Spätestens seit Herzogin Meghans, 40, Hochzeitsankündigung mit Prinz Harry, 37, lässt ihre Familie nichts unversucht, um das berühmteste Mitglied in aller Öffentlichkeit zu diffamieren. Da ist von Meghan als «oberflächliche, eingebildete Frau» die Rede und davon, dass sie «falsch» ist, wie Thomas Markle jr., 55, seine Schwester beschreibt.
Meghans Halbbruder ist gegenwärtig in der australischen Version von «Promi Big Brother» zu sehen. Und klar, wenn man nur eine Verwandtschaft vorzuweisen hat, die einen in die Promi-Liga erhebt, wird das Thema entsprechend ausgeschlachtet. So plauderte Thomas Markle jr. etwa schon in der ersten Folge darüber, dass er «keine Ahnung» habe, wie seine Schwester bei einem Prinzen gelandet sei. Denn ihren ersten Ehemann hat sie Markle jr. zufolge eiskalt abserviert. «Der Typ hatte sich nur um sie gekümmert. Sie wurde von ihm verehrt und sie hat ihn nur benutzt und so schnell verlassen», sagte er. Sie habe ihm den Ring in der Post geschickt, nachdem sie sich getrennt hatten. «Ist das kalt oder was?»
Er zeigte sich überzeugt davon, dass Meghan mit ihrer angeblich frostigen Art auch ihren jetzigen Ehemann ins Unglück stürzen wird. «Prinz Harry wird als Nächstes dran sein!» Das ist dem Bruder zufolge schon an Bildern des Royal-Sprosses erkennbar. «Auf Fotos vor der Beziehung hatte er ein Lächeln im Gesicht», analysierte Thomas Markle jr. «Auf allen danach nicht mehr.»
Diese Anschuldigungen sind gerade einmal eine Woche alt. Und so erstaunt es doch sehr, hat Thomas Markle jr. irgendwann in den vergangenen sieben Tagen ganz offensichtlich zu einer neuen Version seiner selbst gefunden. Denn tatsächlich hat der Halbbruder von Meghan sich nun in einer weiteren Folge der Show bei seiner Schwester entschuldigt – in aller Öffentlichkeit!
Ehrlicherweise muss man festhalten, dass Markle nicht von alleine auf die Idee gekommen ist, seine Schwester öffentlich um Verzeihung zu bitten. Sein Konkurrent Luke Toki, ein australischer Reality-TV-Teilnehmer, wurde gemäss dem Online-Portal «Perth Now» mit der Aufgabe betraut, Thomas dazu zu bringen, einen Brief an seine royale Schwester und Prinz Harry zu schreiben. So, wie er es bereits vor der Hochzeit getan hatte, als er seine Zeilen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und seine Schwester damit in aller Öffentlichkeit beleidigt hatte. Direkt an Harry gewandt, warnte er ihn damals vor seiner Schwester, die «eine abgestumpfte, oberflächliche, eingebildete Frau» sei.
Mittlerweile sieht Thomas Markle jr. das anders. Der Brief sei «der grösste Fehler meines Lebens» gewesen, sagte Markle jr. in der Show. Umso motivierter machte er sich daran, seiner Schwester entschuldigende Worte zukommen zu lassen. «Das Erste, was ich euch beiden sagen will, ist, dass mir der schreckliche, gemeine Brief aus tiefstem Herzen leid tut, den ich euch vor eurer Hochzeit geschrieben habe», stieg er sogleich ein. Er sei nicht von der Person gekommen, «die ich in Wirklichkeit bin», begann er.
«Liebe Meghan, lieber Harry,
das Erste, was ich euch beiden sagen will, ist, dass mir der schreckliche, gemeine Brief aus tiefstem Herzen leid tut, den ich euch vor eurer Hochzeit geschrieben habe. Und ich will euch beide wissen lassen, dass er nicht von der Person kam, die ich in Wirklichkeit bin, sondern von einem sehr dunklen und verletzten Teil meines Herzens. Ich bin überhaupt keine böse Person, und ich habe mehr Liebe zum Weitergeben in mir drin als irgendetwas sonst.
Den Brief habe ich definitiv aus tiefster Verletzung und Verwirrung geschrieben, als ich über deine Antwort informiert wurde, wonach ich ‹entfernte Familie› sei und dass du ‹diese Leute› nicht kennen würdest. Ich war sehr verletzt und verwirrt wegen des wunderschönen Bandes und der Beziehung, die wir beim gemeinsamen Aufwachsen miteinander teilten. Alles, was ich tun konnte, um mein Herz zu beschützen, war, eine Mauer aufzubauen. Ich weiss, dass ich sehr unreif war und falsch und das bereue ich wirklich.»
