für Diana, untermalt mit melancholischer Musik und übernatürlichen Elementen.
Nicht nur draussen ist die Welt winterlich frostig, dunkel und kahl. Das royale Anwesen besteht im Film aus endlosen Korridoren und düsteren Zimmern. Stewart spielt eine Diana, die von der königlichen Familie isoliert und in das Korsett der strengstens festgelegten Abläufe gepresst wird – bis hin zu vorbereiteten Outfits, die mehrmals am Tag unter Aufsicht gewechselt werden.
Diana leidet unter Bulimie und Wahnvorstellungen. Und nicht zufällig hat jemand ein Buch über Anne Boleyn auf ihr Kopfkissen gelegt. Die zweite seiner sechs Ehefrauen liess Heinrich VIII. 1536 hinrichten, nachdem sie am Hof in Ungnade gefallen war und Gerüchte über Hochverrat und Ehebruch über sie gestreut wurden. Ist das Buch eine Warnung an Diana? Anne Boleyns Geist spukt jedenfalls durch den Film.
Unter dem Personal in Sandringham hat Diana Vertraute, aber auch diese sind Teil des Systems, das für sie längst zur Qual geworden ist. Die Frau des Thronfolgers muss mit allen Mitteln dazu gebracht werden, mitzulaufen. Während die königliche Familie den gesamten Film über nur eine Randerscheinung ist, wacht darüber vor allem Major Gregory (Timothy Spall, 64). Er ist es, der Diana immer wieder einfängt, wenn sie versucht, aus den Zwängen und dem Haus auszubrechen. Doch während sich Diana zunächst noch zu ihren Söhnen William und Harry flüchtet, fällt sie schliesslich eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern wird.
«Spencer» läuft ab dem 13. Januar in den Schweizer Kinos.