Eigentlich dachte man, nach dem turbulenten Jahr 2020 würde bei Harry und Meghan dieses Jahr etwas Ruhe einkehren. Wir erinnern uns: Am 8. Januar 2020 gaben Prinz Harry, 37, und Herzogin Meghan, 40, bekannt, dass sie als «hochrangige Royals» zurücktreten und finanziell unabhängig werden wollen. Nur wenige Wochen später fand bereits ihr letzter offizieller Auftritt in ihrer alten Rolle statt und der Sohn von Prinzessin Diana, †36, zog mit der Schauspielerin zuerst nach Kanada, anschliessend in die USA.
Tatsächlich wurde es anschliessend einen Moment lang ruhiger um Harry und Meghan. Die Kontroverse um das Paar schien abzuflachen – erst recht, als Mitte Februar bekannt wurde, dass Herzogin Meghan wieder schwanger ist.
Am 7. März aber liessen Prinz Harry und Herzogin Meghan erneut eine Bombe platzen. Oder gleich mehrere. In einem 90-minütigen Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey, das zur Prime-Time im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Darin sprach das Paar erstmals detailliert über die Gründe ihres Rücktritts – und schockierten die Welt mit Rassismus-Vorwürfen und Selbstmordgedanken von Herzogin Meghan.
«Es wurde diskutiert, wie dunkel Archies Haut sein würde»
Was folgte, war ein Wechselbad der Gefühle – wohl für alle Beteiligten. Das Königshaus selber schwieg zwar mehrheitlich zu den Aussagen, so will es die Tradition. In der Öffentlichkeit aber hatten fast alle eine Meinung.
«Meghan war die grösste Chance der Krone für Veränderung, Regeneration und Versöhnung in einer neuen Ära. Sie haben nicht nur ihr Licht misshandelt – sie haben die Chance verpasst», liess etwa Poetin Amanda Gorman verlauten. Der britische Moderator Piers Morgan hingegen meinte: «Dieses Interview ist ein absolut schändlicher Verrat an der Königin und der königlichen Familie. Ich habe von Meghan Markle all diesen abscheulichen, destruktiven, eigennützigen Unsinn erwartet – aber es ist beschämend, wenn Harry sie seine Familie und die Monarchie so töten lässt.»
Auch wenn Piers Morgan später seinen TV-Job verlor – die allgemeine Kritik vor allem an Herzogin Meghan flachte auch die nächsten Monate nicht ab. Es schien, als könnten Harry und Meghan niemandem mehr etwas recht machen, vor allem in Grossbritannien. Nicht einmal die Geburt ihrer Tochter vermochte die Wogen zu glätten. Diese kam am 4. Juni zur Welt – und wurde zu Ehren von Queen Elizabeth II., 95, nach deren Kosename Lilibet benannt.
Lilibet «Lili» Diana Mountbatten-Windsor? Ein Affront, fanden nicht wenige Royal-Fans. Respektlos, übergriffig, geltungssüchtig. Sogar die BBC glaubte zu wissen, dass die Queen nie gefragt worden sei, was sie von der Namensvergabe halte. Und Royal-Expertin Angela Levin liess verlauten, die Monarchin sei «todunglücklich» darüber, dass ihr Kosename für Baby-Sussex Nummer 2 verwendet werde.
Das ging so weit, dass sich Herzogin Meghan und Prinz Harry dazu gezwungen fühlten, sich über ihren Sprecher gegenüber «The Sun» offiziell zu äussern. «Der Herzog sprach vor der Ankündigung der Geburt mit seiner Familie, tatsächlich war seine Grossmutter das erste Familienmitglied, das er anrief», so der Sprecher. Während dieses Gesprächs habe Harry seiner Grossmutter seine Hoffnung mitgeteilt, seine Tochter ihr zu Ehren Lilibet nennen zu dürfen. «Hätte sie dieses Vorhaben nicht unterstützt, hätte das Paar den Namen nicht verwendet.»
Nach der Geburt von Lili nahmen sich Herzogin Meghan und Prinz Harry eine mehrmonatige Auszeit, um sich ganz auf die Familie zu konzentrieren. Unterbrochen wurde die Elternzeit nur selten. Herzogin Meghan etwa gab anlässlich der Lancierung ihres Kinderbuches «The Bench» ein Radiointerview – das Gespräch aber war schon vor Lilis Geburt aufgezeichnet worden. Prinz Harry wiederum reiste Ende Juni nach London, um zusammen mit seinem Bruder Prinz William, 39, eine Statue seiner verstorbenen Mutter Prinzessin Diana zu enthüllen.
Ansonsten waren es vor allem «Insider», die sich während Harrys und Meghans Elternzeit fleissig zu Wort meldeten. Diese meinten etwa, dass sich Herzogin Meghan und Herzogin Kate nach einem angeblichen Zerwürfnis nun wieder besser verstehen. Oder dass Prinz Charles endlich seine Enkelin kennenlernen wolle. Und dass Harry und Meghan ihre Tochter gerne in Windsor taufen lassen möchten. Bis heute bleibt unklar, was am Insiderwissen dran ist, ob Lili inzwischen getauft ist und ob Harrys Familie die Kleine bereits getroffen hat.
Ende September dann die grosse Rückkehr – und das gleich auf vier Tage verteilt. In New York besuchten Harry und Meghan etwa eine öffentliche Einrichtung für Familien ohne dauerhaften Wohnsitz, stellten ihre Stiftung Archewell dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor und zeigten sich beim «Global Citizen Live» auf der grossen Bühne. Ein durch und durch royaler Auftritt, der zeigte, dass Harry und Meghan ebendiesen noch immer können.
Der Auftritt wie auch weitere Wortmeldungen in den letzten Wochen machten auch klar: Der Rückzug als «Senior-Royals» heisst nicht, dass sich Harry und Meghan aus der Öffentlichkeit zurückziehen werden. Vielmehr wollen sie sich weiterhin einbringen, etwa zu Themen wie Klimaschutz, Impfstoffverteilung, aber auch der bezahlten Elternzeit. Dafür nutzen sie ihren Status, präsentieren sich auch schon mal auf dem Cover des «Time»-Magazins und besuchen Talkmasterin Ellen DeGeneres in ihrer Show. Ein Tabu aber scheinen ihre Kinder zu sein. Von Archie etwa zeigte Herzogin Meghan bei Ellen DeGeneres nur die Rückenansicht.
Von Lili wiederum gab es die ersten sechs Monate nach ihrer Geburt kein Bild. Erst am 23. Dezember machten Prinz Harry und Herzogin Meghan allen ein Weihnachtsgeschenk und liessen das erste Foto von ihnen mit den Kindern veröffentlichen.
Entsprechend ist 2021 durchaus Ruhe eingekehrt, aber nur für Archie und Lili, nicht für Harry und Meghan. Und so dürfte es auch weitergehen. Man darf also gespannt sein, welche Überraschungen das Herzogspaar von Sussex 2022 für uns bereithält. Glaubt man der britischen Tageszeitung «Express UK», könnte Meghan sogar eine politische Karriere anstreben. Wie viel Wahrheit dahintersteckt, ist unklar. Sicher ist nur: In den USA wären ihre Chancen dafür aktuell wohl grösser als in Grossbritannien. Denn dort ist die Beliebtheit von Harry und Meghan im Laufe des Jahres immer weiter gesunken.
Was das britische Königshaus 2021 neben Harry und Meghan noch bewegte: Wir zeigen es morgen in unserem dritten Teil des royalen Jahresrückblicks 2021.