Während sein «Big Brother»-Gspänli zu diesem Zeitpunkt des Videos bereits mit den Tränen kämpft, wird auch Thomas Markle jr. sicht- und hörbar immer emotionaler. In seiner Reue erklärt er auch, was ihn vor der Hochzeit seiner Schwester so aus dem Tritt gebracht haben soll: der Rummel.
«Als deine Beziehung zu Harry öffentlich wurde, wurde mein Leben ein öffentliches. Ich und alle mit mir und unsere Familie sind über Nacht zu Personen des öffentlichen Lebens geworden. Keine Privatsphäre mehr. Und lass mich dir sagen, dass es wirklich, wirklich stressig war, damit umgehen zu müssen – ganz allein mit absolut keiner Hilfe. Ein richtiger Alptraum und ein konstanter Druck. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen, um alles noch einmal anders zu machen mit dem Wissen, das ich jetzt habe.
Ich hätte nie versucht, irgendwelche meiner Gefühle in den Medien zu kommunizieren. Ich fühle mich wie ein richtiges Arschloch wegen dem, was ich getan habe, und es tut mir wirklich leid. Meg, wenn ich die Zeit tatsächlich zurückdrehen könnte, könnte ich dir wirklich sagen, dass ich so, so stolz auf dich bin und dass ich mich so sehr für dich und Harry freue. Und dass ich dich liebe.»
Tatsächlich holt der Reality-Show-Teilnehmer dann zur ganz grossen Liebeserklärung aus – und die könnte schöner kaum sein.
«Du bist meine kleine Schwester, meine Familie – und das wirst du immer sein. Jetzt hast du die Liebe deines Lebens gefunden und eine eigene Familie gegründet – ich könnte nicht stolzer auf dich sein!
In den letzten Jahren meines Lebens bin ich gewachsen und habe viel über mich gelernt. Und ich muss sagen, dass das, was ich dir mit diesem Brief angetan habe, der wohl grösste Fehler meines Lebens ist. Ich hoffe sehr, dass du und Harry meine ehrliche Entschuldigung irgendwie annehmen könnt, weil das ist der richtige Tom Markle jr. Ich liebe euch wirklich und ich will, dass ihr das über mich wisst. Ich wünsche euch, Meghan und Harry, Archie und Lili, das glücklichste und das liebevollste nur mögliche Leben. Hochachtungsvoll, dein grosser Bruder Tom.»
Sowohl Thomas Markle jr. als auch Kollege Luke Toki sind nach dem Vorlesen des Briefes ganz emotional und haben feuchte Augen. Und auch als Zuschauende ist man fast verführt, gerührt zu sein. Die Worte nämlich hat Markle – das muss man anerkennen – wirklich schön gewählt. Seine Reue wirkt glaubhaft oder sein Talent als Schauspieler ist gewaltig.
«Du bist meine kleine Schwester, meine Familie – und das wirst du immer sein»
Thomas Markle über Meghan
Doch dann ist da eben auch die Erinnerung daran, dass er erst vergangene Woche erneut gegen seine Schwester geschossen und für Harrys Glück an der Seite Meghans erneut düstere Prognosen abgegeben hat. Die Zeit im «Big Brother»-Container kann einen prägen, klar. Aber ob man in einer Woche tatsächlich vom Bengel zum Engel wird, dem alles so fürchterlich leid tut?
Die Fans sind sich da nicht so sicher. Unter dem Youtube-Video der Sequenz ist etwa zu lesen: «‹Zusammen aufwachsen› – er ist 15 Jahre älter als sie. Und in der gleichen Show hat er sie schlechtgemacht. Das ist doch dumm!» Ein anderer Fan vermutet Geldgier hinter dem nach aussen hin reuigen Video. «Das Paparazzi-Geld ist aufgebraucht. Sie versuchen nicht mehr, Storys zu machen, also ist das ein anderer Weg, um Aufmerksamkeit und wahrscheinlich auch Geld zu kriegen. Ich fühle so mit Meghan mit.»
Und noch ein anderer Anhänger hat einfach genug von der plauderwütigen Markle-Sippe – ob sie es nun gut meint oder nicht, ist für ihn dabei gar nicht von Relevanz. «Uff, ich wünschte mir einfach, ihre Familie würde sie endlich in Ruhe lassen», fleht er. «Sie hat wirklich schon genug angestellt!»