«So etwas haben wir noch nie erlebt», sagt Zoe Harris, Chief Customer Officer des britischen Reiseveranstalters On the Beach zur «Sun», «die Fundbüros unserer beliebtesten Resorts werden aktuell von ‹Spare›-Büchern überschwemmt.» Feriengäste würden die Memoiren von Prinz Harry (38), die vergangenen Januar erschienen, in Zimmern, Mülleimern und an Pools entsorgen. Damit, so die britische Zeitung, sei «Spare» das am meisten weggeworfene Buch dieses Sommers.
Genervte Hotelangestellte hätten bereits rund 100 Exemplare an den Reiseveranstalter zurückgeschickt. Und da die Schulsommerferien für viele Familien noch gar nicht begonnen haben, rechnet das Unternehmen mit weiteren Harry-Büchern, die es zu entsorgen gilt.
«Zuerst dachten wir, es sei lustig»
Die Fundbüros der beliebtesten Feriendestinationen des Reisebüros seien voll mit Exemplaren von «Spare». «Zuerst dachten wir, es sei lustig, aber in den letzten Monaten haben immer mehr Hotels die Bücher zurückgeschickt. Jetzt haben wir ganze Bücherregale voll davon. Ich bitte die Hotels, sie nicht mehr zurückzuschicken, sonst werden wir sie nie alle los», sagt Harris der Zeitung. Die Bücher sollen nun online verschenkt werden.
Prinz Harry veröffentlichte Anfang des Jahres seine Autobiografie «Spare», wie das Werk im Original heisst. Mit seinen Memoiren sorgte Harry für viel Aufsehen, aber auch für Verwunderung. So beschrieb er vor allem sein zerrüttetes, familiäres Verhältnis zu seinem Bruder Prinz William (41) und seinem Vater König Charles III. (74). Auch seine Stiefmutter Königin Camilla (76) und seine Schwägerin Prinzessin Kate (41) bekommen darin ihr Fett weg.
Eintrag im Guinness-Buch der Redkorde
Die intimen Einblicke in die britische Königsfamilie schafften es auf unzählige Buchbestseller-Listen und machten das Buch zum internationalen Verkaufshit. Bereits am ersten Verkaufstag soll «Spare» mehr als 400'000 mal verkauft worden sein.
Weltweit gingen in der ersten Woche 3,2 Millionen Exemplare über den Ladentisch. Das gab für Prinz Harry sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Wie der Penguin-Verlag damals schrieb, sei das Werk, das «am schnellsten verkauften Sachbuch aller Zeiten». Doch mittlerweile ist das Interesse an dem Buch wohl etwas abgeflacht, so sehr sogar, dass es viele Leserinnen und Leser nicht einmal für nötig halten, «Spare» nach dem lesen weiter zu schenken, sondern es einfach gleich an Ort und Stelle liegen lassen.